- Christenunie
-
Die ChristenUnie ist eine christlich-demokratische politische Partei in den Niederlanden. Sie kombiniert einen konservativen Standpunkt in gesellschaftspolitischen Fragen (wie Abtreibung, Sterbehilfe und Gleichgeschlechtliche Ehe) mit eher linken Positionen bezüglich wirtschaftlicher und umweltpolitischer Fragen. Sie ist die viertgrößte Partei der Niederlande mit 27.000 Mitgliedern. Die meisten ihrer Wähler gehören mehr oder weniger traditionellen protestantischen (calvinistischen) Kirchen an.
Die Partei wurde 2001 aus der Fusion zweier Parteien, der Reformatorisch Politieke Federatie und dem Gereformeerd Politiek Verbond gegründet, die zur Wahl 1998 einzeln angetreten waren. Die Parteien hatten in der Summe 5 Sitze (GPV 2, RPF 3) von 150 im niederländischen Parlament vor den Wahlen 2002. Es wurde erwartet, dass sie etwas hinzugewönnen, doch das Gegenteil war der Fall, die Christenunie verlor einen Sitz und bekam 4.
Der Vorsitzende war Kars Veling. Nach der Wahl 2002 wurde argumentiert, dass er gut imstande gewesen sei, die Partei, die immer noch im Rahmen der alten GPV-RPF-Linie geteilt war, zusammenzuhalten, aber keiner, der ein interessanter Kandidat für die Normalbevölkerung gewesen wäre. So wurde ein neuer Vorsitzender gewählt, André Rouvoet. Bei den Wahlen 2003 verlor die ChristenUnie einen Sitz und behielt nur 3, bei den Wahlen 2006 konnte sie sich auf 4% der Stimmen und 6 Mandate verbessern. Seit dem Februar 2007 ist sie neben CDA und PvdA der dritte Partner in der gegenwärtigen Regierungskoalition. Sie stellt im Kabinett Balkenende IV zwei Minister: der Parteivorsitzende Rouvoet übernahm das Ressort Jugend und Familie und amtiert als einer der stellvertretenden Ministerpräsidenten, Eimert van Middelkoop, führt das Verteidigungsministerium.
Die ChristenUnie ist ein Mitglied im Verband Europäische Christliche Politische Bewegung (ECPM).
Wahlergebnisse
- 2002: 2,5% - 4 Sitze
- 2003: 2,1% - 3 Sitze
- 2006: 4,0% - 6 Sitze
Literatur
- Annette Birschel: Politik mit der Bibel. In Hollands neuer Regierung spielen orthodoxe Calvinisten eine wichtige Rolle. In: Zeitzeichen 8/2007, H. 3, S. 45-47.
Weblinks
Wikimedia Foundation.