- Silvia Schlenstedt
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Silvia Schlenstedt (* 10. April 1931 in Wuppertal; † 16. März 2011 in Berlin[1]) war eine deutsche Germanistin und Literaturwissenschaftlerin.
Schlenstedts Familie jüdischer Herkunft musste 1934 in das Exil fliehen. Die Flucht führte die Familie nach Spanien, Frankreich sowie die Schweiz. Im Jahre 1946 erfolgte die Rückkehr der Familie nach Deutschland, vier Jahre später siedelte sie in die DDR über. Ihr Vater, Walther Pollatschek, beschrieb diese Zeit in dem Kinderbuch Drei Kinder kommen durch die Welt (1947).
Schlendstedt studierte Germanistik. Im Anschluss an ihr Studium erfolgte ihre Promotion über die Svendborger Gedichte von Bertolt Brecht.
Ab dem Jahr 1959 war Schlenstedt als Mitarbeiterin des Germanistischen Institut der Humboldt-Universität tätig. Später ging sie zum Zentralinstitut für Literaturgeschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR. 1963 war sie maßgeblich an der Entstehung und Herausgabe des Lexikon sozialistischer deutscher Literatur beteiligt.
Im Jahre 1976 erfolgte ihre Habilitation. Sechs Jahre später wurde sie zur Professorin ernannt. Sie forschte vor allem zur Exilliteratur. In den letzten Jahren hat sie an der Werkausgabe von Anna Seghers mitgearbeitet.
Sie war mit dem Germanisten Dieter Schlenstedt verheiratet.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Wegscheiden: deutsche Lyrik im Entscheidungsfeld der Revolutionen von 1917 und 1918, Berlin 1976.
- Wer schreibt, handelt: Strategien und Verfahren literararischer Arbeit vor und nach 1933, Berlin 1983.
- Briefe an Hermlin. 1946–1984 (als Hrsg.), Berlin und Weimar 1985
- Stephan Hermlin, Berlin 1985.
Einzelnachweise
- ↑ Nachruf in der jungen welt von Georg Fülberth, 23. März 2011
Weblinks
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