- Schwäbischer Chorverband
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Der Schwäbische Chorverband e.V. ist ein Dachverband zur Pflege des Chorgesanges. Sein Sitz ist Stuttgart.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 25. November 1849 berieten bei einer Versammlung 27 Sängervereine aus Württemberg in Göppingen über die Zukunft der Sängerfeste. Der wichtigste Beschluss war:
„Die Liederkränze Schwabens vereinigen sich zu gemeinsamer Pflege des Volksgesangs und damit der Volksbildung und eines deutschen Sinnes zu einem allgemeinen schwäbischen Sängerbunde.“
In der Versammlung am 24. November 1850 wurden die Statuten festgelegt und der Schwäbische Sängerbund (SSB) gegründet. Bis dahin waren 58 Vereine Mitglied.
Im Ersten Weltkrieg wurden bis zu 70 Prozent der Chorsänger einberufen. Daher war oft kein Singebetrieb möglich. In der Zeit der Weimarer Republik stieg die Mitgliederzahl wieder an und so wurde die Einführung von Gauen als Unterorganisation notwendig. Im Zuge der Gleichschaltung musste sich auch der Schwäbische Sängerbund 1933 dem NS-Regime unterordnen. Nachdem der Sängerbund nach dem Zweiten Weltkrieg von den Alliierten aufgelöst wurde, gründeten sich in Württemberg drei Sängerbünde neu. Der Schwäbische Sängerbund und der Sängerbund Südwürttemberg-Hohenzollern schlossen sich 1952 zum Schwäbischen Sängerbund 1849 e.V. zusammen, der Baden-Württembergische Sängerbund ist bis heute eigenständig.
In den darauffolgenden Jahren wuchs der SSB 1849 zum zweitgrößten Laienchorverband in Deutschland an. Die Bundesversammlung 2008 beschloss die Namensänderung in Schwäbischer Chorverband e.V.
Der Schwäbische Chorverband e.V. ist Gründungsmitglied des Landesmusikverbands Baden-Württemberg e.V., ist Mitglied im Landesmusikrat Baden-Württemberg, in der Stiftung Singen mit Kindern und im Deutschen Chorverband. Er vertritt 80.000 aktive Chorsänger und 130.000 fördernde Mitglieder in 1.700 Vereinen.
Organisation
Die Leitung des Schwäbischen Chorverbandes e.V. obliegt seinen demokratischen Organen, dies sind:[1]
- Der Chorverbandstag
- Der Chorverbandsbeirat
- Das Präsidium
- Der Musikbeirat
- Das Geschäftsführende Präsidium
Präsident des Schwäbischen Chorverbands ist seit 2010 Dr. Eckhart Seifert. Der Vorsitzende des Musikbeirates ist Marcel Dreiling.
Der Schwäbische Chorverband e.V. gliedert sein Gebiet in 23 Chorverbände/Gaue. Diese sind:
- Chorverband Enz
- Chorverband Filder
- Chorverband Friedrich Schiller
- Chorverband Friedrich Silcher
- Chorverband Heilbronn
- Chorverband Hohenlohe
- Chorverband Hohenstaufen
- Chorverband Karl Pfaff
- Chorverband Kniebis-Nagold
- Chorverband Ludwig Uhland
- Chorverband Otto Elben
- Chorverband Region Kocher
- Chorverband Schwarzwald-Baar-Heuberg
- Chorverband Ulm
- Donau-Bussen-Gau
- Eugen-Jaekle-Gau
- Hermann-Hesse-Chorverband
- Keplergau
- Oberschwäbischer Chorverband
- Sängerkreis Mittlerer Neckar
- Wilhelm-Hauff-Chorverband Stuttgart
- Zabergäu Sängerbund
- Zollernalb-Gau
Chorjugend
1989 gründete der Schwäbische Sängerbund 1849 eine eigene Chorjugend. Die Chorjugend kümmert sich um die Belange der Jugendlichen im Schwäbischen Chorverband, sowie die Ausbildung von Schülern zu Chorlotsen und Chormentoren. Mit dem Festival Junger Chöre Open Sound, das jedes Jahr an einem anderen Ort des Chorverbandes stattfindet, hat die Chorjugend eine überregionale Musikveranstaltung geschaffen.
Die Chorjugend im Schwäbischen Chorverband unterhält drei überregionale Auswahlchöre. Den Kinderchor, die chooories, den Jugendchor d'achor und den Jungen Chor lemotion. Die Chöre proben in der Regel einmal monatlich. Die Sängerinnen und Sänger kommen aus dem gesamten Verbandsgebiet.
Veranstaltungen
Der Schwäbische Chorverband ist Ausrichter von Veranstaltungen und Seminaren, Chorwettbewerben, Chorleiterausbildungen und Weiterbildungen für Sängerinnen und Sänger auch im überfachlichen Bereich. Im Jahr 2009 veranstaltete der Schwäbische Chorverband sein 40. Chorfest mit über 10.000 Mitwirkenden in Heilbronn.
Der Schwäbische Chorverband unterhält das Silcher-Museum in Schnait.
Bekannte Personen
- Karl Pfaff, Erster Präsident des Schwäbischen Sängerbundes (1849–1866)
- Otto Elben, Mitbegründer und Präsident (1868–1892)
- Eugen Jaekle, Präsident 1919–1934
- Hugo Herrman, Bundeschormeister 1952–1967
- Theo Balle, Präsident 1984–2000
- Friedrich Silcher
- Lorenz Menz, Ehrenpräsident, Präsident 2000-2010
- Gerhard Flaadt, Mitglied des SSB Musikausschusses und Gauchorleiter des Sängergau Schwarzwald
Einzelnachweise
- ↑ Satzung des Schwäbischen Chorverbandes
Weblinks
- Webpräsenz des Schwäbischen Chorverbandes
- Weblog des Schwäbischen Chorverbandes und seiner Mitgliedsverbände
- Internetseite der Chorjugend
Literatur
- Angelika Hauser-Hauswirth in 150 Jahre Schwäbischer Chorverband - Silberburg-Verlag 1999
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