- Sinziger Mosaikplatten
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Die Sinziger Mosaikplattenfabrik ist ein Unternehmen in Sinzig, einer Stadt im Landkreis Ahrweiler im nördlichen Rheinland-Pfalz, das 1869 gegründet wurde. Heute gehört das Fliesenwerk zur Unternehmensgruppe „Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer Aktiengesellschaft“ mit Sitz in Frechen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Anfänge der Fabrikation von Mosaikplatten in Sinzig beginnen im Jahr 1870. Neben der in Mettlach von der Firma Villeroy & Boch im Jahr 1869 errichteten Plattenfabrik entstand in Sinzig die „Mosaik-Platten- und Thonwaaren-Fabrik“ von Ferdinand Frings u. Co., im Volksmund früher nur „Mosaikfabrik“ oder „Plattenfabrik“ genannt.
1871 gestattete die Königlich Preußische Regierung die Inbetriebnahme einer Dampfkesselanlage. Es waren zu dieser Zeit bereits 159 Arbeiter in der Fabrik beschäftigt. In Rundöfen wurden Tonplatten mit verschiedenen Formaten und Farben hergestellt. Bis 1910 firmierte das Unternehmen unter dem Namen „Sinziger Mosaikplatten- & Thonwaaren-Fabrik, Actiengesellschaft in Sinzig am Rhein". Durch eine Fusion mit der Vereinigten Mosaikplatten-Aktiengesellschaft Friedland trug es danach den Namen „Vereinigte Mosaikplattenwerke Friedland-Sinzig Aktiengesellschaft". 1943 wurde es mit der Aktien-Ziegelei München-Wien verschmolzen. Daraus leitet sich der spätere Name „AGROB Aktiengesellschaft“ ab. Seit 1997 ist das Sinziger Werk Teil der „Deutschen Steinzeug Cremer & Breuer Aktiengesellschaft“.
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges waren im Werk Sinzig bereits 300 Mitarbeiter beschäftigt. Sie produzierten 25.000 m² Bodenfliesen im Monat und bis 1939 verdoppelte sich die Kapazität. 1938 wurde der erste Tunnelofen in Betrieb genommen.
Im Zweiten Weltkrieg stellte man „kriegswichtige Artikel" her. Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft nach der Währungsreform 1948 brachte auch für die „Sinziger Plattenfabrik“ eine dynamische Entwicklung. Heute ist das Werk eine hochmoderne Produktionsstätte für Feinsteinzeug bis zum Format 90 x 45 cm.
Fliesen aus Sinzig in Kirchen
Erst im Laufe der 1880er Jahre bekamen die Produkte der keramischen Industrie Prägemarken.
- St. Clemens, Herrig
- Christi Himmelfahrt, Ehrang
- St. Gereon, Berkum, Ortsteil von Wachtberg
- Apollinariskirche, Remagen
- St. Michael, Franken
- Zur Schmerzhaften Muttergottes, Reimerzhoven
- Marktkirche, Neuwied
- St. Lubentius, Kell
- St. Peter, Peterslahr
- St. Quirin und Dionysius Langenfeld
Bodenfliesen im Altarraum der Apollinariskirche in Remagen mit der Darstellung der Arma Christi (nach 1880).
Literatur
- Jürgen Sieler: 100 Jahre AGROB in Sinzig. In: Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 1971 (Online-Ausgabe)
- Agnes Menacher: 140 Jahre Fliesen aus Sinzig. In: Heimatjahrbuch 2011 Kreis Ahrweiler, Bad Neuenahr-Ahrweiler 2010, S. 53–57, ISSN 0342/5827
- Heiß gebrannt und unverwüstlich. 140 Jahre Fliesen aus Sinzig. HeimatMuseum Schloss Sinzig, Sinzig 2011, ISBN 978-3-930376-76-6
Weblinks
Commons: Kirchenfliesen in Rheinland-Pfalz – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Sinzig
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