ChristenUnie

ChristenUnie
ChristenUnion
ChristenUnie.svg
Partei­vor­sit­zender Peter Blokhuis
Partei­führer Arie Slob
Fraktionsvorsitzender Zweite Kammer Arie Slob
Fraktionsvorsitzender Erste Kammer Egbert Schuurman
EP-­Delegations­leiter Peter van Dalen
Gründung 15. März 2001
Sitze in der Ersten Kammer 4
Sitze in der Zweiten Kammer 5
Mitglie­derzahl 26.441
(1. Jan. 2010)
http://www.christenunie.nl

Die ChristenUnie (ChristenUnion, bisweilen abgekürzt als CU) ist eine christlich-demokratische politische Partei mit orthodox-calvinistischer Ausrichtung[1], in den Niederlanden.

Inhaltsverzeichnis

Struktur

Die Partei ist die achtgrößte Partei der Niederlande mit zeitweise mehr als 27.000 Mitgliedern. Die meisten ihrer Wähler gehören mehr oder weniger traditionellen protestantischen (calvinistischen)[2] Kirchen an. Die ChristenUnie hat eine Jugendorganisation, PerspectieF, und ein wissenschaftliches Institut, die Mr. G. Groen van Prinsterer Stichting.

Geschichte

Die Partei wurde 2001 aus der Fusion zweier Parteien, der Reformatorisch Politieke Federatie und dem Gereformeerd Politiek Verbond gegründet, die zur Wahl 1998 einzeln angetreten waren. Die Parteien hatten in der Summe 5 Sitze (GPV 2, RPF 3) von 150 im niederländischen Parlament vor den Wahlen 2002. Es wurde erwartet, dass sie etwas hinzugewönnen, doch das Gegenteil war der Fall, die ChristenUnie verlor einen Sitz und fiel auf vier Sitze zurück.

Der Vorsitzende war Kars Veling. Nach der Wahl 2002 wurde argumentiert, dass er gut imstande gewesen sei, die Partei, die immer noch im Rahmen der alten GPV-RPF-Linie geteilt war, zusammenzuhalten, aber keiner, der ein interessanter Kandidat für die Normalbevölkerung gewesen wäre. So wurde ein neuer Vorsitzender gewählt, André Rouvoet. Bei den Wahlen 2003 verlor die ChristenUnie einen Sitz und behielt nur 3, bei den Wahlen 2006 konnte sie sich auf 4% der Stimmen und 6 Mandate verbessern. Seit dem Februar 2007 war sie neben CDA und PvdA der dritte Partner in der Regierungskoalition. Sie stellt im Kabinett Balkenende IV zwei Minister: der Parteivorsitzende Rouvoet übernahm das Ressort Jugend und Familie und amtierte als einer der stellvertretenden Ministerpräsidenten, Eimert van Middelkoop, führte das Verteidigungsministerium. Nach dem Bruch der Koalition und dem Rücktritt der PvdA-Minister im Februar 2010 bildeten CDA und CU ein geschäftsführendes Kabinett ohne parlamentarische Mehrheit. Bei den vorgezogenen Neuwahlen im Juni büßte die ChristenUnie mit einem Stimmanteil von 3,2% eins ihrer Mandate ein.

Die ChristenUnie ist ein Mitglied im Verband Europäische Christliche Politische Bewegung (ECPM). Die CU errang bei den Europawahl 2004 einen Sitz. Bei der Europawahl 2009 erreichte man im Bündnis mit der evangelisch-reformierten Staatkundig Gereformeerde Partij zwei Sitze, von denen auf jeder der beiden Parteien ein Sitz entfällt. Bis 2009 gehörte die CU im Europäischen Parlament der europaskeptischen Fraktion Ind/Dem an, danach war sie an der Gründung der neuen Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformisten (ECR) beteiligt. Allerdings gehört die CU anders als die übrigen ECR-Mitgliedsparteien nicht auch der Partei Allianz der Europäischen Konservativen und Reformisten (AECR) an, sondern der Europäischen Christlichen Politischen Bewegung (ECPB). Diese wurde Anfang 2010 als politische Partei auf europäischer Ebene anerkannt.

Wahlergebnisse

Wahlergebnisse der Ersten Kammer:

  • 1999: 4,6% - 4 Sitze (bis 2001 GPV und RPF)
  • 2003: 3,1% - 2 Sitze
  • 2007: 6,0% - 4 Sitze

Wahlergebnisse der Zweiten Kammer:

  • Wahl 2002: 2,5% - 4 Sitze
  • Wahl 2003: 2,1% - 3 Sitze
  • Wahl 2006: 4,0% - 6 Sitze
  • Wahl 2010: 3,2% - 5 Sitze

Wahlergebnisse des Europäischen Parlaments (zusammen mit der SGP):

  • Wahl 1999: 2 Sitze (bis 2001/2002 GPV und RPF)
  • Wahl 2004: 1 Sitz
  • Wahl 2009: 1 Sitz

Fraktionsvorsitzende

Die Fraktionsvorsitzende der ChristenUnie:

In der Ersten Kammer:

  • Egbert Schuurman 2001-

In der Zweiten Kammer:

Literatur

  • Annette Birschel: Politik mit der Bibel. In Hollands neuer Regierung spielen orthodoxe Calvinisten eine wichtige Rolle. In: Zeitzeichen, August 2007. Heft 3, S. 45-47.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Paul F. State: A brief history of the Netherlands, S. 244 (Ausschnitt des Werkes auf Google Books)
  2. Vgl. hierzu: Annette Birschel, Politik mit der Bibel. In „Zeitzeichen“. Heft 3, Seite 45 bis 47

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