- Johann Gottfried Steinmeyer
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Johann Gottfried Steinmeyer (* um 1780 in Mühlhausen; † nach 1851 in Berlin) war einer der maßgebenden Architekten beim Aufbau der Residenzstadt Putbus. Als eine seiner bedeutendsten Schöpfungen gilt das Jagdschloss Granitz auf Rügen.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Als Sohn des Berliner Maurermeisters Carl Christoph Steinmeyer wuchs Johann Gottfried Steinmeyer in Berlin auf, wo der an der Berliner Bauakademie ausgebildete Architekt später als Bauunternehmer lebte. Da sein Nachlass fast vollständig verloren ging, ist über das Leben und die Herkunft kaum etwas bekannt. Eine enge Freundschaft verband ihn mit Karl Friedrich Schinkel, den er auf seiner ersten Italienreise 1803–1805 begleitete. [1][2] Steinmeyer war zwischen 1815 und 1850 in Putbus als Architekt tätig. Fürst Wilhelm Malte zu Putbus, der ab 1800 die Umgestaltung und den Ausbau von Putbus betrieb, vergab zahlreiche Aufträge an den Berliner Architekten.
Werke (Auswahl)
- Das Badehaus Goor im Putbusser Ortsteil Lauterbach wurde von Steinmeyer entworfen und im August 1818 eingeweiht.[3] Vorbild stand die Architektur in Bath. Fürst Wilhelm Malte I. hatte das englische Bad 1805 und 1823 besucht.[4]
- Zwischen 1821–1824 wurde der alte Marstall abgerissen und von Steinmeyer ein neuer erbaut. Dessen Fassade mit 16 Rundbogenfenstern und drei Rundbogenportalen wurde streng klassizistisch gestaltet.
- 1827–1832 veranlasste Fürst Wilhelm Malte zu Putbus die Schlossumgestaltung im klassizistischen Stil nach Plänen von Steinmeyer. 1865 wurde das gesamte Schloss von einem Brand zerstört.[5][6]
- 1828 wurde das durch Feuer 1827 zerstörte Gut Gobbin in Lancken-Granitz nach Entwurf von Steinmeyer neu aufgebaut. Bauherr war Fürst Malte l. von Putbus, in dessen Besitz sich das Gut befand.[7]
- Königliches Pädagogium Putbus, Circus 16, 1833-1836 erbaut von Fürst Wilhelm Malte I. zu Putbus nach Plänen Steinmeyers.
- 1837–1846 wurde das Jagdschloss Granitz nach Plänen von Johann Gottfried Steinmeyer und Karl Friedrich Schinkel errichtet.
- Circus 8, 1843 nach Entwürfen Steinmeyers von Fürstin Luise zu Putbus erbaut.
- 1844–1846 schufen Friedrich August Stüler und Steinmeyer den Kursaal im Putbusser Schlosspark.[8]
Literatur
- Andreas Vogel: "Johann Gottfried Steinmeyer und Putbus. Eine Studie zur Baukunst und Urbanistik im Klassizismus", Beiträge zur Architekturgeschichte und Denkmalpflege in Mecklenburg und Vorpommern. Band 3, T. Helms Verlag; 2003
- Gottfried Riemann (Hrsg.): Karl Friedrich Schinkel: Reisen nach Italien: Tagebücher, Briefe, Zeichnungen, Aquarelle, Berlin 1979
Einzelnachweise
- ↑ Mario Zadow: "Karl Friedrich Schinkel, ein Sohn der Spätaufklärung: die Grundlagen seiner Erziehung und Bildung". Edition Axel Menges, Stuttgart 2002, S. 143
- ↑ http://www.smb.museum/smb/schinkel/image_zeit.php?id=73
- ↑ http://www.meck-pomm-hits.de/contenido-4.4.5/cms/front_content.php?idart=719
- ↑ http://ediss.sub.uni-hamburg.de/volltexte/2011/4987/pdf/Dissertationsschrift.pdf
- ↑ Melanie Ehler: "Fürstliche Garten(t)räume: Schlösser und Gärten in Mecklenburg und Vorpommern". Vineta-Museum, Barth 2003, S. 104
- ↑ http://www.zlb.de/digitalesammlungen/SammlungDuncker/02/112%20Putbus.pdf
- ↑ http://www.gutshaeuser.de/gutshaeuser_g/gobbin.html
- ↑ http://www.kirchen-und-kapellen.de/Schlosskirche-Putbus-Ruegen
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