Friedrich von Sparneck

Friedrich von Sparneck
Wappen der Familie von Sparneck aus Siebmachers Wappenbuch
Sogenannter Wandereisen-Holzschnitt von 1523, links im Hintergrund das Klostergebäude, daneben die Klosterkirche, heute Chorraum von St. Veit
St. Veits Kirche in Sparneck
Epitaph des Klosterstifters Friedrich von Sparneck

Friedrich von Sparneck († 14. Oktober 1477) war Gründer des Klosters Sparneck.

Inhaltsverzeichnis

Familie von Sparneck

Friedrich stammte aus dem fränkischen Adelsgeschlecht derer von Sparneck. Die Gemeinde Sparneck gehört heute zum Landkreis Hof in Oberfranken. Der Besitz des Stammlandes der Sparnecker umfasste etwa die Ausmaße des früheren Landkreises Münchberg, es gab allerdings auch weiteren Streubesitz im Egerland.

Friedrich war Sohn eines weiteren Friedrich und einer Frau von Aufseß und ein Enkel des Rüdiger von Sparneck. Er heiratete am 15. Juni 1445 Else von Freudenberg. Ihre Söhne heißen Fritz, Kaspar und Christoph.

Kloster Sparneck

Das Kloster Sparneck ist ein ehemaliges Kloster der Karmeliten in Sparneck in der Diözese Bamberg. Das Kloster war dem hl. Ägidius, einer der Vierzehn Nothelfer, geweiht. Friedrich soll der Sage nach während des Bayerischen Krieges gelobt haben ein Kloster zu spenden, wenn seine Besitzungen vor Schaden bewahrt würden. Eine andere These vermutet den Reformeifer von Ordensgeneral Johannes Soreth (1451–1491) ausgehend vom Karmelitenkloster Bamberg als treibende Kraft zur Klostergründung.

Kurz vor der Fertigstellung im Jahr 1477 starb der Erbauer am 10. Oktober und wurde in einer Gruft unterhalb des Altarraumes der heutigen Kirche beigesetzt.

Das Kloster wurde von Friedrichs Sohn Christoph fertiggestellt und von Mönchen des Karmeliten-Ordens bewohnt. Bis 1534 sind 15 Priore namentlich bekannt. Nach der Reformation verfiel es allerdings schnell wieder, wurde 1550 verkauft und später abgebrochen.

Es befand sich neben der heute evangelischen Kirche St. Vitus. Sie ging 1562 aus der Klosterkirche hervor und bekam im Jahr 1695 ein neues Kirchenschiff und einen steinernen Turm. Die alte Kirche bildet heute den Chorraum der Sparnecker Pfarrkirche.

Epitaph und Gruft des Friedrich von Sparneck

Die Inschrift des Epitaphs lautet sinngemäß: Am 14. Oktober 1477 starb der ehrbare und veste Junker Friedrich von Sparneck hier zu Beginn des Kloster begraben - Gott möge ihm gnädig sein. Zentrales Motiv ist das Sparnecker Wappen mit einer höchst ungewöhnlichen Darstellung der Helmzier. Drei der vier Wappen in den Ecken sind sicher zugeordnet, es handelt sich um die Wappen der von Aufseß, Seckendorff und Freudenberg.

Ursprünglich verschloss das Epitaph die Gruft des Friedrich. Diese wurde nach dem großen Brand von 1845 wiederentdeckt und die Grabplatte im Kirchturm aufgestellt. Bei der letzten Kirchenrenovierung (1998-2001) wurden zwei Gruftanlagen erneut wiederentdeckt. Die Grabplatte, die inzwischen erhebliche Abnutzungserscheinungen aufwies, wurde restauriert. Eine farbige Zeichnung von 1792 im Staatsarchiv Bamberg zeigt das Epitaph als Bodenplatte in einem deutlich besseren Zustand.

Forschung

Schon viele Forscher haben über das erste Wappen auf dem Epitaph oben links spekuliert. Gewöhnlich sitzt hier das (groß-) väterliche Wappen, aber auf der Zeichnung von 1792 sieht man deutlich ein Wappen, ähnlich dem Wappen der Aufseß, mit einem Querbalken auf dem ein kreisrundes Symbol (aber vermutlich keine Rose) sitzt.

Nachdem in der Sparnecker Kirche zwei Grüfte bekannt sind, stellt sich die Frage, welche Gruft die des Friedrich gewesen ist. Die Gruft vor dem Chorraum stürzte irgendwann ein und wurde mit Schutt verfüllt. Bei Einbau einer Heizung im 20. Jahrhundert wurden auch noch Heizungsrohre durch den Bereich gezogen. Die zweite Gruft in Altarnähe wurde bei der Restauration 1998-2001 geöffnet. In dem gewölbten Raum, der sich an einer Stelle verbreiterte, lagen mehrere Schädel und Knochen durcheinander.

Literatur

  • Paul Braun: Die Sparnecker Kirche in Zahlen (Manuskript). Sparneck 2001.
  • Peter Braun: Die Herren von Sparneck. Stammbaum, Verbreitung, Kurzinventar. In: Archiv für die Geschichte von Oberfranken 82 (2002).
  • Karl Dietel: Das ehemalige Kloster in Sparneck, Landkreis Hof. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Bayreuth 1976.
  • Alban von Dobeneck: Geschichte des ausgestorbenen Geschlechtes der von Sparneck, Teil 1, Archiv für Geschichte und Altertumskunde von Oberfranken, 22. Band, 3. Heft, S. 1-65, 1905 und Dobeneck Teil 2, AO 23. Band, 1. Heft, S. 1-56, 1906. Nachdruck: ISBN 9783837087178.

Weblinks


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