- St.-Laurentius-Kirche (Groß Kiesow)
-
Die St.-Laurentius-Kirche Groß Kiesow ist ein aus dem 13. Jahrhundert stammendes Kirchengebäude in der Gemeinde Groß Kiesow.
Der rechteckige, ziegelgedeckte frühgotische Chor mit Spitzbogenfenstern wurde aus sauber geschichteten Feldsteinen errichtet; Details daran wurden in Backstein ausgeführt.
Der ziegelgedeckte Backsteinsaal wurde gegen Ende des 13. Jahrhunderts in etwa gleichzeitig mit dem Untergeschoss des Kirchturms gebaut. Das Obergeschoss des kupfergedeckten Turms, 1653 ursprünglich in Fachwerk ausgeführt, wurde um 1900 mit Backstein in neugotischen Formen ummantelt. Am Kirchenschiff befindet sich ein Fries aus hochgestellten Läufern.
Der Chor weist ein kuppelförmiges Kreuzgewölbe mit bemalten Bandrippen und rippenbegleitenden Krabben auf. Das Kirchenschiff ist flachgedeckt; vorhandene Schildbögen lassen auf eine Vorbereitung auf eine Wölbung schließen. Die floralen Ornamente in den Bogenlaibungen stammen aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die Wandmalerei, in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gefertigt, zeigt Szenen aus dem Leben Jesu (Verkündigung, Geburt, Anbetung der Könige, die Opferung Isaaks, Taufe Christi, Kreuzigung).
Zur Ausstattung gehört ein ehemaliges Altargemälde, eine Kopie der Kreuzigung nach Anton van Dyck, aus der Zeit um 1700. Die Orgel, 1862 wohl von M. Fernau aus Stralsund gefertigt, wurde 1963 klanglich umgestaltet. Vier Wappenscheiben aus dem 17. Jahrhundert und Glasfenster mit Kruzifix als Gefallenenehrung von 1920 gehören zur weiteren Ausstattung. Der Altartisch wurde 1988 von Volker Mixa gefertigt, ebenso das Denkmal für die Opfer der Kriege. Die Taufstele fertigte Rainer Fest im Jahr 1997; der Taufstein aus poliertem schlesischen Marmor ist aus dem Jahr 1859.
Das Geläut der Kirche besteht aus zwei Glocken, die ältere aus Bronze wurde 1830 von Simon Zach aus Stralsund gefertigt, die jüngere der beiden aus Stahl stammt aus dem Jahr 1929.
Auf dem Kirchhof stehen mehrere Grabwangen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, sowie gusseiserne und schmiedeeiserne Kreuze. Der Kirchhof ist von einer Feldsteintrockenmauer begrenzt. Das spätgotische Kirchhofsportal mit segmentbogiger Durchfahrt und Pforte wurde aus Backstein errichtet.
Die evangelische Kirchgemeinde gehört zum Kirchenkreis Greifswald in der Pommerschen Evangelischen Kirche.
An der Kirche startet ein Pilgerweg, der als Rundweg mit acht Stationen ausgeführt ist. Jede Station ist durch einen Findling markiert, auf dem eine Bitte des Vaterunser eingraviert wurde. Die Steine wurden vom Künstler Rainer Fest gestaltet.[1]
Einzelnachweise
- ↑ MV-Verlag & Marketing: VorpommernMagazain, August 2011, Seite 6.
Literatur
- Dehio Mecklenburg-Vorpommern, 2000, Seite 204
Weblinks
- Literatur über St.-Laurentius-Kirche (Groß Kiesow) in der Landesbibliographie MV
- Informationen zur Kirche auf www.kirche-mv.de
54.01563888888913.473694444444Koordinaten: 54° 0′ 56″ N, 13° 28′ 25″ OKategorien:- Kirchengebäude im Landkreis Vorpommern-Greifswald
- Kirchengebäude des Kirchenkreises Greifswald
- Laurentiuskirche
- Gotisches Kirchengebäude in Mecklenburg-Vorpommern
- Groß Kiesow
Wikimedia Foundation.