- Rohrbach (Steinau an der Straße)
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Rohrbach (auch: Rohrbacher Hof und Rohrbacherhof) ist eine Wüstung in der heutigen Gemarkung der Stadt Steinau an der Straße im Main-Kinzig-Kreis in Hessen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Wüstung liegt 250 m über NN am Zusammenfluss des Rohrbachs mit der Jossa westlich des Steinauer Ortsteils Marjoß, ca. 13 km südöstlich von Bad Soden-Salmünster.
Geschichte
Rohrbach fiel vermutlich zwei Mal wüst: 1331 wird es als Wüstenrorbach bezeichnet, wurde dann aber erneut genutzt. 1787 wurde der Hof erneut als wüst bezeichnet.
Der Abt des Klosters Schlüchtern besaß hier 1331 drei Güter, die ihm zinspflichtig waren und Frondienste erbringen mussten. Am Ende des 15. Jahrhunderts betrug die Zinshöhe 21 Schilling Heller. In der Zeit seiner Nutzung handelte es sich bei Rohrbach zunächst offensichtlich um eine vielversprechende Siedlung. 1379 erhielt sie sogar das Marktrecht. Rohrbach gehörte zum Gericht Altengronau. Dieses gehörte im Heiligen Römischen Reich zunächst zur Herrschaft Hanau, später zur Grafschaft Hanau und folgend zur Grafschaft Hanau-Münzenberg. Den Grafen von Hanau gelang es allerdings nicht, im Prozess der Territorialisierung das Gericht Altengronau vollständig in ihre Grafschaft einzubinden. So nahm Ulrich von Steckelberg, als er 1379 seinen Teil des Amtes Altengronau an Ulrich IV. von Hanau verkaufte, Rohrbach mit seinem Marktrecht von dem Verkauf aus. 1510 erlaubte der Landgraf von Hessen, dass Ulrich von Hutten seinen Teil an der Wüstung, damals ein hessisches Lehen, an das Kloster Schlüchtern verpfändete.
Das Gebiet von Rohrbach gehörte im 19. Jahrhundert zum Kurfürstentum Hessen und nach dessen Verwaltungsreform von 1821 zum Landkreis Schlüchtern. Mit der Hessischen Gebietsreform in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde es der Gemarkung von Steinau zugeschlagen.
Historische Namensformen
- W[ü]stenrorbach (1331)
- Rorbach (1358)
Literatur
- G. Landau: Historisch-topographische Beschreibung der wüsten Ortschaften im Kurfürstentum Hessen... = Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, 7. Supplement. Kassel 1858, S. 365.
- Matthias Nistahl: Studien zur Geschichte des Klosters Schlüchtern im Mittelalter. Diss. Darmstadt u. Marburg, 1986, S. 180.
- Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 14, 1926 S. 403f.
Weblinks
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