Sori (Schwert)

Sori (Schwert)
Katana Klinge, Typ:Koshi-zori
Katana und Wakizashi, Typ: Torii-zori

Die Sori (jap. 反り) ist eine Bezeichnung für die Klingenkrümmung an japanischen Schwertern.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Es gibt verschiedene Formen der Klingen mit unterschiedlicher Krümmung. Der Grad der Krümmung und die Stelle der Klinge, an der die Biegung am stärksten ist, verweist auf die Periode, in der das Schwert hergestellt wurde. Die Typen der Sori fallen in folgende Klassifikation:[1]

  1. Torii-zori (華表反り): Das Wort Torii bezieht auf die Tore an Shintō-Schreinen; in diesem Fall sind speziell die Querbalken gemeint. Die Krümmung der Klinge ist am stärksten in der Klingenmitte. Die Bezeichnung stammt von der Yamashiro-Schwertschmiedeschule, die auch als Kyo bekannt war. Die Schwerter, die von der Yamashiro-Schule geschmiedet wurden, hatten in der Regel diese Sori. Diese Art der Sori ist die am weitesten verbreitete bei japanischen Schwertern.
  2. Koshi-zori (腰反り): Das Wort Koshi bedeutet „Hüfte, Taille“. Der tiefste Punkt dieser Sori befindet sich näher an der Munemachi (Klingenzwinge). Man nennt diesen Typ ebenfalls Bizen-Sori in Bezug auf die Bizen-Schwertschmiedeschule, da deren Schwerter üblicherweise mit der Koshi-zori ausgestattet waren. Alle Tachi, die zwischen der Heian-Zeit und der Kamakura-Zeit gefertigt wurden, haben üblicherweise eine Koshi-zori.
  3. Saki-zori (先反り). Saki bedeutet „vorne“. Der tiefste Punkt der Sori befindet sich im vorderen Teil der Klinge, zur Kissaki (Ort) hin. Diese Art der Sori befindet sich im allgemeinen an Schwertern, die in der Muromachi-Zeit gefertigt wurden.
  4. Uchi-zori (内反り) auch Takenoko-zori (たけのこぞり): Uchi bedeutet „innen“ oder „nach innen“. Die Uchi-Sori biegt sich im Unterschied zu den anderen Sori-Arten zur Schneide hin. Tantō-Dolche, die während der Kamakura-Zeit geschmiedet wurden, haben im allgemeinen diese Art der Sori. Bei Tantōs, die eine Uchi-zori haben und praktisch keine Fukura, hat die Klinge Ähnlichkeit mit einem Bambusspross und ihre Form wird deshalb auch Takenoko-zori („Bambussprossen-Sori“) genannt.
  5. Mu-zori (無反り): Mu bedeutet „nichts“. Der Begriff Mu-zori wird ausschließlich für Tantō-Versionen benutzt, die keinerlei Klingenkrümmung haben. Für diese Klingen wird auch der Begriff Chūkan-zori (中間反り) benutzt, der ausdrückt, dass die Krümmung zwischen die des Sori und des Uchi-zori fällt.

Einzelnachweise

  1. Kōkan Nagayama: The Connoisseur's Book of Japanese Swords. Kodansha International, Tokyo 1998, ISBN 4-7700-2071-6, S. 55.

Literatur

  • Ian Bottomley, Anthony Hopson: Arms and Armor of the Samurai. The history of weaponry in Ancient Japan. Crescent Books, New York NY u. a. 1996, ISBN 0-517-10318-4, S. 184.
  • Victor Harris: Cutting Edge. Japanese Swords in the British Museum. Tuttle Publishing, North Clarendon VT 2005, ISBN 0-8048-3680-9.
  • Nobuo Ogasawara: Japanese swords. 12th edition. Hoikusha, Osaka 1993, ISBN 4-586-54022-2 (Color Books 22).
  • John M. Yumoto: The Samurai Sword. A Handbook. Tuttle Publishing, Rutland VT u. a. 1988, ISBN 0-8048-0509-1.

Weblinks

 Commons: Japanische Schwerter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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