Stefan Keller (Komponist)

Stefan Keller (Komponist)

Stefan Keller (* 8. Dezember 1974 in Zürich) ist ein Schweizer Komponist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Keller studierte Oboe, Komposition und Musiktheorie in Zürich, Utrecht, Berlin (Hochschule für Musik "Hanns Eisler") und Paris (IRCAM). Seine Lehrer waren u. a. Ernest Rombout, Michael Jarrell, Hanspeter Kyburz und Wolfgang Heiniger. Seine Werke werden vom Ensemble Modern[1], dem Ensemble Intercontemporain und dem Ictus Ensemble[2] in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz aufgeführt. Er wurde für sein Schaffen mit dem Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart (2004), dem Hanns-Eisler-Preis für Komposition und Interpretation zeitgenössischer Musik (2005 und 2006) und dem startup!music-Preis des Fördervereins der Hochschule für Musik Berlin ausgezeichnet. Seit 2006 ist er Lehrbeauftragter für Musiktheorie und Analyse Neuer Musik an der Hochschule für Musik Berlin.[3] Er lebt in Berlin.

Schaffen

Stefan Kellers Musik ist durch Beschäftigung mit dem Rhythmus gekennzeichnet. Ausgehend von Rhythmustheorien und -praktiken insbesondere der Wiener Klassik, der indischen Musik und des Heavy Metal bemüht er sich um eine "Reanimierung" dieses nach seiner Ansicht in der zeitgenössischen Musik im Zuge der Befreiung von traditionellen musikalischen Parametern vielfach verlorengegangenen Aspekts[3]. So entstanden Werke, die E-Gitarre (driven, 2007[2]) oder Tabla (prélude, 2010) miteinbeziehen und die rhythmischen Idiome der zugrundeliegenden Musikstile mit zeitgenössischer Kunstmusik verbinden.

Zitat

Gemeinsam ist den tihāī und den harmonischen Kadenzen der europäischen Klassik die zielgerichtete Bewegung von Spannung zu Entspannung, auf die "Ruhepunkte des Geistes" hin, wie Heinrich Christoph Koch sich ausdrückt. (...) Den beiden Schlusswendungen ist die interpunktorische Funktion gemeinsam: sie stellen in der jeweiligen Musiksprache das stärkste Mittel zur Gliederung dar. Dass eine in mancher Hinsicht so ähnliche Wirkung mit so unterschiedlichen Mitteln erzielt werden kann, ist bemerkenswert.[4]

Werkverzeichnis (Auswahl)

  • Streichquartett (2003)
  • immer da für Bassklarinette, Live-Elektronik und Live-Video (2005)
  • Sextett (2006)
  • driven für Ensemble (2007)
  • prélude für Tabla und Live-Elektronik (2010)

Publikationen

  • Takt und tāl. Eine vergleichende Studie zu europäischer und nordindischer klassischer Musik, Diplomarbeit: Hochschule für Musik "Hanns Eisler", Berlin 2006. Online-Kurzfassung

Weblink

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. a b vgl. Programm und Programmhefttext auf [2]
  3. a b vgl. Abschnitt zu Lebenslauf und Programmhefttext auf [3]
  4. Vortrag beim Symposium "Râga und Tâla: Klassische indische Musik und Neue Musik. Voraussetzungen und Aspekte eines Dialogs" des Berliner Instituts für Neue Musik klangzeitort am 2./3. Dezember 2006, S. 16 [4]

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