Ludwig Dettmann

Ludwig Dettmann
Ludwig Dettmann in Uniform eines SA-Scharführers vor einem Horst-Wessel-Gedenkbild, 1935

Ludwig Dettmann (* 25. Juli 1865 in Adelby; † 19. November 1944 in Berlin) war ein deutscher Maler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Dettmann wurde in Adelby bei Flensburg geboren, studierte an der Berliner Kunstakademie und arbeitete anfänglich als Illustrator. Um 1897 lebte er in Schwerin, wo sein Sohn Gerd Dettmann geboren wurde. Unter dem Einfluss von Max Liebermann wandte er sich der Landschaftsmalerei zu, mit Stimmungsbildern in Öl und Aquarellen. Für das Rathaus von Altona schuf er vier Wandgemälde aus der Historie des Ortes. 1898 gehörte Dettmann zu der Gründungsmitgliedern der Berliner Secession[1] und gehörte neben Max Liebermann, Walter Leistikow, Otto Heinrich Engel, Oskar Frenzel, Curt Herrmann und Fritz Klimsch zu dessen Vorstand. 1900 wurde er Direktor der Kunstakademie Königsberg. Um 1906 war er mit dekorativen Gemälden für die technischen Hochschulen in Danzig und Königsberg beschäftigt. Zwei größere Wandgemälde Dettmanns aus dem Jahr 1913 befinden sich heute noch im Eingangsbereich des Kieler Rathauses. Nach Monika Potztal galt Dettmann als ein „Vorkämpfer des Impressionismus[2] in Deutschland.

Er gehörte zur bevorzugten Auswahl zeitgenössischer Künstler, die das „Komité zur Beschaffung und Bewertung von Stollwerckbildern“ dem Kölner Schokoladeproduzent Ludwig Stollwerck zur Beauftragung für Entwürfe vorschlug.[3]

Über die gesamte Dauer des Ersten Weltkriegs war er offizieller Kriegsmaler. 1915 nahm Dettmann an der von Heer und Marine organisierten Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste in Berlin sowie im Mai 1916 an der im Königsberger Kunstverein teil. Auf diesen Ausstellungen während des Krieges wurden vorwiegend Porträts der deutschen Generalität - von Dettmann waren die Porträts der Feldmarschälle Ludendorff und Hindenburg zu sehen - sowie heroische Kriegs- und Schlachtengemälde gezeigt[4]. 1919 legte Dettmann das Lektorat an der Königsberger Akademie nieder und lebte seitdem in Berlin[5]. 1923 illustrierte er Walter Bloems Weltbrand - Deutschlands Tragödie 1914-1918[6]. Zwischen 1936 und 1937 war Dettmann Vorsitzender des Vereins Berliner Künstler[7].

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten trat Dettmann 1933 in die NSDAP ein, gehörte zum Vorstand im Reichsverband Bildender Künstler und erwies sich bis an sein Lebensende als Anhänger des Nationalsozialismus.[8]

1935 wurde Dettmann mit der Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet. 1938 schrieb er das Buch Ostfront. Ein Denkmal des Deutschen Kampfes,[9] das 1946 in der SBZ in die Liste der auszusondernden Literatur aufgenommen wurde.[10] Die Wertschätzung seiner Werke durch die Nationalsozialisten geht auch daraus hervor, dass ihn Adolf Hitler im August 1944 in die Gottbegnadeten-Liste der wichtigsten Kunstmaler aufnahm.[9]

Werke (Auswahl)

  • Aussaat (Dresdner Gemäldegalerie)
  • Frühling im Grunewald (Nationalgalerie Berlin)
  • Der verlorene Sohn
  • Heilige Nacht
  • Landarbeiterbegräbnis (Staatliches Museum Schwerin, 1892)
  • Fischerfriedhof (Nationalgalerie Berlin, 1902)
  • Friesischer Gesang (zwei singende Frauen auf einer Wiese, 1903)
  • Sonnenuntergang (1905)
  • Wäscherinnen am Gardasee (1905)
  • Friesische Frauen verlassen den Kirchhof (Königsberger Kunstsammlungen, 1905)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Monika Potztal: Ludwig Dettmann 1865-1944, Zwischen Avantgarde und Anpassung. Boyens Buchverlag, Heide 2008, ISBN 978-3-80-421249-7.
  2. Monika Potztal: Ludwig Dettmann 1865-1944, Zwischen Avantgarde und Anpassung. Boyens Buchverlag, Heide 2008, ISBN 978-3-80-421249-7.
  3. Lorenz, Detlef: Reklamekunst um 1900. Künstlerlexikon für Sammelbilder, Reimer-Verlag, 2000.
  4. Frank Möller: Charismatische Führer der Nation, Oldenbourg Verlag, München 2004, ISBN 3-486-56717-9 (S.128ff)
  5. Ludwig Dettmann. In: Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Bd. 1. E. A. Seemann, Leipzig 1953, S. 554
  6. Originalbeschreibung im Bundesarchiv zu Bundesarchiv-Bild 183-2008-0208-501, Ludwig Dettmann.jpg von August Scherl
  7. Aus den „Biographien der Direktoren und Lehrer“ der Kunstakademie Königsberg 1845 – 1945
  8. Artikel über Ludwig Dettmann bei K.A.T.I. Kultur und mehr, abgerufen am 31. August 2009.
  9. a b Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 112.
  10. Liste der auszusondernden Literatur 1946.

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