- Chlothar III.
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Chlothar III. (* wohl 650/651; † 673 nach dem 10. März) war ein Frankenkönig aus dem Hause der Merowinger.
Als sein Vater Chlodwig II. 657 starb, folgte er als ältester von drei Söhnen auf den Thron des Königreichs in Neustrien und Burgund. Da er zu diesem Zeitpunkt nur acht Jahre alt war, regierte seine Mutter Bathilde das Reich und erhielt 658 Unterstützung vom Hausmeier Ebroin. Die Herrschaft der beiden war jedoch sehr zentralistisch ausgerichtet, was Proteste unter der Bevölkerung hervorrief, doch die Aufstände wurden blutig niedergeschlagen. 664 trat Bathilde aufgrund der Spannungen von ihrem Amt zurück und übergab die Macht formell ihrem Sohn, doch in Wirklichkeit hatte Ebroin das Sagen. Ein Streit mit dem Hausmeier führte zu einem Gerichtsprozess, wenig später brach ein Bürgerkrieg aus, während dessen Chlothar 673 ermordet wurde. Chlothar wurde im Kloster Chelles begraben, wo sieben Jahre später auch seine Mutter starb.
Chlothar III. vereinigte für kurze Zeit zum letzten Mal das fränkische Gesamtreich, musste aber bereits 662 seinen jüngeren Bruder Childerich II. als König in Austrien einsetzen. Seine Regierungszeit markierte die endgültige Wende zum völlig entmündigten Königtum, da ab diesem Zeitpunkt immer öfter die Hausmeier die wirkliche Macht ausübten.
Kurz nach seinem Tod, im Jahr 675 oder 676, wurde Chlodwig, ein angeblicher Sohn Chlothars, zum König ausgerufen.
Literatur
- Albrecht: Lothar III.. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 19, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 226.
Vorgänger Amt Nachfolger Chlodwig II. König von Neustrien
König von Burgund
657–673Theuderich III.
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