- Rudolf Sandner
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Rudolf "Rudi" Sandner (* 27. Februar 1905 in Karlsbad; † 9. März 1983 in Obersdorf) war ein sudetendeutscher Politiker (NSDAP).
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Nach dem Besuch der Volksschule und von fünf Jahren Gymnasium erlernte Sandner das Gartenbauhandwerk. Später arbeitete er nacheinander als Vertragsbeamter und Wohlfahrtspfleger und schließlich als Journalist.
Bis 1933 gehörte Sandner der Sozialdemokratischen Partei an, die er anlässlich der Gründung der Sudetendeutschen Partei (SdP) am 1. Oktober 1933 verließ, um in diese einzutreten. Als Mitglied der SdP wurde er sofort in deren Leitung berufen. In dieser widmete er sich zunächst der Pressearbeit, um später als Hauptagitator zu arbeiten. Im Dezember 1933 wurde er in die Hauptleitung der SdP aufgenommen. Nach der tschechoslowakischen Parlamentswahl von 1935, bei der Sandner als Spitzenkandidat im Wahlkreis Reichenberg ins Abgeordnetenhaus einzog, wurde er Vorsitzender der SdP-Fraktion im tschechoslowakischen Parlament. In den Jahren 1936 bis 1938 nahm er schließlich Aufgaben als Propagandachef der SdP wahr.
Nach der deutschen Annexion der Sudetengebiete im Herbst 1938 übernahm Sandner Aufgaben als Gauamtsleiter. In der Sturmabteilung erreichte Sandner mindestens den Rang eines SA-Standartenführers.
Nach einer Ergänzungswahl zum Reichstag am 4. Dezember 1938 trat Sandner als Abgeordneter in den nationalsozialistischen Reichstag ein, dem er bis zum Ende der NS-Herrschaft im Frühjahr 1945 als Vertreter der sudetendeutschen Gebiete angehörte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Sandner in Bayern.
Schriften
- Sudetendeutscher 1. Mai 1938, Karlsbad 1938.
- 3 Jahre freies Sudetenland, Reichenberg 1941.
- Lyrik aus Böhmen, Grünwald bei München 1985. (?)
Literatur
- Joachim Lilla (Bearbeiter): Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933-1945, Düsseldorf 2004. ISBN 3-7700-5254-4.
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich, Kiel 2000. ISBN 3-88741-116-1.
Weblinks
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