Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz

Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz

Der Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e.V. ist mit rund 162.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung aller behinderten Menschen, chronisch Kranken, Sozialversicherten und Rentner in Rheinland-Pfalz. Seine Ziele sind die berufliche und gesellschaftliche Integration sowie die soziale Sicherheit seiner Mitglieder. Der Sozialverband VdK ist parteipolitisch und konfessionell neutral und finanziert sich über Mitgliedsbeiträge.

Inhaltsverzeichnis

Struktur und Aufgaben

Die Geschäftsstellen der VdK-Kreisverbände in Rheinland-Pfalz

Der Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz ist föderal organisiert. Er ist gegliedert in:

1. den Landesverband mit Sitz in Mainz

2. 28 Kreisverbände

3. mehr als 900 Ortsverbände.

Die VdK-Mitglieder entsenden alle vier Jahre über ihre Kreisverbände Delegierte, die beim Landesverbandstag über Grundsatz- und Organisationsfragen entscheiden. Dort werden turnusgemäß die Vertreter des Landesverbandsvorstands und Landesverbandsausschusses gewählt. Zu den Aufgaben der Ortsverbände gehört das klassische Vereinsleben mit gemeinsamen Ausflügen und Feiern. Die Kreisverbände beraten die VdKler in allen sozialrechtlichen Fragen, wenn es zum Beispiel Probleme beim Erstellen des Rentenantrages gibt oder eine beantragte Kur von der Krankenkasse abgelehnt wird.

VdK-Kundgebung 2008 in Mainz

Der Landesverband bietet regelmäßig Arbeitstagungen für ehrenamtliche Richterinnen und Richter der rheinland-pfälzischen Sozialgerichtsbarkeit an. Außerdem vertritt er die Mitgliederinteressen gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. So demonstrierten unter anderem 2004 mehr als 6.000 VdK-Mitglieder in Mainz unter dem Motto „Was zählt, ist unsere soziale Sicherheit“ gegen die Hartz IV-Gesetze, die Rentenkürzungen sowie die Neuregelung zur Besteuerung der Rente. 2009 kritisierte der Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz mit der Kampagne „Wirst du gepflegt oder stirbst du schon“ das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz und das Benotungssystem zur Qualitätsprüfung von Pflegeheimen. Der Verband macht sich für ein Bewertungssystem nach k.o.-Kriterien stark.

Rechtsschutzstellen

Seit der Gründung des Verbandes besteht die Rechtsschutzstelle Rheinland-Pfalz mit Hauptsitz in Mainz sowie Außenstellen in Koblenz, Trier und Speyer. Dort finden die VdK-Mitglieder in hauptamtlichen Mitarbeitern Ansprechpartner, die ihre Interessen vor den jeweiligen örtlichen Sozialgerichten vertreten.

Geschichte

Demonstration der Kriegshinterbliebenen 1959

Die Gründungsversammlung fand am 20. Oktober 1946 unter dem Namen „Verband der rheinischen Kriegsgeschädigten und Hinterbliebenen aus den Weltkriegen 1914-1918 und 1939-1949 Sitz Neuwied (Selbsthilfeorganisation)“ statt. Doch der Name musste geändert werden. Denn Rheinland-Pfalz stand damals unter französischer Besatzung und die Alliierten hatten die Auflage erlassen, das Wort „Krieg“ künftig nicht mehr im Namen des Verbands zu führen. Zur offiziellen Verbandsgründung am 10. November 1946 kamen 800 Teilnehmer nach Neuwied. Doch erst am 20. Juni 1947 erkennt die französische Militärregierung den Verband offiziell an, er muss sich aber „Bund der Körperbehinderten und Hinterbliebenen“ nennen. Der Verband hat sich zum Ziel gesetzt, für die Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen eine rechtmäßige und angemessene Versorgung durchzusetzen. Die ersten Orts- und Kreisverbände organisieren sich in den Städten und unterstützen den Aufbau des Landesverbands, der zu diesem Zeitpunkt bereits 10.000 Mitglieder zählt.

Am Anfang war die Geschäftsstelle des Landesverbands in einer Baracke in Koblenz

‎ 1950 erfolgt die Umbenennung von „Bund für Körperbehinderte und Hinterbliebene“ in „Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands, Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.“. Im gleichen Jahr zieht die Landesgeschäftsstelle aus einer provisorischen „Baracke“ in die Mainzer Straße in Koblenz. Am 28. Januar 1950 wird schließlich als Bundesverband der Sozialverband VdK Deutschland mit Sitz in Bonn gegründet.

Die VdK-Landesgeschäftsstelle in Mainz

Im Jahr 1962 eröffnet der Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz für seine Mitglieder das Erholungsheim „Johannes-Junglas-Haus“, das heutige Hotel „Haus Oberwinter“ am Rhein. Es entstand zwischen den Orten Remagen und Oberwinter. Nach einer Betriebszeit von mehr als 30 Jahren wurde das Hotel umgebaut und renoviert sowie um einen Seminarbereich erweitert. Damit entwickelte sich das ehemalige, ursprünglich nur für VdK-Mitglieder bestimmte Erholungsheim zu einem modernen Hotelbetrieb. Im Jahr 2002 klassifizierte der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) das Haus als 3-Sterne-superior.

Nach zwei weiteren Namensänderungen erhält der Sozialverband 2002 seine heutige Bezeichnung als „Sozialverband VdK Deutschland Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.“. Im Jahr 2006 zieht die VdK-Landesgeschäftsstelle von Koblenz in die Landeshauptstadt Mainz. Im selben Jahr feiert der Landesverband sein 60-jähriges Bestehen.

Dienstleistungsangebote

Reisen und Ausflüge sind auch ein wesentlicher Teil der sozialen Verbandsarbeit. Deswegen wurde 2001 der VdK-Reiseservice mit Sitz in Trier gegründet. Besonderen Wert legt der Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz auf Barrierefreiheit. Deswegen verfügt der VdK-Reiseservice über einen Fernreisebus, der behindertengerecht ausgestattet ist und bis zu elf Rollstuhlfahrer gleichzeitig befördern kann.

Die Landesvorsitzenden

Andreas Peifer ist seit 2000 Landesverbandsvorsitzender.
  • 1946-1948: Willi Pörsch
  • 1948-1949: Paul Hähnel
  • 1949-1954: Hans Müller
  • 1954-1963: Willi Euskirchen
  • 1964-1983: Josef Reis
  • 1983-1995: Helmut Mühlender
  • 1995-2000: Waldemar Brümmendorf
  • seit 2000: Andreas Peifer

Die VdK-Kreisgeschäftsstellen

  • Ahrweiler
  • Altenkirchen
  • Alzey
  • Bad Kreuznach
  • Bernkastel-Zell
  • Birkenfeld
  • Bitburg-Prüm
  • Cochem-Zell
  • Kaiserslautern
  • Kirchheimbolanden
  • Koblenz
  • Kusel
  • Landau
  • Loreley
  • Ludwigshafen
  • Mainz-Bingen
  • Mayen
  • Neustadt-Bad Dürkheim
  • Neuwied
  • Pirmasens
  • Simmern
  • St. Goar
  • Trier-Saarburg
  • Unterlahn
  • Westerwald
  • Wittlich-Daun
  • Worms
  • Zweibrücken

Weblinks


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