Sanoker Königsschloss

Sanoker Königsschloss
Sanoker Burg. Der Oberhof des deutschen Rechts auf der Burg zu Sanok (1425–1553)[1]

Das Sanoker Königsschloss (polnisch: Zamek Królewski w Sanoku) befindet sich in der polnischen Stadt Sanok am Schloss Hochufer des San und beherbergt heute das historische Museum der Stadt. Die wichtigste Sehenswürdigkeit von Sanok. Die in der Mitte des 16. Jahrhunderts zu einem Renaissanceschloß umgebaute ehemalige Holzburg beherbergt.

1150 wurde der Ort erstmals schriftlich erwähnt,[2] doch erst 1339 bekam er von Georg II. das Stadtrecht.[3] Am 2. Mai 1417 heiratete der polnische König Władysław II. Jagiełło in der Pfarrkirche von Sanok Elisabeth von Pilitza. Nach dem Tod Wladyslaws 1434 zog sich seine letzte Frau Sophie Holszanska auf die Burg Sanok zurück. 1523–1548 erfolgte der Umbau der gotischen Burg im Stil der Renaissance. 1549 suchte erneut ein Brand die Stadt heim. 1566 brach ein großer Brand aus und legte schließlich fast die gesamte Stadt in Schutt und Asche.

Historisches Museum in Sanok

Auf mehreren Etagen wird eine Ikonensammlung gezeigt, im obersten Stock sind Werke des aus Sanok gebürtigen zeitgenossichen Künstlers Zdzisław Beksiński ausgestellt. Sein ganzes künstlerisches Werk vermachte Zdzisław Beksiński testamentarisch dem Historischen Museum in Sanok, dem er schon zu seinen Lebzeiten etwa 300 Werke übergeben hatte. Nach dem Tod des Künstlers erhielt das Museum etwa 20 seiner letzten Gemälde, etwa tausend Fotos und Grafiken sowie auch sein ganzes Vermögen: Wohnungen, Bankanlagen, Computergeräte. Die Sammlungen des Museums vergrößerten sich auch um multimediale Aufnahmen, Briefe oder Filme, die das Familienleben des Schöpfers dokumentieren. Das Museum besitzt gegenwärtig die größte Sammlung der Werke des Künstlers, die ein paar tausend Bilder, Reliefs, Skulpturen, Zeichnungen, Grafiken und Fotografien umfasst.

Interessant ist die Ikonensammlung im Schloss von Sanok, alle Ikonen, welche vom 14. bis zum 20. Jahrhundert in Südostpolen entstanden sind,[4] sowie das Freilichtmuseum im Stadtteil Biała-Góra, das die einzige ruthenische Ikonensammlung in Polen — sie ist nach Sankt Petersburg und Kiew die größte Sammlung — besitzt.[5]

Weblinks

 Commons: Sanoker Schloss – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sąd wyższy prawa niemieckiego na zamku sanockim (1425–1553). Samolewicz 1903
  2. "von der Ankunft des ungarischen Heeres nach Przemysl; König Géza II. zog über das Gebirge, bemächtigte sich des Städtchens Sanok - "über die Berge ging und die Burg Sanok nahm." In: Ungarische Revue. B. 11 op. cit. Hypatiuschronik
  3. "Das deutsche Stadtrecht hatte in Polen, mit wenigen Ausnahmen, von Anfang an für deutsche und polnische Bürger gegolten. In Rotreußen hatte es 1339 Georg II. bei der Gründung von Sanok den "Ungarn, Deutschen, Polen un Rotreussen" gewahrt. [...] " 1376 legte er (Oppelner Wladislaus II.) westlich Sanok eine deutsche Stadt an." In: Walter Kuhn: Geschichte der deutschen Ostsiedlung in der Neuzeit. Teil 2
  4. Jahrbuch der österreichischen Byzantinistik. B. 31, Teil. 1, 1981.
  5. Wissenschaftlicher Dienst für Ostmitteleuropa. B. 9.
49.562259322.2092146

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