- Szarvasi-1
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Szarvasi-1 (auch einfach Szarvasi1) ist der Handelsname einer Hybridgras-Sorte, die von der ungarischen Gemeinnützige Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft für Landwirtschaft in Szarvas auf der Basis der Stumpfblütigen Quecke entwickelt wurde[1]. Im deutschen Sprachraum wird die Sorte auch als Riesenweizengras bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft von "Szarvasi1“
Die Sorte wurde "durch eine Hybridisierung von Grasarten des Alkalibodens der Tiefebene und aus Grasarten von den Arid-Gebieten von Mittel-Asien" entwickelt[1]. "Szarvasi1“ unterliegt dem Sortenschutz.
Merkmale von „Szarvasi1“
Charakteristisch ist für „Szarvasi1“ das tiefreichende Wurzelwerk. „Szarvasi1“ ist sowohl trockenheitstolerant als auch sehr frosthart, sobald sie über ihr empfindliches Jugendstadium hinweg ist. Durch den elastischen, zum Verholzen neigenden Halm können Wuchshöhen von maximal 2,5 Meter erreicht werden. Die Blattstruktur ist aufgrund eines hohen Siliziumgehaltes rau. Die Blütezeit beginnt im Juni. Die Blüten stehen in einem 20 bis 30 cm langen Blütenstand zusammen.
Wirtschaftliche Bedeutung von „Szarvasi1“
„Szarvasi1“ findet, abhängig vom Schnittzeitpunkt, als Wiederkäuerfutter, Gärsubstrat, Heizmaterial oder Zelluloserohstoff Anwendung. Mit der zunehmenden Beliebtheit von Biogasanlagen ist besonders die Nutzung als Gärsubstrat relevant, zumal der Methanertrag des „Energiegrases“ nach Untersuchungen am Landwirtschaftlichen Untersuchungszentrum Triesdorf über dem vom Mais und auch vielen anderen Energiepflanzen liegt. Die Methanausbeute je Hektar liegt rund 20 % über der von Silomais. Auch in Sachen Trockenmasseertrag übertrifft „Szarvasi1“ Maispflanzen deutlich[2].
Landwirtschaftlicher Anbau von „Szarvasi1“
„Szarvasi1“ kann von April bis September ausgesät werden. Eine Samentiefe von 1 Zentimeter sollte nicht überschritten werden und es muss darauf geachtet werden, dass das Saatbeet unkrautfrei und feinkrümelig ist. Nach der Aussaat sollte eine Bodenverdichtung stattfinden. Das Wachstum der Pflanze beginnt bereits bei Temperaturen, die nur wenig über 0 °C liegen, allerdings bleibt sie bis zum Erreichen des Dreiblattstadiums sehr frostempfindlich und hält Konkurrenzdruck nur schwer stand. Dieses „Energiegras“ wird in der Regel zweimal im Jahr geschnitten, für gewöhnlich im Juni und im September. Dabei sollte eine Schnitthöhe von 15 Zentimetern nicht unterschritten werden, um sicherzustellen, dass dieses Gras trotz einer geringen Narbendichte konkurrenzfähig bleibt. Bei guter Wasserversorgung ist auch ein dritter Schnitt denkbar. Als „Ackergras“ kann „Szarvasi1“ aufgrund des Ackerstatus bis zu fünf Jahre genutzt werden, auf Dauergrünland sogar bis zu zehn Jahre.
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ a b "SZARVASI-1" ENERGIEGRAS bei Gemeinnützige Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft für Landwirtschaft in Ungarn.
- ↑ Triesdorfer Energiepflanzenversuch (PDF); abger. 30.10.2011
Weitere Informationen
- Trockenheitstolerante Futter- und Energiegräser auf dem Prüfstand, Landwirtschaftskammer Wien, aber. 30.10.2011
- Josef Schrabauer: Trockentolerante, perennierende Gräserarten für eine Futternutzung bzw. energetische Verwertung im semihumiden und semiariden Produktionsgebiet. Masterarbeit, Universität für Bodenkultur Wien, 2010. (Onlineversion über Internetsuche verfügbar.)
- Szarvasigras – Eine Alternative für Biogasanlagen? In: Biogas-Journal. 4/2011, S. 64ff. (Online Überblick)
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