Sternwarte Eilenburg

Sternwarte Eilenburg
Beobachtungsturm der Sternwarte Eilenburg

Die Sternwarte „Juri Gagarin“ Eilenburg ist ein Observatorium und Planetarium in der sächsischen Stadt Eilenburg. Die Einrichtung ist Teil des kreiseigenen Bildungs- und Kulturbetriebes und befindet sich damit in Trägerschaft des Landkreises Nordsachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Jugendstunde in der Sternwarte Eilenburg, der „zweitgrößten Schulsternwarte der DDR“. (Aufnahme: 11. Dezember 1968)

Bereits seit 1931 gab es in Eilenburg eine Amateur-Sternwarte in der Kastanienallee gegenüber dem heutigen Schützenhaus. Sie wurde 1961 zur Schulsternwarte des Kreises Eilenburg. 1963 und 1964 erfolgte der Bau und anschließende Umzug der nunmehrigen Volks- und Schulsternwarte in einen Neubau auf der Anhöhe Mansberg im Stadtteil Berg. In unmittelbarer Nachbarschaft wurde ein Planetarium mit 40 Sitzplätzen errichtet, das am 21. Oktober 1965 eröffnet wurde. Bis 1983 war die Sternwarte Eilenburg eine offizielle Station zur Beobachtung von Satelliten. Die Bahndaten wurden per Telegramm aus Moskau übermittelt, von Eilenburg aus wurden die Messerbegbnisse dann wieder nach Morkau gemeldet.[1]

Seit Ende 1996 verfügt die Sternwarte über ein neues, lichtstarkes und computergesteuertes Spiegelteleskop mit 305 Millimetern Öffnung als Hauptinstrument. Zudem war die Sternwarte an der Anlage des ersten Planetenwanderweges in Sachsen beteiligt, dieser führt auf einer Länge von 2,8 Kilometern und in einem Maßstab von 1:2,1 Milliarden von der Pionierbrücke in Eilenburg zum Bobritzer Damm. Von 1964 bis 2004 zählte die Sternwarte etwa 315.000 Besucher.[2]

Technische Ausstattung

Observatorium

Als Hauptinstrument dient ein 12-Zoll-Spiegelteleskop Schmidt-Cassegrain der Firma Meade Instruments Corporation. Im Beobachtungsturm befindet sich ein 6-Zoll-Refraktor mit 2,60 Meter Brennweite und Zeiss-Objektiv, weiterhin stehen zwei Sonnenfernrohre zur Verfügung: ein Zeiss-Refraktor 80/1200 mit Sonnenschutzfilter zur Beobachtung der Sonnenflecke im Weißlicht und ein Vixen-Refraktor 80/910 mit Protuberanzenansatz zur Beobachtung der Sonne im H-alpha-Licht.[3]

Planetarium

Das Planetarium besitzt einen Kuppeldurchmesser von 6 Metern und verfügt über 40 Sitzplätze. Es ist ausgestattet mit einem ZEISS ZKP-1-Projektor.[4]

Wissenschaftliche Arbeit

Die Sternwarte Eilenburg arbeitet mit an zwei internationalen Beobachtungsprogrammen. Dazu gehört zum ein die tägliche Sonnenbeobachtung mit einem Spezialfernrohr, dabei werden Sonnenflecke beobachtet und protokolliert. Mit Hilfe dieser Beobachtungen wird dann die Sonnenflecken-Relativzahl bestimmt welche wiederum an das Solar Influences Data Analysis Center (SIDC) in Brüssel übermittelt wird. Zum anderen werden Eintritte und Austritte sowie streifende Sternbedeckungen am Mondrand gemessen und protokolliert. Diese Daten werden an das International Lunar Occultation Centre (ILOC) in Tokio gemeldet.[5]

Bildungsangebote

Von Oktober bis Ende März werden regelmäßig öffentliche Beobachtungsabende an den Fernrohren angeboten. Im Planetarium finden ganzjährig Vorträge für Schüler aller Klassenstufen im Rahmen des Unterrichtes statt. Zusätzlich gibt es in den Schulferien und an einigen Samstagen Familienvorstellungen und spezielle Kindervorstellungen.[6]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.redshift-live.com/de/magazine/articles/Planetarien/9342-Planetarien_in_Deutschland_Eilenburg-1.html
  2. http://home.arcor.de/uschirpke/html/sternwarte_eb.html
  3. http://www.sternwarte-eilenburg.de/sternwarte/versuch.htm
  4. http://www.redshift-live.com/de/magazine/articles/Planetarien/9342-Planetarien_in_Deutschland_Eilenburg-1.html
  5. http://www.sternwarte-eilenburg.de/sternwarte/versuch.htm
  6. http://www.sternwarte-eilenburg.de/sternwarte/versuch.htm
51.4502712.626477

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