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Ruggburg Bergfriedrest der Ruine Ruggburg bei Eichenberg Vbg
links (westlich) die Abbruchkante des BergrutschesEntstehungszeit: 10. Jahrhundert Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Ruine Ständische Stellung: Ministeriale und Grafen Ort: Eichenberg (Vorarlberg) Geographische Lage 47° 32′ 35″ N, 9° 46′ 41,2″ O47.5430429.778115Koordinaten: 47° 32′ 35″ N, 9° 46′ 41,2″ O Die Ruine der Ruggburg auf dem Gemeindegebiet von Eichenberg in Vorarlberg liegt auf einem Bergsporn in halber Höhe des Westabhangs des Pfänderrückens. Die an der Burg vorbeiführende Obere Tiroler Salzstraße von Bad Hall nach Lindau erreicht das Bodenseeufer bei Lochau unweit der alten Reichsstädte Lindau und Bregenz.
Die Trudburg genannte erste mittelalterliche Anlage stammt vermutlich aus dem 10. Jahrhundert, wurde bereits 1025 zerstört und zwischen 1040 und 1125 wieder aufgebaut. 1245 wurde als Besitzer ein Dienstmann Heinrich von Rugeburc genannt, der vermutlich ein Ministeriale der Herren von Montfort zu Bregenz oder Tettnang war. 1430 gelangte die Burg in den Besitz der um Wangen begüterten Familie des Heinrich Vogt von Summerau.
1450 erwarb Graf Heinrich IX. von Werdenberg-Sargans zu Vaduz die Burg. Dessen Tochter Elisabeth ehelichte den berüchtigten Raubritter Hans von Rechberg, der damit neben seinem Schwiegervater zum Teilinhaber wurde. Rechberg, der sich Ritter nannte, aber nie zum Ritter geschlagen worden war [1], führte auch von dort seine Raubzüge gegen Kaufleute und war in kriegerische Auseinandersetzungen mit den schwäbischen Städte (Ulm, Lindau, Wangen, Ravensburg, Isny, Leutkirch, Memmingen, Kempten und Biberach) verwickelt, die sich 1452 zu einer Notgemeinschaft zusammentaten und mit 600 Mann unter Führung von Memminger Hauptleuten die Ruggburg belagerten. Innerhalb von fünf Wochen zerstörten sie die Burg durch Beschuss. Hans von Rechberg konnte sich durch einen Geheimgang aus der brennenden Burg retten und wurde zwölf Jahre später bei einem Überfall auf ein Schwarzwälder Dorf tödlich verwundet. [2] Weitere Angaben zu den Auseinandersetzungen siehe unter Herrschaft Eisenburg#Heinrich, der Räuber
1529 und noch einmal 1825 stürzten große Teile der Ruine den westlichen Steilhang hinunter. An der Abbruchkante steht noch die hochaufragende einsturzgefährdete östliche Begrenzung des Bergfrieds. 1944 gab es einen Toten und einen Schwerverletzten durch einstürzende Mauerteile.
Literatur
- Toni Nessler: Burgen im Allgäu, Band II: Burgruinen im Westallgäu und im angrenzenden Vorarlberg, im württembergischen Allgäu, im nördlichen Allgäu um Memmingen, im nordöstlichen Allgäu um Kaufbeuren und Obergünzburg, sowie im östlichen Allgäu und im angrenzenden Tirol. Allgäuer Zeitungsverlag, Kempten 1985, S. 77-83, ISBN 3-88006-115-7.
- Eugen Schneider: Rechberg, Hans von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 27, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 492 f.
Weblinks
Commons: Ruggburg bei Eichenberg Vbg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
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