Christian Friedrich Freyer

Christian Friedrich Freyer
Christian Friedrich Freyer 1833
Tafel III aus „Beiträge zur Geschichte europäischer Schmetterlinge mit Abbildungen nach der Natur“, 1830
Tafel 39 aus „Neuere Beiträge zur Schmetterlingskunde mit Abbildungen nach der Natur“, 1855

Christian Friedrich Freyer (* 25. August 1794 in Wassertrüdingen; † 11. November 1885 in Augsburg) zählt zu den renommierten Entomologen des 19. Jahrhunderts.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bereits als Kind interessierte sich Ch. F. Freyer für Schmetterlinge. 1820 übersiedelte er von Wassertrüdingen nach Augsburg, wo er eine Stelle als „magistratischer Aktuar“ erhielt. In Augsburg sammelte er, wie ein Zeitgenosse berichtet, mit rastlosem Eifer und unermüdlichem Fleisse in seinen freien Stunden die zahlreichen verschiedensten Arten der bei uns bebenden Schmetterlinge ... . Nach acht Jahren Aufenthalt in Augsburg begann Freyer seine lepidopterologischen Publikationen zu verlegen. Als Conservator für Entomologie betreute Freyer zudem die Entomologische Sammlung des 1846 gegründeten Naturhistorischen Vereins in Augsburg, des heutigen Naturwissenschaftlichen Vereins für Schwaben [1].

Werke (Auswahl)

  • 1828- 1830: Beiträge zur Geschichte europäischer Schmetterlinge mit Abbildungen nach der Natur.
  • 1833- 1858: Neuere Beiträge zur Schmetterlingskunde mit Abbildungen nach der Natur.
  • 1839: Die schädlichsten Schmetterlinge Deutschlands für Forstmänner, Lehrer, Oekonomen, Gartenbesitzer und Volksschulen.
  • Die Falter der Merian. Systematisch bestimmt und erläutert und mit Anmerkungen versehen von C. F. Freyer in Augsburg.
  • 1858: Die Falter in der Umgebung des kgl. Lustschlosses Hohenschwangau.
  • 1860: Die Falter um Augsburg.

Die Bedeutung Ch. F. Freyers

245 Schmetterlingsarten, 193 Nachtfalter und 52 Tagfalter hat Freyer allein in Neuere Beiträge zur Schmetterlingskunde erstmals beschrieben. Freyer betont bereits im Vorwort, dass er „vor allem seltene und bisher weitgehend unbekannte Arten, vor allem auch solche, von denen bisher kein geeignetes Bildmaterial vorliegt“, beschreiben und abbilden will, möglichst mit allen drei Entwicklungsstadien (Raupe, Puppe und Imago) und mit der jeweiligen Raupenwirtspflanze. Freyers Illustrationen, kolorierte Kupferstiche, unterscheiden sich dabei wesentlich von früheren Abbildungen, gerade auch von denen Jacob Hübners. Freyer hebt die wesentlichen Merkmale der Art hervor, um auch „Anfängern und Dilettanten“ eine Bestimmungshilfe zu liefern. Der Text beschränkt sich weitgehend auf Neues.

Freyers Bedeutung als Feldentomologe wird durch sein Werk Die Falter um Augsburg deutlich. Hier trägt er 1091 Arten zusammen.

Freyer hat zudem ein internationales Netzwerk zwischen bekannten europäischen Entomologen aufgebaut und diese „Celebritäten des In- und Auslandes“ in seine Arbeiten eingebunden. Damit sind seine Publikationen als Vorläufer einer lepidopterologischen Fachzeitschrift zu sehen.

A. Olivier fasst 2000 die Bedeutung Freyers als Entomologen zusammen: „ ... Freyer war fast ausnahmslos als einer der größten Persönlichkeiten in der Lepidopterologie seiner Zeit anerkannt, und sein Werk wird fast in jeder wichtigen Publikation jener Epoche zitiert, und dies gilt bis zum heutigen Tag.“

Sein Nachlass befindet sich im Senckenberg Museum.

Literatur

  • Olivier, A.(2000): Christian Friedrich Freyer’s „Neuere Beiträge zur Schmetterlingskunde mit Abbildungen nach der Natur“: an analysis, with new data on its publikation dates. Beitr. Ent. 50(2), S. 407-486.
  • Pfeuffer, E.(2000): Zur Schmetterlingssammlung von Christian Friedrich Freyer (1794-1885) im Jura-Museum Eichstätt. Archaeopterix 18, S. 67-73.
  • Von der Natur fasziniert ... Frühe Augsburger Naturforscher und ihre Bilder (Jacob Hübner, Gottlieb Tobias Wilhelm, Christian Friedrich Freyer, Johann Friedrich Leu, Jakob Friedrich Caflisch, Andreas Wiedemann), herausgegeben von Eberhard Pfeuffer, Augsburg: Wißner-Verlag 2003, ISBN 978-3-89639-392-0
  • Wulzinger (1887): Nekrolog. Christian Friedrich Freyer. Berichte des Naturhistorischen Vereins Augsburg 29, S. XLIII-XLVI..

Einzelnachweise

  1. Naturwissenschaftlicher Verein für Schwaben

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Christian Friedrich Freyer — est un entomologiste amateur allemand, né le 25 août 1794 à Wassertrüdingen et mort le 10 novembre 1885 à Augsbourg. Il figure parmi les entomologistes spécialistes des papillons les plus connus et ses ouvrages sont des œuvres majeures …   Wikipédia en Français

  • Christian Friedrich Freyer — (1833). Christian Friedrich Freyer (25 August, 1794 , Wassertrüdingen – 11 November 1885 Augsburg) was a German entomologist mainly interested in Lepidoptera. Freyer was the author of Beitrage zur Geschichte europaischer Schmetterlinge mit… …   Wikipedia

  • Freyer — ist der Familienname folgender Personen: Achim Freyer (* 1934), deutscher Regisseur Andreas Freyer (* 1953), deutscher Bildhauer Christian Friedrich Freyer (1794–1885), deutscher Entomologe des 19. Jahrhunderts Hans Freyer (1887–1969), deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Treitschke — Georg Friedrich Treitschke. Frontispiz aus dem Gedichtband von 1841 Georg Friedrich Treitschke, auch Friedrich Treitschke, (* 29. August 1776 in Leipzig; † 4. Juni 1842 in Wien) war ein deutscher Dramatiker, Theaterregisseur und Lepidopterologe… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Gogarten — (* 13. Januar 1887 in Dortmund; † 16. Oktober 1967 in Göttingen) war als lutherischer Theologe Mitbegründer der Dialektischen Theologie im Deutschland des frühen 20. Jahrhunderts. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Zitate 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Friedrich Treitschke — Georg Friedrich Treitschke. Frontispiz aus dem Gedichtband von 1841 Georg Friedrich Treitschke, auch Friedrich Treitschke, (* 29. August 1776 in Leipzig; † 4. Juni 1842 in Wien) war ein deutscher Dramatiker, Theaterregisseur und Lepidopterologe… …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Baier — (* 1963 in Wien) ist ein österreichischer Schriftsteller, Dramatiker, Librettist, Musiktheaterdramaturg und Musikjournalist. Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Publikationen 2.1 Romane 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Friedrich Leu — Abbildung aus „Die Vögel Europas“ Abbildung aus …   Deutsch Wikipedia

  • Christian-Albrechts-Universität — Vorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Christian Albrechts Universität zu Kiel Motto Pax optima rerum (Der Frieden ist das beste der Güter) Gründung …   Deutsch Wikipedia

  • Christian-Albrechts-Universität Kiel — Vorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Christian Albrechts Universität zu Kiel Motto Pax optima rerum (Der Frieden ist das beste der Güter) Gründung …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”