St.-Johannis-Kirche (Wernigerode)

St.-Johannis-Kirche (Wernigerode)
Südostseite der Johanniskirche
Westportal der Kirche mit Lamm Gottes-Darstellung

Die Pfarrkirche St. Johannis ist eine evangelische Kirche in Wernigerode.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die am nordwestlichen Rand der historischen Neustadt gelegene Kirche ist in ihrer romanischen Grundsubstanz die älteste erhaltene Kirche der Stadt Wernigerode. Aus der Entstehungszeit sind der Westturm und das südliche Querhaus erhalten. Die Fertigstellung wird auf das 1279 datiert (Altarweihe durch Bischof Volrad von Halberstadt).

Das romanische Langhaus der Kirche wurde im 15. Jahrhundert zur dreischiffigen Hallenkirche umgebaut und 1497 vollendet. Im 19. Jahrhundert wurde das Gesamtbauwerk umfassend restauriert, 1864/65 der Südportalvorbau erneuert sowie die Emporen und das Gestühl aus der Barockzeit im Innern entfernt, die Fenster vergrößert und zusätzliche Dachgauben eingebaut. Die neue Ausstattung schuf der Holzbildhauer Gustav Kuntzsch. Mit der neuen Orgel auf der Westempore wurde die Restaurierung 1885 abgeschlossen.

Bei Bombenangriffen am 22. Februar 1944 wurde die Kirche beschädigt. In den Nachkriegsjahren erfolgte zunächst nur eine Notinstandsetzung. Größere Maßnahmen wurden ab 1970 ergriffen, darunter die Öffnung des bislang zugemauerten Westportals und die Sanierung des Turmraums im Erdgeschoss, der erst 1992 mit dem Kircheninnern verbunden wurde. 1993 wurde das Turmdach erneuert, 1994 die Chordachteile.

Ausstattung

Neben dem vierflügeligen gotischen Schnitzaltar aus dem Jahr 1415, der (zuletzt 1978 und 1989) mehrfach restauriert wurde, ist besonders die Kanzel aus der Zeit um 1600/15 hervorzuheben. An der Südwand des Chors befindet sich eine Skulptur Johannes des Täufers mit Kreuzstab und Buch (um 1500). Der achteckige Taufstein am Eingang des Chores, der an seinen Seiten unter anderem ein Porträt Martin Luthers und des Superintendenten der Grafschaft Wernigerode, Georg Aemilius, zeigt, stammt aus dem Jahr 1569.

Orgel

Eine Orgel in der St.-Johannis-Kirche wird erstmals im Jahr 1568 genannt. Sie wurde 1666/67 durch Friedrich Besser, 1725/26 durch den Orgelbauer Meybaum umgebaut. Weitere Erneuerungen erfolgten 1790 und 1860. Bei der neugotischen Neugestaltung der Kirche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die alte Orgel von Friedrich Ladegast durch das heutige Instrument mit neugotischem Prospekt ersetzt. Sie ist heute die einzig erhaltene von ehemals drei Ladegast-Orgeln in Wernigerode.

Literatur

  • Karen Schaelow: Wernigerode. St. Johannis. Passau 1995

Weblinks

 Commons: St.-Johannis-Kirche (Wernigerode) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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