- Verzögerungszeit
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Verzögerungszeit, in unterschiedlichen Zusammenhängen auch Reaktionszeit, Verweilzeit oder Latenzzeit genannt, ist der Zeitraum zwischen einer Aktion (bzw. einem Ereignis) und dem Eintreten einer verzögerten Reaktion. Bei einer Latenzzeit ist die Aktion verborgen und wird erst durch die Reaktion deutlich.
Fachbegriffe
In der Medizin bezeichnet man die noch symptomlose Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch einer Krankheit als Inkubationszeit.
In der Psychologie wird die Reaktionszeit des Menschen gemessen. Die Reaktionszeit bei plötzlichen Ereignissen (z.B. im Straßenverkehr) nennt man auch Schrecksekunde.
In der Astrometrie und Geodäsie wird die durchschnittliche Reaktionszeit bei Sternmessungen persönliche Gleichung genannt. Sie kann je nach Typus einige Zehntelsekunden betragen, ist aber beim selben Beobachter auf wenige Hundertstelsekunden konstant.
Bei technischen Geräten wie Reglern oder Analog-Digital-Umsetzern ist die Reaktions- oder Latenzzeit ein wichtiger Kennwert; die Reaktionszeit von Flachbildschirmen ist sogar ein Gütemerkmal. In der Telekommunikationstechnik werden verschiedene technisch bedingte Verzögerungszeiten unterschieden. Column Address Strobe Latency beschreibt die Verzögerungszeit bei einem DRAM-Baustein. In der Datenkommunikation oder der Mensch-Maschine-Kommunikation spricht man von Antwortzeit.
Bei Video-Liveübertragungen und in der Musik gibt es erwünschte Verzögerungen, genannt Delay, und unerwünschte Laufzeitverzögerungen.
Im Börsengeschäft beschreibt die Latenzzeit zum einen die Dauer, die ein abgesendetes Handelsgeschäft zu seiner Durchführung mindestens braucht, zum anderen die Zeit, die für Übermittlung von entsprechenden Kursinformationen benötigt wird.
Siehe auch:
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