St.-Laurentius-Kirche (Groß Kiesow)

St.-Laurentius-Kirche (Groß Kiesow)
Die Kirche in Groß Kiesow (2008)

Die St.-Laurentius-Kirche Groß Kiesow ist ein aus dem 13. Jahrhundert stammendes Kirchengebäude in der Gemeinde Groß Kiesow.

Der rechteckige, ziegelgedeckte frühgotische Chor mit Spitzbogenfenstern wurde aus sauber geschichteten Feldsteinen errichtet; Details daran wurden in Backstein ausgeführt.

Der ziegelgedeckte Backsteinsaal wurde gegen Ende des 13. Jahrhunderts in etwa gleichzeitig mit dem Untergeschoss des Kirchturms gebaut. Das Obergeschoss des kupfergedeckten Turms, 1653 ursprünglich in Fachwerk ausgeführt, wurde um 1900 mit Backstein in neugotischen Formen ummantelt. Am Kirchenschiff befindet sich ein Fries aus hochgestellten Läufern.

Der Chor weist ein kuppelförmiges Kreuzgewölbe mit bemalten Bandrippen und rippenbegleitenden Krabben auf. Das Kirchenschiff ist flachgedeckt; vorhandene Schildbögen lassen auf eine Vorbereitung auf eine Wölbung schließen. Die floralen Ornamente in den Bogenlaibungen stammen aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die Wandmalerei, in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gefertigt, zeigt Szenen aus dem Leben Jesu (Verkündigung, Geburt, Anbetung der Könige, die Opferung Isaaks, Taufe Christi, Kreuzigung).

Zur Ausstattung gehört ein ehemaliges Altargemälde, eine Kopie der Kreuzigung nach Anton van Dyck, aus der Zeit um 1700. Die Orgel, 1862 wohl von M. Fernau aus Stralsund gefertigt, wurde 1963 klanglich umgestaltet. Vier Wappenscheiben aus dem 17. Jahrhundert und Glasfenster mit Kruzifix als Gefallenenehrung von 1920 gehören zur weiteren Ausstattung. Der Altartisch wurde 1988 von Volker Mixa gefertigt, ebenso das Denkmal für die Opfer der Kriege. Die Taufstele fertigte Rainer Fest im Jahr 1997; der Taufstein aus poliertem schlesischen Marmor ist aus dem Jahr 1859.

Das Geläut der Kirche besteht aus zwei Glocken, die ältere aus Bronze wurde 1830 von Simon Zach aus Stralsund gefertigt, die jüngere der beiden aus Stahl stammt aus dem Jahr 1929.

Auf dem Kirchhof stehen mehrere Grabwangen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, sowie gusseiserne und schmiedeeiserne Kreuze. Der Kirchhof ist von einer Feldsteintrockenmauer begrenzt. Das spätgotische Kirchhofsportal mit segmentbogiger Durchfahrt und Pforte wurde aus Backstein errichtet.

Die evangelische Kirchgemeinde gehört zum Kirchenkreis Greifswald in der Pommerschen Evangelischen Kirche.

An der Kirche startet ein Pilgerweg, der als Rundweg mit acht Stationen ausgeführt ist. Jede Station ist durch einen Findling markiert, auf dem eine Bitte des Vaterunser eingraviert wurde. Die Steine wurden vom Künstler Rainer Fest gestaltet.[1]

Einzelnachweise

  1. MV-Verlag & Marketing: VorpommernMagazain, August 2011, Seite 6.

Literatur

  • Dehio Mecklenburg-Vorpommern, 2000, Seite 204

Weblinks

54.01563888888913.473694444444

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Groß Kiesow — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kirchen in der Pommerschen Evangelischen Kirche — Die Liste der Kirchen in der Pommerschen Evangelischen Kirche umfasst sämtliche Kirchengebäude der heutigen Pommerschen Evangelischen Kirche. Die Liste ist alphabetisch nach Gemeinden sortiert: Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kirchen im Kirchenkreis Greifswald — Die Liste der Kirchen im Kirchenkreis Greifswald führt alle im Kirchenkreis Greifswald der Pommerschen Evangelischen Kirche gelegenen Kirchengebäude auf. Folgende Landkreise und kreisfreie Städte waren bis 2011 teilweise oder insgesamt… …   Deutsch Wikipedia

  • Glockengießerei Zach — Die Glockengießerei Zach war eine Firma in Stralsund, die im 19. Jahrhundert Glocken goss. Geschichte und Werke Zur Firmengeschichte sind keine Details bekannt. Vermutlich gründete Simon Zach die Werkstatt, sie wurde später durch Eduard Zach… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kirchen in der Pommerschen Landeskirche — Die Liste der Kirchen in der Pommerschen Evangelischen Kirche umfasst sämtliche Kirchengebäude der heutigen Pommerschen Evangelischen Kirche. Die Liste ist alphabetisch nach Gemeinden sortiert: A Ahlbeck (Landkreis Uecker Randow) Dorfkirche… …   Deutsch Wikipedia

  • Laurentiuskirche (Trebur) — Laurentiuskirche vom Schwarzbach aus gesehen Die Laurentiuskirche in Trebur ist ein überwiegend barocker Kirchenbau, der wahrscheinlich auf die ehemalige Pfalzkapelle der Treburer Kaiserpfalz zurückgeht. Erhaltene Teile der Kirche stammen aus dem …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenkreis Anklam — Der Kirchenkreis Greifswald ist einer von vier Kirchenkreisen der Pommerschen Evangelischen Kirche. Er wurde am 1. Januar 1997 aus dem Zusammenschluss der altpreußischen Kirchenkreise Anklam, Greifswald Stadt, Greifswald Land, Usedom und Wolgast… …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenkreis Greifswald-Land — Der Kirchenkreis Greifswald ist einer von vier Kirchenkreisen der Pommerschen Evangelischen Kirche. Er wurde am 1. Januar 1997 aus dem Zusammenschluss der altpreußischen Kirchenkreise Anklam, Greifswald Stadt, Greifswald Land, Usedom und Wolgast… …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenkreis Greifswald-Stadt — Der Kirchenkreis Greifswald ist einer von vier Kirchenkreisen der Pommerschen Evangelischen Kirche. Er wurde am 1. Januar 1997 aus dem Zusammenschluss der altpreußischen Kirchenkreise Anklam, Greifswald Stadt, Greifswald Land, Usedom und Wolgast… …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenkreis Usedom — Der Kirchenkreis Greifswald ist einer von vier Kirchenkreisen der Pommerschen Evangelischen Kirche. Er wurde am 1. Januar 1997 aus dem Zusammenschluss der altpreußischen Kirchenkreise Anklam, Greifswald Stadt, Greifswald Land, Usedom und Wolgast… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”