Sohag

Sohag
سوهاج
Sohag
Sohag (Ägypten)
Sohag
Sohag
Basisdaten
Staat Ägypten
Gouvernement Sauhadsch
Einwohner 209.000 (2010)
ISO 3166-2 EG-SHG
26.5531.7

Sohag (arabisch ‏سوهاج‎) auch Sawhāj, Suhag oder Suhaj ist eine Stadt in Ägypten am Westufer des Nil. Ihre Einwohnerzahl wird im Jahr 2010 auf ca. 209.000 geschätzt. Seit 1960 ist sie Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Sohag liegt am Westufer des Nil in einer fruchtbaren Agrarlandschaft, ungefähr 6 km südwestlich von Akhmim. Auch zwei Inseln, die unbewohnte Karaman-ez-Zahur und die zwar kleinere aber besiedelte Gazirat ez-Zahur (Ǧazīrat az-Zuhur, „Blumeninsel“) sind Teile der Ortsgebietes. Sohag führt deshalb den Namen „Braut des Nil“.

Geschichte

Die Vorgeschichte des Ortes ist weitgehend unbekannt, es wurden einige Mumien aus der Zeit der Römerherrschaft gefunden. Zur Zeit der Kopten lebte eine Mönchsgemeinschaft im sogenannten „Weißen Kloster“. An diesem Ort war dann bis ins 19. Jahrhundert nur eine unbedeutende Ortschaft, erst als die Gouvernementshauptstadt von Girga hierher verlegt wurde, erhielt Sohag seinen heutigen Namen.

Am 10. April wird hier der Nationalfeiertag des Gouvernements begangen, zur Erinnerung an die Schlacht von Johaina, wo im Jahre 1799 ägyptische Truppen ein französisches Heer der Ägyptischen Expedition Napoleon Bonapartes besiegten.

Wirtschaft

Da sich in Sohag nur wenige archäologisch bedeutsame Stätten befinden, macht der Tourismus lediglich einen geringen Teil des Wirtschaftsaufkommens der Stadt aus. Handel, Kleinindustrie (Teppichweber, Möbelfertigung, Spinnereien, Webereien und Zuckerproduktion), sowie die Provinzverwaltung und eine Universität sorgen für Bevölkerungszuwachs und Einkommen. Zwischen 1976 und 2010 wuchs die Einwohnerschaft von 101.758 auf 209.419.

Bedeutende Bauwerke

  • Sidi Arif Moschee (Masjid al-ʿArif bi-Allah) im Süden des Stadtgebietes, erbaut im 14. Jahrhundert.
  • El-Farshuti Moschee (Jāmʿi al-Farschūṭī), auch el-'Atiq („die Alte“) genannt, in der Nähe der Sidi Arif Moschee. Moderner Bau mit einem 53 m hohen Minarett, in der Fassade sind einige Schriftsteine aus dem alten Bau vorhanden, u. a. ein Dekret des Mameluken-Sultans al-Ghuri (1441–1516) aus dem Jahr 1506.
  • Kirche zur Heiligen Jungfrau (Kanīsat as-Saiyida al-ʿAdraʾ) nördlich des Bazars (souq Qaiṣarīya), erbaut im 20. Jahrhundert. Die Kirche hat fünf Schiffe und ist der Jungfrau Maria geweiht, besitzt Nebenkapellen für den Heiligen Georg und den Erzengel Michael.
  • Kirche zum Heiligen Georg (Kanīsat Mar Girgis), die Kathedrale der Eparchie Sohag, in der Nähe des Opernhauses (Midan Obira), ebenfalls aus dem 20. Jahrhundert.
  • Kirche des Erzengels Michael in der Bahnhofsstraße (El-Mahatta).
  • Das koptische Weiße Kloster, geweiht dem Heiligen Schenute von Atripe, 5 km westlich außerhalb der Stadt. Der Name leitet sich vom weißen Kalkstein des Baues her. Heute ist nur mehr die Kirche als Rest des einst großen Klosters erhalten.
  • Das koptisch-orthodoxe Rote Kloster, geweiht dem ägyptischen Heiligen Pishay, 5 km nördlich von der Stadt gelegen. Der Name kommt von den roten gebrannten Ziegeln der Außenmauer.
  • Tempel der Göttin Repit, erbaut von Ptolemaios XV. Caesarion auf einem früheren Tempel von Ptolemaios IX.. In der Nähe ist das Grab der Brüder Ibpemeny und Pemehyt aus dem späte 2. Jahrhundert v.u.Z. mit zwei Zodiak-Fresken an der Decke.[2]
  • Das Sohag-Museum hat eine Sammlung von 5000 Artefakten aus dem gesamten Gouvernement Sohag, die den Zeitraum vom Mittleren Reich bis zur Griechisch-Römischen Zeit abdecken.

Bildergalerie

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Informationen auf WorldGazetteer
  2. Richard Talbert: Barrington Atlas of the Greek and Roman World, ISBN 0-691-03169-X, S. 77.

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