- Schloss Putbus
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Das Schloss Putbus ist der ehemals herrschaftliche Sitz der Fürsten von Putbus in der gleichnamigen 1810 gegründeten Stadt Putbus auf Rügen. Das Gebäude wurde zwischen 1960 und 1964 abgetragen, so dass heute nur noch der Umriss des Gebäudes in der Grünfläche erkennbar ist.
Geschichte
Die Geschichte des Baus reicht bis in die slawische Zeit zurück. An der Stelle des Schlosses befand sich eine Burganlage. Mit dem Aussterben der rügenschen Fürsten im Jahr 1325 errang die Familie derer von Putbus schnell die führende Rolle unter den rügenschen Adelsgeschlechtern. Ihr erwählter Stammsitz an dieser Stelle, das sogenannte „Steinhaus“, wurde 1371 mehrfach in Urkunden erwähnt. Bei dem „Steinhaus“ handelte es sich um ein rechteckiges massives Gebäude, welches genau in der Mitte einer durch einen Ringgraben eingefassten Fläche stand. Die urkundliche Bezeichnung des Bauwerkes änderte sich 1416 vom „Haus“ zum „Schloss“.
Die ursprüngliche Burganlage aus dem 14. Jahrhundert wurde im 15. Jahrhundert gotisch erweitert und Anfang des 17. Jahrhunderts zu einer dreiflügeligen Schlossanlage umgebaut. Diese Anlage wurde 1725 fast vollständig erneuert, nur der gotische Flügel sowie der Renaissanceteil blieben erhalten. Von 1827 bis 1832 wurde das Schloss nach Entwürfen des Berliner Architekten Johann Gottfried Steinmeyer, der das Schloss im klassizistischen Stil prägte, umgebaut. Auftraggeber war der Putbusser Stadtgründer Malte.
Ein Brand – wahrscheinlich ausgelöst durch eine später eingebaute Heißluftheizung – zerstörte am 23. Dezember 1865 weite Teile des neuen Schlosses. Für den schnell beginnenden Wiederaufbau konnte der Berliner Architekt J. Pavelt gewonnen werden, der es 1872 im Stil des Neoklassizismus umbaute. Der in der Mitte angeordnete Binnenhof wurde abgebrochen und ein Saal errichtet, dem sich eine rückwärtig zum Schwanenteich sechsfach gestaffelte Terrassenanlage anschloss. Dabei ging dabei auch der letzte Rest des mittelalterlichen „Steinhauses“ verloren. Die Proportionen wurden entscheidend verändert. Das Schloss selbst erfuhr später eine Umnutzung für einen Fliegergeneralstab und wurde noch für die fürstliche Verwaltung genutzt. Es war bis zum Jahr 1944 im Besitz der Familie zu Putbus und stand nach der Inhaftierung von Malte von Putbus unter Verwaltung der Nationalsozialisten. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgte die Plünderung des Stammsitzes der Familie. In den Jahren 1952 bis 1956 begann man das Schloss zu renovieren, die Maßnahme konnte jedoch nicht vollendet werden.
Im Jahr 1957 wurde dann schließlich der Abriss des Schlosses aus ideologischen und finanziellen Gründen beschlossen. Von 1960 bis 1964 wurde das Schloss abgerissen. Danach begann die Planierung des Schlossplatzes.
Weblinks
Commons: Schloss Putbus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur über Schloss Putbus in der Landesbibliographie MV
- Material zu Schloss Putbus in der Sammlung Duncker der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (PDF; 295 kB)
54.35022222222213.4705Koordinaten: 54° 21′ 1″ N, 13° 28′ 14″ OKategorien:- Ehemaliges Schloss in Mecklenburg-Vorpommern
- Bauwerk auf Rügen
- Putbus
- Bauwerk im Landkreis Vorpommern-Rügen
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