- Samuel Ephraim Meyer
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Samuel Ephraim Meyer (* 26. Februar 1819 in Hannover; † 6. Juli 1882 ebenda) war ein deutscher Rabbiner.
Leben
Nach dem Studium des Talmuds in Hannover und Frankfurt studierte Meyer ab 1839 Philosophie an der Universität Bonn und promovierte dort.
1845 wurde Meyer zum hannoverschen Landrabbiner gewählt. Die von seinem Vorgänger Nathan Markus Adler (1803–1890) eingeführten Reformen der jüdischen Gemeinden nebst ihren Einrichtungen führte Meyer fort.
Unter Meyer's Leitung wurde
- 1848 das jüdische Lehrerseminar gegründet („Bildungsanstalt für jüdische Lehrer“),
- 1854 eine Schulordnung für jüdische Schulen und
- 1860 die Allgemeine Synagogenordnung eingeführt,
- 1864 der Jüdische Friedhof an der Strangriede angelegt und
- 1870 die Neue Synagoge errichtet.
Nachdrücklich setzte sich Meyer ein für die rechtliche Gleichstellung der Juden im Königreich Hannover.
Bis 1862 wohnte und amtierte er im Dachenhausenpalais in der Calenberger Neustadt.
Nach seinem Wahlspruch
- Frieden, Frieden dem Fernen wie dem Nahen
wirkte Meyer über die hannoversche Gemeinde hinaus für die Einheit des Judentums.
Samuel Ephraim Meyer ist auf dem jüdischen Friedhof An der Strangriede bestattet.
Literatur
- Wilhelm Rothert (Herausgeber) und (für Bd. 3 A. Rothert und M. Peters (Herausgeber): Hannoversche Biographie. Bd. 1: Hannoversche Männer und Frauen seit 1866; Bd. 2: Im alten Königreich Hannover, 1814-1866; Bd. 3: Hannover unter dem Kurhut, 1646-1815; Hannover; 1912, 1914 und 1916; hier: Bd. 1, S. 357
- The Jewish Encyclopedia. A descriptive record of the history, religion, literature, and customs of the jewish people form the earliest times; Vol. I-XII, ed. by Isidore Singer, New York 1901-1906; hier: Bd. 8, S. 527
- Peter Schulze: Beiträge zur Geschichte der Juden in Hannover (= Hann. Studien, Bd. 6), Hannover 1998; hier: S. 81-101
- Peter Schulze in: Stadtlexikon Hannover..., S. 441
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