Stéphanie zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst

Stéphanie zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst

Stéphanie Maria Veronika Juliana Prinzessin zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst geb. Richter, auch „Hitlers Spionin“ genannt (* 16. September 1891 in Wien; † 13. Juni 1972 in Genf) war eine Spionin im Dienste Deutschlands ungarischer Staatsangehörigkeit.

Leben

Stephanie wurde als Tochter des Rechtsanwaltes Dr. Johann Sebastian Richter und seiner Frau Ludmilla Kuranda in Wien geboren. Sie erhielt ihren Namen als Hommage an die österreichische Kronprinzessin Stephanie. Sie hatte eine fünf Jahre ältere Schwester Ludmilla (genannt Milla).

Die ehrgeizige Stephanie versuchte ihrer bürgerlichen Herkunft zu entfliehen und Anschluss an die Wiener Oberschicht zu finden. So lernte sie den Erzherzog Franz Salvator von Toskana, den Ehemann der Kaisertochter Marie Valerie, kennen. Von ihm erwartete sie vermutlich ein Kind.

Die bereits schwangere Stéphanie heiratete im Mai 1914 Prinz Friedrich Franz zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, weil die Vaterschaft Franz Salvators vertuscht werden sollte. Sie wurde dadurch Prinzessin. Stéphanies Sohn Franz Josef von Hohenlohe-Schillingsfürst wurde am 5. Dezember 1914 in Wien geboren. Friedrich Franz von Hohenlohe ließ sich 1920 wieder scheiden.

Mit politischen Intrigen gelangt sie an einflussreiche Männer wie den persönlichen Adjutanten Adolf Hitlers, Fritz Wiedemann, und den deutschen Außenminister Joachim von Ribbentrop. Ungeachtet ihrer jüdischen Herkunft gelang es ihr, in Hitlers Nähe zu kommen, der sie seine „liebe Prinzessin“ nannte.

Für ihn spielte Stephanie von Hohenlohe ihre internationalen Beziehungen aus, vor allem zu hochrangigen Nazi-Sympathisantinnen in England. Sie ging 1940 in die Vereinigten Staaten und erlangte Kontakt zu höchsten politischen Kreisen, wurde aber dennoch als deutsche Spionin interniert. In der Nachkriegszeit fasste sie wieder in Deutschland Fuß und arbeitete unter den Größen der neu entstehenden Zeitungslandschaft wie Henri Nannen und Axel Springer.

Stéphanie von Hohenlohe wurde in Genf begraben.

Literatur

  • Rudolf Stoiber und Boris Celovsky: Stephanie von Hohenlohe. Sie liebte die Mächtigen der Welt. Herbig, München und Berlin 1988, ISBN 3-7766-1522-2
  • Franz zu Hohenlohe: Stephanie. Das Leben meiner Mutter. Aus dem Englischen von Maria-Concetta Hübner. Amalthea, München und Wien 1991, ISBN 3-85002-293-5
  • Martha Schad: Hitlers Spionin. Das Leben der Stephanie von Hohenlohe. Heyne, München 2002, ISBN 3-453-21165-0

Weblinks


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