St. Nikolai (Bad Freienwalde)

St. Nikolai (Bad Freienwalde)
Die Kirche
Blick von der Empore auf den Altar
Der Taufstein aus den 13. Jahrhundert
Bild von Caspar von Uchtenhagen

Die Stadtpfarrkirche St. Nikolai ist eine Kirche in Bad Freienwalde (Oder) in Brandenburg. Die Kirche befindet sich in der Stadtmitte auf einer Höhe in der Nähe des Rathauses. Sie steht unter Denkmalschutz [1].

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste Kirche an dieser Stelle entstand im dritten Viertel des 13. Jahrhundert. Wahrscheinlich stand hier vorher eine hölzerne Kapelle. Die damalige Kirche war etwa so groß wie das heutige Hauptschiff. Mitte des 15. Jahrhundert wurde die Kirche zu einem gotischen Backsteinbau umgebaut. Genauere Umstände sind aber nicht bekannt. Einen dritten Bauabschnitt gab es in der Zeit von 1518 bis 1522. Dabei wurde der Turm errichtet, das Seitenschiff erhöht und die Kirche bekam ein neues Satteldach. 1580 bis 1581 fügte man der Südseite des Chores einen Anbau hinzu. In den Jahren 1584 und 1637 brannte es in der Kirche. Dabei wurde der Turm stark beschädigt und 1653 nach dem Dreißigjährigen Krieg wieder aufgebaut.

Von 1726 bis 1730 wurden Emporen eingebaut und die Orgel erneuert. Nachdem 1867 der obere Teil des Turmes abbrannte, wurde in den heutigen Zustand gebracht. In den Jahren 1912 bis 1913 wurde das Innere der Kirche umfangreich erneuert, ebenso im Jahre 1972. 1988 wurde die Kirche mit Hilfe einer Spende des Stadtkirchenverbandes Essen neu eingedeckt.

Das Äußere der Kirche

Die Kirche ist ein spätgotische Kirche mit einer Länge von 38,5 Meter. Die Kirche hat ein Hauptschiff und ein südliches Seitenschiff. Der Chor liegt im Osten der Kirche, der Turm befindet sich an der Südwestecke. An der Nord- und Westseite befinden sich Mauerteile der Ursprungskirche.

Die Ausstattung

Der Hochaltar stammt aus dem Jahre 1622 bis 1623. Der Unterteil ist aus Stein, der obere Teil aus Holz. Die Predella zeigt ein Abendmahlsbild. Die Geschosse darüber sind stark abgesetzt und mit Säulen markiert. Über der Predella befinden sich Gemälde der Heilsgeschichte. Rechts und links der Gemälde befinden sich die Apostel Petrus und Paulus. Die Kanzel ist ebenfalls aus dem Jahre 1622 und wahrscheinlich von dem gleichen Künstler erstellt worden.

Der Taufstein stammt aus dem dritten Viertel des 13. Jahrhundert und gehört vermutlich zur Erstausstattung der Kirche. Der Taufstein hat eine Höhe von einem Meter und ist als Pokal mit Säulenfuß erstellt worden. Die Taufschale wurde aus Messing im 16. oder 17. Jahrhundert in Nürnberg erstellt.

Die Orgel stammt aus der Zeit um 1730. Sie hat ein dreiteiliges Prospekt. Das Werk wurde 1899 und 1976 erneuert. Mit der Orgel wurde auch die Empore errichtet.

In der Kirche hängen zwei Bilder von Caspar von Uchtenhagen. Das Ölbild zeigt den letzten Spross der von Uchtenhagen im Alter von vier Jahren. In der Hand hält der Junge eine Birne, wahrscheinlich der Hinweis auf eine Vergiftung. Der Hund auf dem Bild soll den Jungen vor der vergifteten Birne gewarnt haben. Das zweite Bild zeigt den Jungen im Alter von neun im Sarg liegend.

In der Kirche befinden sich mehrere Epitaphe. An der Nordseite hängt das Epitaph von Simon Christian von Schröder († 1728). Im Chor befindet sich das Epitaph von Ludwig Felix von Borke (1702–1751). An der Südseite des Schiffes hängt eine Gedenktafel für Johannis Nicolai Holtorff und dessen Frau Susanna, geborene Spener.

Die Glocken wurde bei den Turmbränden zerstört. Eine Glocke stammt aus den Jahr 1925 und zwei aus den Jahr 1957.

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Begründet vom Tag für Denkmalpflege 1900, Fortgeführt von Ernst Gall, Neubearbeitung besorgt durch die Dehio-Vereinigung und die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum. Brandenburg: bearbeitet von Gerhard Vinken und anderen, 2000, Deutscher Kunstverlag München Berlin, ISBN 3-422-03054-9
  • Ilona Rohowski in Zusammenarbeit mit Ingetraud Senst, Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmale in Brandenburg, Band 9.1, Landkreis Märkisch-Oderland, Teil 1: Städte Bad Freienwalde und Wriezen, Dörfer im Oderbruch, Seite 63 bis 72, Wiemersche Verlagsgesellschaft, Worms am Rhein, ISBN 3-88462-230-7

Einzelnachweise

  1. Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum: Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Märkisch-Oderland (PDF-Datei; 307 kB)

Weblinks

 Commons: Stadtpfarrkirche St. Nikolai – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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