Ultraleichtfluggelände Sauldorf-Boll

Ultraleichtfluggelände Sauldorf-Boll
Rudi-Rebholz-Flugplatz
BW
Ultraleichtfluggelände Sauldorf-Boll (Baden-Württemberg)
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Kenndaten
Koordinaten
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 5,6 km westlich von Sauldorf
Basisdaten
Eröffnung 1984
Betreiber Deutscher Ultraleicht-Fliegerclub e.V.
Start- und Landebahn
05/23 520 m × 20 m Gras

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Das Ultraleichtfluggelände Sauldorf-Boll, seit 2007 Rudi-Rebholz-Flugplatz, ist ein Ultraleichtfluggelände bei Boll, einem Ortsteil der Gemeinde Sauldorf im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg. Der Platz wird von Ultraleichtflugzeugen, Motorschirmgleitern und Modellfliegern genutzt.

Inhaltsverzeichnis

Name

Das Gelände ist nach dem Boller Rudi Rebholz benannt, der mit besonderem Nachdruck gegen vielerlei Widerstände und als begeisterter Segelflieger, an seinem Heimatort eine entsprechende Fluggenehmigung für ein Gelände durchsetzte, dass im unmittelbaren Einflussbereich der militärischen Kontrollzone des Heeresflieger-Flugplatzes von Neuhausen ob Eck lag.[1]

Geschichte

Der Platz erhielt am 3. Juli 1984 seine Genehmigung. Eine Betriebsabsprache mit dem Militärflugplatz war permanent erforderlich.[1] Seit 1986 ist der in Frankfurt gegründete Deutsche Ultraleicht-Fliegerclub, kurz DULFc e.V., in Boll beheimatet.[2] Ursprünglich waren die Flugzeuge in einem Zelt untergebracht, später wurde eine stabile blechverschlagene Stahlhalle errichtet.[1]

Vom Regierungspräsidium wurde mit einer leichten Verschiebung der Landerichtungen 1994 eine Verlängerung genehmigt. Im Rahmen einer Flurneuordnung war es 2002 der Wunsch der Gemeinde Sauldorf sowie der Flurbereinigungsbehörde, die Landerichtungen erneut zu ändern.[1] Ziel war es, die Gewanne „Mühlacker“ und „Hallmannswiesen“ später für die Dorfentwicklung und Bebauung freizuhalten.[2] Dagegen hatten 2007 Bürger des Nachbarorts Bietingen Einspruch vor dem Verwaltungsgericht Sigmaringen eingelegt.[3][4]

2009 ließ der Deutsche Ultraleichtfliegerclub in Zusammenarbeit einen geänderten und verlängerten Pistenverlauf der Start- und Landebahn anlegen. Der Boden des neuen Pistengeländes wurde dabei durch ein Minensuchgerät in Testarbeiten durchgearbeitet[5] und konnte so durch weiteren Maschineneinsatz besser eingeebnet werden. Danach erfolgte eine spezielle Einsaat.[6] Nach einer Platzrunde konnte die neue Landebahn am 23. Mai 2010 eingeweiht und in Betrieb genommen werden.[7]

Durch die Änderung ergaben sich bestimmte Sicherheitsvorteile, die Landebahn wurde auf 520 Meter verlängert und verläuft im An- und Abflugbereich hindernisfrei. Die Vorteile wiegen die Nachteile auf, die dadurch entstanden sind, dass der Platz von den Flugzeughallen und der bisherigen Infrastruktur des Platzes in nordwestlicher Richtung abgerückt ist.[7] Die Bahn hat eine Breite von nur 20 Meter, hat aber beidseitig einen Sicherheitsstreifen von 15 Metern.[2] Planungen laufen, den bisherigen Tower zu erhöhen oder gleich zu versetzen.[7]

Traditionell über die Pfingstfeiertage feiert der Deutsche Ultraleichtfliegerclub mit dem Boller Flugplatztreffen einen Tag der offenen Tür.[8]

Einrichtungen

Neben dem Tower befinden sich noch zwei Hangars auf dem Platz. Die Vereinsmaschine ist ein Ultraleichtflugzeug vom Typ Sky-Ranger und dient der vereinseigenen Flugschule.[9]

Eigentümer und Platzhalter ist Otmar Rebholz.[7]

Einzelnachweise

  1. a b c d Bernd Schwarz: "Rudi-Rebholz-Flugplatz" wird eingeweiht. In: Südkurier vom 7. August 2007
  2. a b c Bernd Schwarz: Hier ist Abheben erwünscht. In: Südkurier vom 22. Mai 2010
  3. Bernd Schwarz: Ultraleicht am Himmel über Boll. In: Südkurier vom 30. März 2007
  4. Bernd Schwarz: Tauziehen um Flugplatz. In: Südkurier vom 4. April 2009
  5. Bernd Schwarz: Test für Minenräumer. In: Südkurier vom 9. Mai 2009
  6. Bernd Schwarz: Neue Piste für Ultraleichtflieger. In: Südkurier vom 27. März 2010
  7. a b c d Bernd Schwarz: Flieger eröffnen ihre neue Landebahn. In: Südkurier vom 27. Mai 2010
  8. Bernd Schwarz: Fest auf dem Flugplatz. In: Südkurier vom 10. Mai 2008
  9. Bernd Schwarz: Infotag zum Auftakt. In: Südkurier vom 24. April 2009

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