Runenstein von Sædinge

Runenstein von Sædinge

Der sogenannte Runenstein von Sædinge (Sædingesten) ist ein Runenstein aus dem 10. Jahrhundert, der im Jahre 1859 neben dem Pfarrhaus von Nebbelunde auf Lolland in Dänemark in einem Abfallhaufen entdeckt wurde. Er steht heute im Lolland-Falster Stiftsmuseum (Banegårdspladsen 5) in Maribo.

Nachforschungen ergaben, dass der Stein um 1830 auf einem Feld in der Nähe der Grenze zwischen den Pfarreien von Holeby und Sædinge stand, wo er durch landwirtschaftliche Tätigkeiten gefährdet war. Daher wurde ein Loch gegraben, in das der Stein versenkt wurde. Es war aber nicht tief genug, denn im Jahre 1854 lag der Stein wieder an der Oberfläche. Er war zu schwer um ihn zu bewegen, darum wurde er, um ihn nach Nebbelunde zu transportieren, in Stücke gespalten.

Die Steintrümmer wurden später in das Diözesanmuseum von Maribo gebracht und mit Zement verbunden. Jedoch sind zwei kleinere Stücke verloren gegangen. Der Stein ist aus grobkörnigem rot-grauem Granit, der 1,75 m hohe Stein hat einen Querschnitt von 0,80 x 0,68 m. Die Runen sind in alle vier Seiten gehauen worden. Der Text beginnt mit:

„Thyre setzte diesen Stein nach Krog, ihrem Mann und er war der Stärkste von allen“. Aus dem weiteren Text geht hervor, dass Krog von „schwedischen Nordmännern“ getötet wurde.

Geschichtlicher Kontext

Adam von Bremen berichtet, dass ein schwedischer Wikinger namens Olaf zu Beginn des 10. Jahrhunderts Teile Dänemarks eroberte. Die Existenz einer schwedischen Kolonie auf Lolland wird auch durch die Inschrift auf dem Stein von Tirsted bezeugt. Für das Vorhandensein schwedischer Wikinger auf der Kimbrischen Halbinsel gibt es ein Zeugnis, auf dem kleinen Sigtryggstein in Haithabu.

Literatur

  • Frank Hübler; Institutionen för nordiska språk, Uppsala universitetet (Hrsg.): Schwedische Runendichtung der Wikingerzeit. Runrön 10, Uppsala 1996.
  • Anne Brigitte Villadsen: Runeindskrifterne efter Runesten på Lolland-Falster. In: Lolland-Falsters Historiske Samfunds Årbog. 1989.


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