- Schulobstprogramm
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Das Schulobstprogramm ist ein 2009 beschlossenes Gesundheitsvorsorgeprogramm der Europäischen Kommission. [1][2]
Beschluss
In der EU sind geschätzte 22 Millionen Kinder übergewichtig und davon wiederum 5,1 Millionen Kinder fettleibig. Die EU-Kommission geht davon aus, dass ein erhöhter Konsum von Obst und Gemüse in der Bekämpfung der Fettleibigkeit eine wichtige Rolle spielt, da dadurch die Energiedichte der Nahrung gesenkt wird. Zusätzlich seien Obst und Gemüse wichtige Faktoren bei der Vorbeugung gegen Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs (Medizin) und Diabetes.[3]
Im November 2008 hatte sich der Rat der Landwirtschaftsminister über den Vorschlag der Kommission für ein europaweites Programm zur Abgabe von Obst und Gemüse, verarbeitetem Obst und Gemüse sowie von Bananenerzeugnissen an Schulkinder geeinigt. Das Programm begann mit dem Schuljahr 2009/2010 und sieht eine Finanzierung von nationaler und EU-Seite vor.
Umsetzung
Europaweit nehmen derzeit 25 von 27 Mitgliedsländern teil.
In Deutschland wird die nationale Umsetzung des Programms im Wesentlichen durch das Gesetz zur Durchführung gemeinschaftsrechtlicher Vorschriften über das Schulobstprogramm (Schulobstgesetz – SchulObG) vom 24. September 2009 (BGBl. I S. 3152) geregelt und darin den Bundesländern zur fakultativen Durchführung übertragen (§ 3 Abs. 1 SchulObG). In einzelnen Bundesländern wurde das Programm auch eingeführt, etwa im Saarland. Die Mehrheit der Länder lehnt das Programm jedoch ab. Die EU übernimmt 50 Prozent der Kosten für die kostenfreie Abgabe des Obstes in Schulen. Bund und Länder streiten sich derzeit über die Frage, wer die 50 Prozent Eigenmittel aufbringt.[4] Viele Länder lehnen das Programm ab, mit der Begründung, die Verwaltungskosten seien zu hoch.[5] Das Land Bremen legte, motiviert durch das EU-Programm, ein eigenes „Schulobst-Modellprojekt” auf.[6]
Einzelnachweise
- ↑ http://www.tagesschau.de/ausland/agrarminister100.html (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2009:338:0099:0100:DE:PDF
- ↑ http://ec.europa.eu/agriculture/markets/fruitveg/sfs/index_de.htm
- ↑ http://www.bmelv.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/2009/151-AI-Schulobst.html
- ↑ http://www3.ndr.de/sendungen/extra_3/start150.html
- ↑ http://www.topnews.de/bremen-entschliesst-sich-zu-eigenem-schulobst-programm-379704
Kategorien:- Gesundheitspolitik der Europäischen Union
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