- Share Economy
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Der Begriff Share Economy wurde von Harvard-Ökonom Martin Weitzman geprägt und besagt im Kern, dass sich der Wohlstand für alle erhöht, umso mehr unter allen Marktteilnehmern geteilt wird[1]. In der jüngeren Vergangenheit gewann der Begriff insbesondere in Hinblick auf das WWW eine weitere Bedeutung, als dass Inhalte und Wissen zunehmend nicht mehr nur konsumiert, sondern mit Hilfe von Web 2.0-Technologien weiterverbreitet werden.[2]
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung nach Weitzman
In seiner ursprünglichen Definition bezieht sich Share Economy auf die Untersuchungen von Martin Weitzman zur Frage, ob innerhalb eines Unternehmens feste oder erfolgsbezogene Vergütungen zu einer höheren Wohlfahrt führen.[3]. In diesem Gebiet hat bereits 1976 der US-Ökonom Michael Jensen geforscht, besondere Berücksichtigung bei Weitzmann finden aber im Gegensatz zu Jensens Ansatz konjunkturelle Aspekte. Demzufolge sei eine Wirtschaft, in der erfolgsabhängige Vergütungen gezahlt werden, bei einem Konjunkturabschwung besser in der Lage, Arbeitslosigkeit zu verhindern, da sich die Arbeitskosten dynamisch der wirtschaftlichen Situation des Arbeitgebers anpassen. Es entstehe nicht die Schwierigkeit, dass bei fixen Personalkosten und sinkenden Umsätzen Personal abgebaut werden müsse, um den Umsatzrückgang auszugleichen. So verbessere sich auch die Allokation von Arbeitskräften, da Mitarbeiter bei sinkender Vergütung in Folge von sinkenden Gewinnen ihres Arbeitgebers aus Eigeninteresse das Unternehmen verlassen, wenn sie in einem Unternehmen mit höherem Gewinn und daher besserer Vergütung einen Arbeitsplatz erhalten können.<
Bedeutung im WWW
Im Jahr 2009 wurde im Zusammenhang mit der von Sinnerschrader veranstalteten "next09"-Konferenz der Begriff Share Economy zunehmend auch in Bezug auf das WWW verwendet. Dabei meint Share Economy hier, dass Inhalte und Wissen nicht mehr ausschließlich durch den Rezipienten konsumiert werden, sondern Rezipienten zunehmend auch zu Distributoren werden.[4] Dabei ist sowohl eine one-to-one Teilprozess denkbar, zum Beispiel durch das Versenden eines Artikels per E-Mail, ein one-to-many Teilprozess, in dem ein Einzelner via Twitter oder Facebook einen Artikel oder Wissen teilt oder ein many-to-many-Prozess, bei dem viele mit vielen ihr Wissen teilen. Dies geschieht zum Beispiel im Rahmen von Wikipedia. Dieser Vorgang wurde bereits mit dem Begriff Wikinomics von Don Tapscott beschrieben. [5] Share Economy gilt inzwischen als elementarer Bestandteil des Web 2.0 und als wichtiger Trend für alle, die im WWW Wissen und Inhalte erstellen.
Literatur
- Martin Weitzman: The share economy: Conquering Stagflation, reprint, Harvard Publication Press, Boston 1984, ISBN 978-0-674-80583-5
- Don Tapscott, Anthony D. Williams: Wikinomics: die Revolution im Netz, 1. Aufl., Hanser, München 2007, ISBN 978-3-446-41219-4
- Clay Shirky: Here comes everybody: The Power of Organizing without Organizations, 1. Aufl., Penguin Press, New York 2008, ISBN 978-1-59420-153-0
Weblinks
- Share Economy als Motto der next09 (Englisch)
- Share Economy - Das Wesen des Hyperlinks (werbeblogger.de)
Einzelnachweise
Kategorien:- Soziologie der Arbeit
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