- Slatina (Františkovy Lázně)
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Slatina Basisdaten Staat: Tschechien Region: Karlovarský kraj Bezirk: Cheb Gemeinde: Františkovy Lázně Geographische Lage: 50° 7′ N, 12° 21′ O50.11222222222212.350555555556450Koordinaten: 50° 6′ 44″ N, 12° 21′ 2″ O Höhe: 450 m n.m. Einwohner: 378 (1. März 2001) Postleitzahl: 351 01 Kfz-Kennzeichen: K Verkehr Straße: Cheb - Františkovy Lázně Slatina (deutsch Schlada) ist ein Ortsteil der Stadt Františkovy Lázně in Tschechien. Er liegt einen Kilometer südlich von Františkovy Lázně und gehört zum Okres Cheb.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Slatina befindet sich am rechten Ufer der Baches Slatinný potok (Schladabach) im Egerbecken in einem Moorgebiet mit Gas-und Mineralwasserquellen. Südwestlich erhebt sich der erloschene Vulkan Komorní hůrka (Kammerbühl, 503 m), dahinter liegt die Talsperre Skalka. Westlich befindet sich der Teich Amerika.
Nachbarorte sind Františkovy Lázně und Aleje-Zátiší im Norden, Dlouhé Mosty im Osten, Tršnice, Jindřichov und Chlumeček im Südosten, Střížov, Cheb, Komorní Dvůr und Skalka im Süden. Klest im Südwesten, Lužná im Westen sowie Krapice und Dolní Lomany im Nordwesten.
Etymologie
Der Ortsname Schlada bei Eger ist indogermanischer Herkunft und bedeutet „sumpfiges Land“, eine Ortsbezeichnung, welcher sich in den Nachfolgesprachen westslawisch zu slatina und mittelhochdeutsch zu slade, slate weiter entwickelte. Dieser Ortsname gehört zu den Leitnamen der indoeuropäischen Sprachfamilie und ihres Kulturkreises. Schlada gilt wie Schladen an der Ocker, Schlammede bei Unna als Leitname für den ehemaligen indoeuropäischen Kulturkreis.
Geschichte
Slatina entstand vor der Zeit des frühen 12. Jahrhunderts, als das Egerland durch deutschsprachige Ansiedler und Lokatoren kolonisiert und christianisiert wurde. Im 13. Jahrhundert, in den Steuerlisten des Kloster Waldsassen hieß der Ort Slatein und war von Menschen bäuerlichen Standes bewohnt, die durch den Verkauf von „Heilwasser“ aus den Quellen des umgebenden Moorgebietes, den Verkauf von Fischen, Waldfrüchten, Honig, Brennholz, Web- und Strickwaren ein Zubrot verdienten. Die Bewohner Slateins waren Steuerpflichtige des Klosters und mussten den Zehnten abgeben, waren zu weiteren Dienstleistungen, dem Robot, verpflichtet und „an die Scholle“ gebundene als Leibeigene.
Bruchstückhafte Mitteilungen über Bodenfunde und Ausgrabungsergebnisse im Egerer Becken lassen die Annahme zu, dass in Schlada und Nachbarorten im Einzugsbereich des 20 km langen Schladabaches, in den Orten Sirmitz, Lohma und Kropitz, unter dem Schutz einer Burganlage in Eger ein slawisches, vorchristliches Heilungszentrum bestand und Schlada ein Vorgänger der Kurortes Franzensbad war, das Ende des 19. Jahrhunderts in der Nähe des Ortes Schlada und der Stadt Eger entstand.
Im Jahre 1268 verkaufte das Kloster Waldsassen die Zehnten des Dorfes Schlada an den Deutschen Orden in Eger, im Jahre 1379 erwarben der Orden der Klarissinen und der Orden der Franziskaner und Bürger der Stadt steuerpflichtigen Besitz in Schlada. Ende des 14. Jahrhunderts kam die Reichsstadt Eger in den Besitz der Höfe in Schlada und die Steuereinnahmen flossen seither der Stadt zu, die auch die Gerichtsbarkeit über Schlada innehatte. In den Achtbüchern des Egerer Schöffengerichts und im Urgichtenbuch wird Schlada bei dort begangenen Verbrechen mit den Beteiligten erwähnt.
Das Egerer Steuerbuch „Klauensteuerbuch für das Jahr 1392“ enthält für den Ort Schlada die Familiennamen von 14 Steuerpflichtigen. Das „Musterungsbuch von 1395“ enthält die Familiennamen von 13 wehrpflichtigen Männern des Ortes. Es sind die ersten gesicherten Familiennamen des Ortes. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde Schlada von durchziehendem Kriegsvolk dreimal niedergebrannt.
Im Jahre 1600, nach dem Bau einer Brücke über den Schladabach wurden die Mineralquellen bei Schlada, der „Schletterer Säuerling“ bequemer reichbar und begehrte Handelsware. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Schlada eine Gemeinde im Bezirk Eger. 1874 wurde ein Schulhaus gebaut und ein Lehrer in Vollzeit beschäftigt.
Als Ende des 19. Jahrhunderts nördlich von Schlada der Kurort Franzenbad entstand, profitierten auch die Einwohner des Ortes von dem wirtschaftlichen Aufschwung durch diese Neugründung. Schlada gehörte seit dieser Zeit zur Seelsorge der römisch-katholischen Pfarrei Sankt Niklas in Eger. Im Jahre 1930 hatte Schlada 797 Einwohner. Nach dem Münchner Abkommen wurde der Ort dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Eger. 1939 lebten in der Gemeinde 933 Menschen. 1942 wurde Schlada nach Eger eingemeindet. Schlada hatte im Jahre 1945 achtzig Hauser. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges kam die Gemeinde 1945 zu Tschechoslowakei zurück. Die deutschen Bewohner von Slatina wurden danach vertrieben und siedelten sich in der Oberpfalz, in Bayern und in Thüringen an. 1949 wurde Slatina zum Ortsteil von Františkovy Lázně. 1991 hatte der Ort 325 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 78 Wohnhäusern, in denen 378 Menschen lebten.
Sehenswürdigkeiten
- Aussichtsturm Salingburg, östlich des Dorfes
Literatur
- Franz Jahnel: Die Mineralquellen des historischen Egerlandes, Seite 63 bis 71 und die Ortsgeschichte von Schlada , Berichterstatter Karl Kornhäuser, Seite 445 bis 447, in: Heimatkreis Eger – Geschichte einer deutschen Landschaft in Dokumentationen und Erinnerungen. Herausgeber Egerer Landtag e.V. Amberg 1981
- Hans Bahlov: Deutschlands geographische Namenswelt. Etymologisches Lexikon der Fluß- und Ortsnamen alteuropäischer Herkunft. Seite 99 und 100, Frankfurt am Main 1965,
- Hans Muggenthaler: Kolinisatorische und wirtschaftliche Tätigkeit eines deutschen Zisterziensersklosters im 12. und 13. Jahrhundert (Waldsassen ), München 1924.
- Karl Siegl: Musterungsbuch der Egerländer Bauernschaft vom Jahre 1395. in: Unser Egerland, Jahrgang 22, Eger 1918.
- Karl Siegl: Die Ausgrabungen auf der Kaiserburg in Eger. In: Mitteilinmgen des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen. 258, 1912.
- Lorenz Schreiber: Denkmäler im Egerland, Schlada Seite 549 und 744, Amberg in der Oberpfalz 2004
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