- Serprino
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Der Serprino ist ein moussierender italienischer DOC-Weißwein (vino frizzante) aus der Glera-Traube, die in der Provinz Padua auch Serprino oder Serprina genannt wird. Die Bezeichnung ist auf Perlweine aus dieser Provinz beschränkt. Die korrekte und vollständige Etikettierung Colli Euganei Serprino weist auf seine Herkunft im engeren Sinne, die Euganeischen Hügel hin.
Das DOC-Weinanbaugebiet Colli Euganei wurde 1969 per Dekret Nr. 281 der Gazzetta Ufficiale della Repubblica Italiana eingerichtet.
Inhaltsverzeichnis
Anbau
Die Rebe gedeiht gut auf den Mergel- und Kalkstein-Böden der Euganeischen Hügel. Pro Hektar werden ca. 4.500 Rebstöcke gepflanzt, ein Stock trägt durchschnittlich 3 kg Trauben. Das DOC-Dekret verlangt die Begrenzung der Menge auf 10.000 kg pro Hektar bei einer maximalen Schüttung von 70% [1]. Die Lese findet im September und Oktober statt.
Das Anbaugebiet verteilt sich auf die Gemeinden Arquà Petrarca, Galzignano Terme, Torreglia, Abano Terme, Montegrotto Terme, Battaglia Terme, Carrara Santa Giorgio, Monselice, Baone, Este, Cinto Euganeo, Lozzo Atesino, Vo, Rovolon, Cervarese San Croce, Teolo, Selvazzano Dentro und Pernumia in der Provinz Padua sowie Agugliaro und Albettone in der Provinz Vicenza.
Herstellungsverfahren
Der Serprino wird mittels zweiter Gärung (rifermentazione) hergestellt. 1-2 Monate gärt der erstvergorene Grundwein mit einem Alkoholgehalt von 10 %, mit Zucker und Hefe versetzt, im Autoklav weiter (Tankgärung) und wird dann zu einer nochmaligen 2-monatigen Gärung auf die Flasche umgefüllt (transvasiert). Angesichts des geringen Kohlensäureüberdrucks von weniger als 3 bar ist auf diese Weise kein Schaumwein entstanden und erst recht kein Sekt, da diese kurze Flaschengärungszeit zur Entstehung eines Qualitäts-Schaumweins nicht ausgereicht hätte, selbst wenn mehr Kohlensäure entstanden wäre. [2].
Am Ende erreicht der Serprino einen Alkoholgehalt von ca. 11-12 Volumenprozent.
Charakter
Der Serprino ist nach selbstvermarktendem Verständnis ihrer Produzenten von "strohgelber" Farbe (giallo paglierino) und fruchtigem Geschmack, leicht und trocken. Wegen seiner spritzigen Frische empfehlen ihn die lokalen Winzer als sommerlichen Aperitif-Wein, zu Antipasti und leichten Gerichten, insbesondere zu Fisch, zu servieren bei einer Temperatur von ca. 6°C.
Weingüter
Einige Weingüter in den Euganeischen Hügeln, die u.a. Serprino herstellen, befinden sich in restaurierten, im Stil Andrea Palladios gestalteten Villen aus dem 15. bis 18. Jahrhundert, die sich begüterte Patrizier der Republik Venedig in dem angenehmen Klima einst als Sommerresidenzen erbauten. Beispiele sind
- die Villa Sceriman, venetische Patriziervilla aus dem 16. Jh. bei Vo sowie
- La Mincana bei Due Carrare.
Andere Weingüter sind in restaurierten Bauernhäusern (fattorie) aus dem 18. / 19. Jahrhundert untergebracht, z.B.
- Montegrande und Colle Mattara bei Rovolon oder
- Loris bei Arquà Petrarca mit Enoteca und Agrotourismus-Fazilitäten.
Kleinere Erzeuger sind zu Winzergenossenschaften zusammengeschlossen.
Vertrieb
Die Produktion des Serprinos ist auf sein DOC-Anbaugebiet in der Provinz Padua begrenzt; nur dort sind Verkostung und Direkterwerb möglich. Vertrieben wird der Serprino darüber hinaus international, so auch in Deutschland, über Händler, die mit ausgesuchten Weingütern Lieferverträge unterhalten.
Weblinks
Der Serprino, erklärt vom Tourismusverband Strada del Vino Colli Euganei
Einzelnachweise
- ↑ Dekret zur Anerkennung des Status DOC (PDF)
- ↑ Anhang 6 der VO (EWG) Nr. 1493/1999
Kategorien:- Weiße Rebsorte
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