- Schleswig-Holsteinische Kunstgenossenschaft
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Die Schleswig-Holsteinische Kunstgenossenschaft war eine schleswig-holsteinische Künstlervereinigung. Sie wurde 1894 in Kiel gegründet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1894 nahmen die „schleswig-holsteinischen Künstler ihre Geschicke selbst in die Hand" und gründeten die Schleswig-Holsteinische Kunstgenossenschaft als Sektion der 1856 bestehenden Allgemeinen deutschen Kunstgenossenschaft. Die Vereinigung war als berufsspezifische Ergänzung zu dem seit 1843 bestehenden Schleswig-Holsteinischen Kunstvereins gedacht, einem Zusammenschluss bürgerlicher Kunstfreunde, jedoch durch ihre traditionelle Kunstauffassung nicht mit den zur gleichen Zeit entstehenden Secessionen in anderen Städten vergleichbar.
Gründungsmitglieder waren unter anderen die Maler Carl Arp, Hans-Peter Feddersen, Georg Burmester und Hans Olde, erster Vorsitzender wurde Fritz Stoltenberg, dem Burmester nach dessen Rücktritt nachfolgte. Wichtiges Ziel war es, den heimischen Künstlern (die Teilnahme wurde auf gebürtige Schleswig-Holsteiner beschränkt) in gemeinsamen organisierten Ausstellungen Präsentations- und Verkaufsmöglichkeiten zu bieten. Dazu wurden Räume nicht nur in Kiel, sondern auch in anderen Städten des Landes, unter anderm in Flensburg und Schleswig, angemietet. Bereits im Gründungsjahr fand eine erste Ausstellung in der Kieler Kunsthalle statt.
Ab 1902 konnten die Mitglieder der Kunstgenossenschaft regelmäßig an den jährlichen Kunstausstellungen im Münchner Glaspalast teilnehmen. Emil Nolde war Mitglied der Schleswig- Holsteinischen Kunstgenossenschaft und nahm zwischen 1903 und 1912 an fünf Ausstellungen teil. 1904 war er auf der Jahresausstellung im Flensburger Museum mit den Gemälden „In der Räuberstube" und „Sommernacht" vertreten. Konstant gehörten etwa 100 Künstler der Kunstgenossenschaft an. Die Mitglieder verstand sich jedoch weder als Gruppe, noch verfolgten sie einen einheitlichen „norddeutschen" Kunststil, doch bevorzugen viele die Freilichtmalerei.
Mitglieder
Weitere Vorsitzende waren unter anderen Friedrich Mißfeldt und Heinrich Blunck (ab 1929), weitere bekannte Mitglieder Ernst Barlach, Wilhelm Dreesen, Poppe Folkerts, Karl Leipold, Christian Rohlfs und Otto Thämer. Einige Künstler waren anfällig für völkisches Gedankengut. Das Mitglied Ludwig Dettmann gilt als Wegbereiter des Nationalsozialismus.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Tradition im „Bund bildender Künstler Schleswig-Holstein" fortgesetzt.
Literatur
- Ulrich Lange, Christian Hirte, Bettina Gnekow: Geschichte Schleswig-Holsteins: von den Anfängen bis zur Gegenwart, Wachholtz, 1996 ISBN 9783529024405, S. 494
- Sabine Behrens, Bärbel Manitz: Georg Burmester, Schleswig-Holstein Bildumschlungen –Georg Burmester und die Schleswig-Holsteinische Kunstgenossenschaft, Heinrich-Blunck-Stiftung, Heikendorf, 2005 ISBN 3-00-015889-8
- Wolff- Thomsen u. a.: Vertreter der Schleswig-Holsteinischen Kunstgenossenschaft Carl Arp – Jacob Alberts – Ludwig Dettmann – Georg Burmester – Helene Gries-Danican. In: Ich muss ja – sammeln! Die Kunstsammlung des Malerfreundes, Wagnerianers und Arztes Dr. Paul Wassily (1868-1951) in Kiel, Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Ludwig, Kiel, 2006 ISBN 978-3-93771941-2, S. 85 ff
- Bärbel Marnitz: Fritz Stoltenberg. Ein Kieler Maler aus der Glanzzeit der Schleswig-Holsteinischen Kunstgenossenschaft. In: Nordelbingen, Beiträge zur Kunst- und Kulturgeschichte Schleswig-Holsteins, Bd. 77, 2008, S. 73-123,
Weblinks
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