- Lolland
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Lolland Kong Svends Høj, das größte Ganggrab Dänemarks Gewässer Ostsee Geographische Lage 54° 46′ N, 11° 25′ O54.76944444444411.42444444444425Koordinaten: 54° 46′ N, 11° 25′ O Länge 58 km Breite 20 km Fläche 1.243 km² Höchste Erhebung 25 m Einwohner 64.730 (1. Januar 2011[1])
52 Einw./km²Karte von Lolland, Falster und Møn Lolland, alter Name Laaland, ist die flächenmäßig viertgrößte dänische Insel und nach Amager von der Bevölkerungszahl die fünftgrößte. Sie liegt in der Ostsee südlich von Seeland und westlich von Falster, ist 58 km lang, 15–25 km breit und hat eine Fläche von 1.243 km2. Auf Lolland leben 64.730 Bewohner (Stand: 1. Januar 2011)[1].
Inhaltsverzeichnis
Verwaltung
Lolland gehört zum Bezirk Region Sjælland. Wichtige Städte sind Maribo, Nakskov, Rødby und Rødbyhavn (Fährhafen nach Fehmarn im Zuge der Vogelfluglinie). Bis 1970 bildete Lolland mit der Nachbarinsel Falster das Maribo Amt. Dann wurde das Maribo Amt mit dem Præstø Amt zum Storstrøms Amt zusammengelegt. Gleichzeitig entstanden auf Lolland die Kommunen Ravnsborg, Nakskov, Rudbjerg, Højreby, Maribo, Rødby, Holeby, Sakskøbing, Nysted und Nykøbing Falster, wobei sich letztere auch auf die Insel Falster erstreckte[2]. Am 1. Januar 2007 wurden die Kommunen auf Lolland und Falster neu geordnet. Im Westen von Lolland entstand aus den ehemaligen Kommunen Nakskov, Ravnsborg, Rudbjerg, Rødby, Maribo, Holeby und Højreby die Lolland Kommune mit damals 46.634 Einwohnern[3], die östlichen Lolländer Gemeinden Sakskøbing und Nysted mit Nykøbing Falster wurden mit vier Kommunen auf Falster zur damals 63.540 Einwohner zählenden[3] Guldborgsund Kommune zusammengeschlossen.
Geografie
Die Insel ist niedrig; es gibt im Süden sogar Flächen, die 2 Meter unter dem Meeresspiegel liegen. Fast die gesamte Südküste musste nach der verheerenden Sturmflut von 1872 durch Deiche geschützt werden. Die Küsten sind mit geringen Ausnahmen durch vorliegende Untiefen schwer zugänglich. Der fruchtbare Boden besteht meist aus fettem, mit Humus gemischtem Lehm mit einer Mergelunterlage. Moore finden sich wenige, dagegen sind nicht unbedeutende Wälder vorhanden. Von den Landseen ist der fischreiche Maribosee in der Mitte der Insel der größte. Die Insel ist das Zentrum der dänischen Zuckerindustrie. Der höchste Punkt befindet sich mit 25 m nahe dem Ort Horslunde im Nordwesten.
Geschichte
Lolland ist seit der mittleren Steinzeit besiedelt. Da damals die umliegenden Belte zum Teil noch Festland waren, findet man an der Küste alte Siedlungsplätze mit Feuersteinwerkzeug. Mit der Trichterbecherkultur kam der Ackerbau und der Megalithanlagenbau nach Lolland. Der Kong Svends Høj (König Svens Hügel) ist das größte Ganggrab Dänemarks. Parallel zur dänischen Besiedlung versuchten sich im frühen Mittelalter Slawen auf der Insel (und auf Falster) niederzulassen, wovon slawischen Ortsnamen mit dem Suffix "itse"; Korselitse, Kramnitse, Kuditse, Tillitse ebenso zeugen, wie die Seesperre von Hominde. Später wurde Lolland verschiedenen Prinzen des dänischen Königshauses überlassen und in der Auflösungsperiode des dänischen Staats unter König Christoph II. von Dänemark (1320–1332) war der größte Teil der Insel nebst Falster in den Händen des holsteinischen Grafen Johann III..
Bevölkerungsentwicklung
Im 20. Jahrhundert ist die Bevölkerung Lollands zunächst gewachsen, dann aber wieder etwa auf den Stand der vorigen Jahrhundertwende gesunken[4]:
1901 1925 1945 1965 1986 2005 68.331 86.544 87.230 81.760 75.278 68.751 Sehenswürdigkeiten
Lolland hat einige der für Dänemark so typischen Vorzeitdenkmäler von besonderem Rang zu bieten. Größere Ansammlungen finden sich bei Flintinge und im Frejlev Skov. Daneben sind die Ganggräber Glentehøj und Kong Svends Høj im Nordwesten, wo die Ravnsby Bakker (Anhöhen von Ravnsby), zu den schönsten Landschaften gehören. Hervorzuheben sind auch die Landkirchen von Ravnsborg.
Daneben sind Runensteine zu nennen, besonders der bei der Kirche von Tillitse.
Das Museum für Christian Ditlev Reventlow in Pederstrup erinnert in dessen klassizistischem Gutshaus mit Landschaftspark an den dänischen Staatsmann und Sozialreformer.
Vor der Südküste vom Hafen aus zu sehen, befindet sich der nach eigenen Angaben größte Windkraftpark der Welt, der Nysted Havmøllepark. 10 km vor der Küste befinden sich 72 Windräder mit einer Gesamtleistung von bis zu 165,6 Megawatt.
Im Norden von Lolland liegt der Safaripark Knuthenborg Park & Safari, der größte Park dieser Art in Nordeuropa.
Auf der Bahnstrecke Maribo–Bandholm verkehrt im Sommer fahrplanmäßig die Museumsbahn Maribo-Bandholm mit historischen Dampf- und Diesellokomotiven.
In Sundby am Guldborgsund befindet sich ein Mittelalterzentrum, in dem in einer nachgebauten mittelalterlichen Siedlung das Alltagsleben und Handwerk dieser Zeit demonstriert wird. Als Besucherattraktion wird in der Ferienzeit unter anderem täglich ein Ritterturnier mit Lanzenstechen nachgestellt und es werden Katapulte und Kanonen abgeschossen.
Wirtschaft und Verkehr
Lolland besitzt durch die von Scandlines und auf der Schiene von Danske Statsbaner betriebene Vogelfluglinie eine große Verkehrsbedeutung. Es ist geplant, eine feste Über- (oder Unter-) Querung des Fehmarnbelts von Lolland nach Puttgarden auf Fehmarn zu bauen. Von Rødby führt die Europastraße 47 weiter nach Kopenhagen, Helsingør und zur Öresundbrücke nach Malmö. Von regionaler Bedeutung sind die Fährverbindung nach Spodsbjerg auf Langeland und die private Eisenbahn Lollandsbanen von Nakskov nach Nykøbing.
Obwohl die Insel einige Bedeutung im Transitverkehr zwischen Mitteleuropa und Skandinavien besitzt, ist ihre wirtschaftliche Lage sehr schwierig. Obwohl sie über feste Landverbindungen direkt mit dem Großraum Kopenhagen verbunden ist, leidet Lolland unter einer ausgesprochen abseitigen Lage. Der allgemeine Niedergang der Landwirtschaft hat die relativ dünn besiedelte Insel hart getroffen. Im Vergleich zu anderen dänischen Regionen ist der Tourismus weniger stark entwickelt, da Lolland nicht über große Attraktionen wie weite Badestrände (wie zum Beispiel an der Nordseeküste Jütlands) verfügt.
Größter Industriebetrieb auf Lolland ist die Zuckerfabrik in Nakskov, zugleich die größte ihrer Art in Dänemark.
Windparks
Im Meer südlich der Insel befinden sich seit kurzem unmittelbar vor der Küste, westlich der Fährverbindung Puttgarden <-> Rødby, zwei riesige Offshore-Windparks, Rødsand I und II, mit 72 bzw. 90 Anlagen (genauer: mit acht Reihen aus je neun Windrotoren bzw. westlich davon mit achtzehn Reihen aus je fünf Rotoren. Näheres: -> Nysted Havmøllepark). Weitere Anlagen befinden sich an Land, auf den unmittelbar angrenzenden Teilen der Küste.
Die zwei Windparks im Meer sind von dem vorbeiführenden internationalen Schiffsverkehr aus (insbesondere: Fährverkehr quer durch die Ostsee) jederzeit voll einsehbar, stören aber nicht. Dass man auf diese Weise wesentlich zur Energieversorgung der Insel beitragen kann, ist angesichts ihrer bereits erwähnten geringen Bevölkerungszahl und der verfügbaren Küstenlinie sehr natürlich und aktuell, und von nicht zu vernachlässigender Größenordnung. Rødsand II ergibt in der Tat bei optimaler Auslastung eine Leistung von 207 MW; zusammen mit Rødsand I ergibt sich fast der doppelte Wert, das ist etwa ein Drittel der Leistung eines typischen Kernkraftwerks.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BEF4: Folketal pr. 1. januar fordelt på øer (dänisch)
- ↑ Karte der früheren Kommunenaufteilung (dänisch)
- ↑ a b Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BEF44: Folketal pr. 1. januar fordelt på byer (dänisch)
- ↑ Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BEF4: Folketal pr. 1. januar fordelt på øer (dänisch)
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