- skyDSL
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skyDSL ist ein europaweiter Markenname der skyDSL Global GmbH und wird aktuell hauptsächlich für einen asymmetrischen unidirektionalen Breitband-Internetzugang über Satellit verwendet. Es handelt sich dabei nicht um ein DSL-Verfahren; der Name wurde aus Marketing-Gründen gewählt. skyDSL ist flächendeckend überall dort in Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika empfangbar, wo die Ausleuchtzone (Footprint) der für skyDSL eingesetzten Satelliten hinreicht. Der Dienst richtet sich u. a. an Nutzer, die in Gegenden wohnen, in denen kein DSL verfügbar ist bzw. an Nutzer die nur sehr langsames DSL bekommen können (in Deutschland z. B. DSL Light mit 384 kbit/s).
Bei skyDSL wird der Datenempfang aus dem Internet mit bis zu 36.000 kbit/s über eine Satellitenverbindung realisiert; der Datenversand/die Anfrage an das Internet erfolgt über eine Telefon-(analog/ISDN) oder Mobilfunk-Verbindung bzw. andere Rückkanäle wie DSL-Light oder via i-LNB ebenfalls per Satellit. Zum Empfang der Daten benötigt der Nutzer eine übliche Satellitenantenne („Schüssel“). Die empfangenen Daten werden zuerst von einem Low Noise Block Converter (LNB) von den hohen Frequenzen des Satelliten in eine niedrigere Zwischenfrequenz umgewandelt und dann von einer speziellen Tunerkarte im PC an die jeweilige Internet-Anwendung, zum Beispiel einen Browser, weitergeleitet und dort verarbeitet.
Die Kosten für skyDSL, wie für Breitband-Internet via Satellit generell, sind für den Nutzer höher als echtes DSL über Kupferkabel. Für Bewohner ländlicher Regionen ohne Breitbandzugang ist diese Technik häufig jedoch die einzige Möglichkeit, überhaupt Breitband empfangen zu können. Die Kosten für den Rückkanal lassen sich durch das Angebot von Flatrates, aber auch durch die KoppelPulsTechnik (Technik zur Reduktion der Einwahlzeiten beim Datenversand über ISDN) in den Griff bekommen.[1]
skyDSL unterliegt darüber hinaus einigen Beschränkungen. Da die Signale zweimal die Entfernung Erde-Satellit überwinden müssen, entsteht eine große Latenz („Pingzeit“), wodurch zeitkritische Anwendungen, z. B. viele Online-Spiele, über diesen Weg nicht oder nur eingeschränkt nutzbar sind. Die Satelliten befinden sich geostationär in etwa 36.000 km Höhe. Die Signale werden alleine für die Satellitenstrecke von 72.000 km mit Lichtgeschwindigkeit um ~240 ms verzögert. (Wählt man als Rückkanal ebenfalls die Satellitenverbindung, muss also mit vierfacher Erd-Satellit-Distanz also ~480 ms gerechnet werden.)
Die Nutzung von skyDSL unterliegt im Regelfall einer so genannten Fair Use Policy, die auf der Website des Anbieters einsehbar ist.[2] Das bedeutet, dass die Übertragungsgeschwindigkeit gedrosselt werden kann, wenn ein bestimmtes Datenvolumen überschritten wird. Zu der Frage, ab welcher Datenmenge das zutrifft, wird auf die Leistungsbeschreibung der jeweiligen Tarife verwiesen.
Per PCI-Tunerkarte oder USB-Box lässt sich skyDSL nur unter Windows 2000 oder höher nutzen, da das Datenprotokoll zwischen Computer und mitgelieferter Hardware nicht offengelegt ist. Betriebssystemunabhängig per Ethernet stellen Satellitenmodems (z. B. die skyDSL BOX des Anbieters) den Downlink zum Satelliten her. Der Uplink kann je nach Variante per POTS, ISDN oder GSM erfolgen. Nachgeschaltete Router ermöglichen die parallele Nutzung einer Satellitenverbindung durch mehrere Computer.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Siehe beispielsweise Breitband via Satellit als flächendeckende DSL-Alternative, Seite 4
- ↑ Fair Use Policy [1]
Weblinks
- Breitbandatlas des BMWI – Allgemeine Infos zu Breitband via Satellit
- SkyDSL - SKYDSL in Österreich
- skyDSL – Website der skyDSL Deutschland GmbH
- Hessen-IT – Landesinitiative „Mehr Breitband für Hessen“
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