St. Vitus (Sparneck)

St. Vitus (Sparneck)
St. Vituskirche in Sparneck
Blick in den Chor
Taufengel

Die St. Vituskirche Sparneck ist eine evangelische Veitskirche in der Marktgemeinde Sparneck.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Sakramentshäuschen im Chorraum
Sogenannter Wandereisen-Holzschnitt von 1523, links im Hintergrund das Klostergebäude, daneben die Klosterkirche mit einem Dachreiter, heute Chorraum von St. Vitus
Stuckarbeiten

Die Entstehung der Kirche stand in enger Verbindung mit der Stiftung des Sparnecker Klosters. Friedrich von Sparneck ist als Klosterstifter bereits 1477 in der Kirche bestattet worden. Die Klosterkirche bildet den heutigen Chorraum, das Langhaus wurde erst später angefügt. Aus dieser Zeit hat sich ein Sakramentshaus als Nische im Chorraum erhalten. Aus der Zeit der Spätgotik stammen Fresken mit einer Darstellung der Heiligen Katharina und Barbara, die nach ihrer Freilegung 1932 wieder übertüncht worden sind.

Das Kloster ging im Zuge der Reformation zu Grunde, der Ort wurde protestantisch. Die Hinwendung zum neuen Glauben wurde durch die Patronatsherren Christoph Haller von Hallerstein und anschließend Markgraf Georg Friedrich gefördert. Noch Ende des 16. Jahrhunderts wurde ein Pfarrhaus errichtet, der erste protestantische Pfarrer Peter Hochmuth legte 1572 ein Kirchenbuch an.

1695 wurde die Kirche erweitert, am Langhaus wurde angebaut und der ursprüngliche hölzerne Dachreiter durch einen steinernen Turm ersetzt. Aus dieser Zeit stammen auch die Stuckarbeiten von Bernhard Quadri im Chorraum. Der Taufengel wurde 1761 von Georg Friedrich Hartung, einem Sohn des Sparnecker Amtmannes Johann Georg, gefertigt. 1845 brannte die Kirche und das Pfarrhaus. Die Kirche erhielt in der Folge eine neue Innenausstattung im Stil der Neugotik, dazu zählt der Altar, die Kanzel, das Chorgestühl, das Gemeindegestühl und die Orgel. Die drei Buntglasfenster im Chorraum sind ein Werk des Glasmalers Sebastian Eisgruber aus Nürnberg. Sie zeigen als Motive Petrus, die Auferstehung und Paulus. Das 1962 bei einem Sturm zerstörte Paulusfenster wurde 2001 nach einem Foto wieder rekonstruiert.

Epitaphen und Grüfte

Die heute noch erhaltenen Epitaphen sind im Untergeschoss des Turmes, dem Langhaus und dem Chor der Kirche aufgestellt und stammen von wichtigen Personen der Ortsgeschichte. Die Steine wurden aus dem lokalen Marmor des Fichtelgebirges angefertigt. Der älteste Stein erinnert an den Klostergründer Friedrich von Sparneck. Der 1587 verstorbene Hans Siegmund Rebhun war Amtsverwalter in Stockenroth und Hallerstein, seine Frau Helene verstarb 1579. Erhalten sind auch die Grabmäler von Pfarrer Melchior Apel († 1674) und seiner früh verstorbenen Frau Margaretha († 1647). Der markgräfliche Forstmeister Johann Konrad Beyer († 1702) wurde gemeinsam mit seiner Frau Cordula bestattet, der Stein wurde erst 1997 gefunden und geborgen. Weitere Epitaphen stehen für Bürgermeister Ruckdeschel († 1684) und Ägidius Konrad Brückner († 1759). Seit der letzten Kirchenrenovierung von 1994 bis 2002 werden alle Epitaphen im Kircheninneren aufbewahrt.

In der Kirche befinden sich zwei Gruftanlagen, die im Zuge der jüngsten Renovierung lokalisiert und kurzzeitig geöffnet wurden. Eine gut erhaltene Gruft befindet sich nahe der Kanzel im Chorraum, eine weitere Gruft war im vorderen Langhaus, sie ist mit Steinen verfüllt. Man entdeckte bereits 1853 die Gruft nahe der Kanzel bei Renovierungsarbeiten wieder. Gefunden wurde auch das in den Boden eingelassene Epitaph des Klostergründers Friedrich von Sparneck. Das Öffnen der Gruft nährte die Sage von der unverwesten Hand. Nach der Sage sollte die Hand eines Rittersohnes nicht verwesen, die jener im Streit gegen seinen Vater erhoben hatte.

Literatur

  • Tilmann Breuer: Landkreis Münchberg. Die Kunstdenkmäler von Bayern. Band 13. Deutscher Kunstverlag, München 1961, S.37-39.
  • Karl Dietel: Das ehemalige Kloster in Sparneck, Landkreis Hof. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Bayreuth 1976.
  • Evangelische Kirchengemeinde Sparneck (Hg.): 525 Jahre Kirche St. Veit 1477-2002. Weißenstadt 2002.

Weblinks

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