Ruhender Verkehr (Plastik)

Ruhender Verkehr (Plastik)
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Ruhender Verkehr

Ruhender Verkehr ist eine Aktionsplastik auf dem Kölner Hohenzollernring, die im Jahre 1969 von Wolf Vostell (1932–1998) geschaffen wurde. Sie besteht aus einem vollständig einbetonierten PKW, dessen Konturen grob vereinfacht erhalten blieben.

Inhaltsverzeichnis

Aufbau und Stationen der Plastik

Blick von Süden

Vostell hatte seinen fahrtüchtigen Opel Kapitän L mit dem amtlichen Kennzeichen K-HM 175 auf der Domstraße in einer Parklücke vor der Kunstgalerie Art Intermedia verschalt und in Stahlbeton eingegossen.[1] Die 15 Tonnen schwere Plastik steht seit 1989 auf dem Mittelstreifen des Hohenzollernrings, wo sie, entgegen der ursprünglichen Intention, keinen Parkplatz mehr belegt.

Der Aufbau der Plastik erfolgte nach öffentlicher Ankündigung vom 2. Oktober 1969 bis zum 13. Oktober 1969. Zunächst wurde in einem ersten Betonguss eine Bodenplatte hergestellt. Darauf stellte Vostell zwei Tage später seinen Wagen ab, der dann mit Holz verschalt und mit Stahl bewehrt wurde. Am 6. Oktober erfolgte der zweite Betonguss. Schließlich stellte Vostell am 13. Oktober eine Parkuhr neben dem Wagen auf und entfernte die Schalung.[1]

In den folgenden Jahren wurde die Plastik unter anderem vor dem Musée d’art moderne de la Ville de Paris (1974–1975) und vor der Berliner Neuen Nationalgalerie ausgestellt. Bis zu ihrem Umzug auf den Hohenzollernring stand sie vor der Kölner Kunsthalle am Josef-Haubrich-Hof.

An den „ruhenden Verkehr“ anknüpfend schuf Vostell 1970 die Plastik „Concrete Traffic“ in Chicago. Ein in 20 cm Materialstärke einbetonierter Cadillac stand drei Monate zwischen geparkten Fahrzeugen neben dem Institute of Contemporary Art, bevor er im Sculpture Garden der University of Chicago aufgestellt wurde.

Weitere Plastiken aus Fahrzeugen und Beton von Vostell stehen auf dem Berliner Rathenauplatz (Beton Cadillacs) und in Malpartida de Cáceres, Spanien.

Doppelkunstwerk

Am 17. März 1993 brachte der „Bananensprayer“ Thomas Baumgärtel auf der Plastik hunderte seiner Sprühbananen auf, wodurch seiner Auffassung nach ein „Doppelkunstwerk“ entstand.[2] Nach Protesten Vostells wurden die Bananen nach einiger Zeit wieder entfernt.[3]

Kunst auf Kunst am 16. Mai 1993, anlässlich Rund um Köln, Blickrichtung Westen

Zum Radrennklassiker Rund um Köln am 16. Mai 1993 wurde ein 6 x 10 Meter großes, gelbes Stofftuch mit 3.333 schwarzen Graffiti-Bananen von Thomas Baumgärtel besprüht und über dem „ruhenden Verkehr“ drapiert. Die Installation „Kunst auf Kunst“ diente während des Radrennens im Start-Zielbereich als Podium für 22 Triathleten, die dort auf vier fixierten Trainings-Radrollen pedallierten. Diese Aktion wurde in den Jahren 1994 und 1995 an gleicher Stelle anlässlich der Folgeveranstaltungen Rund um Köln wiederholt. Danach wurden Plane (Werksverzeichnis-Nr. 93-34138) und Fotodokumente dem Historischen Archiv der Stadt Köln unter der Bestandsnummer 1545 gestiftet.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Pablo J. Rico (Hrsg.): Vostell. Automobile. Wasmuth, Tübingen 2000, ISBN 3-8030-3093-5, S. 96
  2. Bild und Bildbeschreibung unter www.bananensprayer.de, abgerufen am 25. März 2010
  3. Marc Petersdorff: »Ruhender Verkehr«, das Betonauto auf dem Kölner Hohenzollernring, online, abgerufen am 25. März 2010

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