Ringknaufschwert

Ringknaufschwert
Ringknaufschwert
Spadalongobarda 270.jpg
Angaben
Waffenart: Schwert
Bezeichnungen: Ringknaufschwert, Spatha
Verwendung: Waffe
Entstehungszeit: etwa 2. Jhdt. n. Chr.
Ursprungsregion/
Urheber:
Germanen, Sarmaten, Kelten, Römisches Militär
Verbreitung: Römisches Reich, Europa
Gesamtlänge: Typ 1: etwa 94 cm, Typ 2: etwa 100 cm
Gewicht: Typ 1: etwa 790 gr,
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Ein Ringknaufschwert ist eine Waffe, die vom römischen Militär, den samartischen Reitertruppen und den Germanen benutzt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Es werden drei Versionen von Schwertern unterschieden, die als Ringknaufschwerter bezeichnet werden:

  • Das römische Ringknaufschwert:

Das römische Ringknaufschwert hat eine gerade, breite, zweischneidige Klinge, die vom Heft zum Ort leicht schmaler wird. Der Ort ist meist spitz gearbeitet. Die Klinge ähnelt der Klingenform des Spatha. Der Knauf hat die Form eines vertikal stehenden Ringes.[1]

  • Das sarmatische Ringknaufschwert:

Das sarmatische Ringknaufschwert hat eine gerade, breite, zweischneidige Klinge. Die Klinge wird vom Heft zum Ort schmaler. Der Ort ist spitz gearbeitet. Der Knauf hat die Form eines vertikal stehenden Ringes. Dieses Schwert ist als Kurz- und Langschwert benutzt worden.[2]

  • Das germanische/keltische Ringknaufschwert:

Das germanische- oder keltische Ringknaufschwert (siehe Bild Infobox) hat eine gerade, breite, zweischneidige Klinge. Die Klinge wird vom Heft zum Ort schmaler. Der Ort ist spitz gearbeitet. Das Schwert gleicht den sogenannten Wikingerschwertern. Der Knauf ist breit gearbeitet und hat auf einer Seite zwei ineinander verbundene Ringe, die Eheringen ähnlich sind. Diese Ringe dienten als Symbol der Verbundenheit (Schwertbruderschaft) oder eines Paktes. Möglich wäre auch eine Verwendung der Ringe als Rangabzeichen[3]. Im Knauf ist ebenfalls wie im Parier eine Holzplatte zwischen zwei Metalleinlagen eingesetzt. Das Parier ist meist Oval. Diese Schwertart zählt ebenfalls zu den Spathen.

Allen Typen ist gemeinsam das sie von der Klingenform her ähnlich gearbeitet sind. Die Klingen sind meist mit einem Mittelgrad oder mit einem oder mehreren Hohlschliffen aufgestattet. Die Ringknaufform ist eine Weiterentwicklung der Antennenschwerter, bei der die Antennenform geschlossen wurde und dadurch einen Ring bildete. Nachgewiesen ist seine Herstellung schon bei den Germanen im 2. Jahrhundert n. Chr. Die römische Legion verwendete es im 2. und 3. Jahrhundert als der Gladius durch den Spatha ersetzt wurde; als Bewaffnung für leichte Truppenverbände. Doch auch bei den Benefiziariern sind sie nachzuweisen. Eingeführt wurde diese Art Waffe als die germanischen Söldner, die diese Waffe schon mit sich trugen, im römischen Heerwesen an Bedeutung gewannen. Die Ringknaufschwerter wurden sowohl bei Reitertruppen, als auch bei Fußtruppen eingeführt.

Einzelnachweise

  1. Ringknauf Kurzschwert im British Museum, engl., (eingesehen am 8. März 2010)
  2. Richard Brzezinski, Mariusz Mielczarek, Gerry Embleton, The Sarmatians, 600 BC-AD 450, Verlag Osprey Publishing, 2002, Seite 33, ISBN 978-1-84176-485-6
  3. Kurt Böhner, Bonner Jahrbuch 149 1949, 165 ff

Literatur

  • Kurt Böhner, Bonner Jahrbuch Band 149, 1949, 165 ff. (Hier auch weitere Literatur über Ringknaufschwerter zusammengestellt).
  • Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz, Hans Klumbach, Festschrift des Römisch-germanischen Zentralmuseums in Mainz zur Feier seines hundertjährigen Bestehens 1952, Band 3, Verlag des römisch-germanischen Zentralmuseums, 1953
  • Waldemar Ginters, Das Schwert der Skythen und Sarmaten in Südrussland, Verlag de Gruyter, 1928
  • Oliver Stoll, Römisches Heer und Gesellschaft, Verlag Franz Steiner Verlag, 2001, ISBN 978-3-515-07817-7

Weblinks


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