- Römersee (Heiden)
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Römersee Geographische Lage Gemeinde Heiden, Kreis Borken, Nordrhein-Westfalen, Deutschland Zuflüsse keine Abfluss keiner Daten Koordinaten 51° 50′ 58″ N, 6° 55′ 27″ O51.8493856.92411Koordinaten: 51° 50′ 58″ N, 6° 55′ 27″ O Mittlere Tiefe 1,5 m Der Römersee ist ein ehemaliges Naturschutzgebiet in der Nähe von Heiden (Kreis Borken). Es wurde im Jahr 1950 ausgewiesen und hatte eine Größe von 6,1 ha.
Der Römersee, um dessen Entstehung sich eine Sage rankt, liegt etwa 3 km nördlich der Ortschaft Heiden, am Rande der so genannten „Berge“, die dem westmünsterländischen Sandgebiet zuzurechnen sind. An seiner Westseite verläuft die Ramsdorfer Straße, während sich im Osten ein größerer Campingplatz und eine Wochenendhaussiedlung anschließen.
Der nur etwa 1,50 m tiefe Weiher ging vermutlich aus einem kleinen Hochmoor hervor, das sich in einer Senke gebildet hatte und später ausgetorft wurde. Noch in den 1950er Jahren war der Römersee von einer mit Wacholder bestandenen Heide und von Kiefernforsten umgeben. Zu den floristischen Kostbarkeiten des Gewässers gehörten u. a. die Flutende Binse (Isolepis fluitans) und der Schmalblättrige Igelkolben (Sparganium angustifolium), der nach Runge (1982) „noch 1973 in ziemlicher Menge vorhanden“ war. Eine aus den 1940er Jahren stammende Aufnahme zeigt an den Ufern zudem größere Bestände des Fieberklees (Menyanthes trifoliata). Die Art konnte noch 1979 von Wittig (1980) beobachtet werden.
Das Teilgebiet westlich der Straße trägt den Namen Thesings Venneken. Es handelt sich um ein weitgehend mit Kiefern augeforstetes Gelände, das fünf kleine Heideweiher enthält. Hier fanden sich u. a.:
- Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccos), nach Wittig noch 1973
- Glocken-Heide (Erica tetralix)
- Grau-Segge (Carex canescens)
- Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia)
- Scheidiges Wollgras (Eriophorum vaginatum), nach Wittig noch 1979
- Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
- Schnabel-Segge (Carex rostrata)
- Sumpf-Blutauge (Comarum palustre)
- Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
Später wurde am Rande des Naturschutzgebietes der noch heute vorhandene Campingplatz angelegt, eine Maßnahme, die mit dem Schutzziel unvereinbar war. Da die zahlreichen Besucher die Uferbereiche stark beeinträchtigten und auch der Badebetrieb nicht verhindert werden konnte, sah die Bezirksregierung in Münster schließlich von einer Erneuerung der Schutzverordnung ab. Allerdings war geplant, das Teilgebiet Thesings Venneken erneut als Naturschutzgebiet auszuweisen, was aber bisher nicht geschehen ist.
Literatur
- Fritz Runge: Die Naturschutzgebiete Westfalens, Münster 1958, Seite 165–166
- Fritz Runge: Die Naturschutzgebiete Westfalens und des früheren Regierungsbezirks Osnabrück, 4. Auflage, Münster 1982, Seite 191–192
- Rüdiger Wittig: Die geschützten Moore und oligotrophen Gewässer der Westfälischen Bucht. Vegetation, Flora, botanische Schutzeffizienz und Pflegevorschläge (Schriftenreihe der Landesanstalt für Ökologie, Landschaftsentwicklung und Forstplanung Nordrhein Westfalen, Band 5). Recklinghausen 1980, Seite 171–174
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