Sibille Hartmann

Sibille Hartmann

Sibille Hartmann (* 19. Februar 1890 in Köln; † 23. September 1973 in Köln) war eine Politikerin der Deutsche Zentrumspartei und der Christlich Demokratischen Union Deutschlands.

Die angelernte Schirmnäherin kam 1911 über die Mitgliedschaft im Windthorstbund mit der Politik in Kontakt. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts war sie Mitglied im gewerkschaftlich organisierten Christlichen Holzarbeiterverband, im Nationalen Frauendienst und im Volksverein für das katholische Deutschland, wo sie sich jeweils für die Rechte von Arbeitnehmerinnen einsetzte.

Ab 1916 pflegte sie ein vertrautes Verhältnis mit Konrad Adenauer. Zwischen 1919 und 1933 saß sie als erste Frau der Zentrumspartei im Kölner Stadtrat. Im Jahre 1920 war sie außerdem Mitglied des Provinziallandtages der Rheinprovinz.

Nachdem sie 1933, wie alle weiblichen Abgeordneten, ihre politischen Ämter niederlegen musste, engagierte sie sich privat für Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung, wurde selbst in diesem Zusammenhang im Jahre 1944 verhaftet und wieder freigelassen.

Ab 1945 nahm sie ihre politische Tätigkeit wieder auf. Hartmann gehört zu den 18 Gründungsmitgliedern der Christlich Demokratischen Union (CDU) und gestaltete deren nach dem 17. Juni 1945 erarbeitete „Kölner Leitsätze“[1] mit. Später wirkte sie bei der Gründung des CDU-Frauenausschusses mit.

In der Nachkriegszeit war sie erneut Kölner Stadtratsmitglied und wirkte in 18 der 23 Ratsausschüsse mit. Auch ein Mandat in der Landschaftsversammlung des Landschaftsverbandes Rheinland in der Nachfolge des Provinziallandtages übte sie wieder aus. Im Jahre 1969 legte sie ihr Mandat aus Altersgründen nieder.

Nach Sibille Hartmann ist eine Straße in Köln-Zollstock benannt.

Quelle, Einzelnachweise

  • Ulrich S. Soénius: Kölner Personen-Lexikon. Greven-Verlag, Köln 2008, ISBN 9783774304000, S. 217-218
  1. Originaldokument (ab S. 16 der PDF-Datei)

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