- Eilenburg
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Wappen Deutschlandkarte 51.46083333333312.635833333333106Koordinaten: 51° 28′ N, 12° 38′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Leipzig Landkreis: Nordsachsen Höhe: 106 m ü. NN Fläche: 46,83 km² Einwohner: 16.594 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 354 Einwohner je km² Postleitzahl: 04838 Vorwahl: 03423 Kfz-Kennzeichen: TDO Gemeindeschlüssel: 14 7 30 110 Stadtgliederung: 3 Stadtteile, 6 Ortsteile Adresse der
Stadtverwaltung:Marktplatz 1
04838 EilenburgWebpräsenz: Oberbürgermeister: Hubertus Wacker (parteilos) Lage der Stadt Eilenburg im Landkreis Nordsachsen Die Große Kreisstadt Eilenburg ist eine Kleinstadt an der Mulde im Nordwesten von Sachsen im Direktionsbezirk Leipzig, zirka 20 Kilometer nordöstlich der Universitäts- und Messestadt Leipzig. Die Stadt gehört dem Landkreis Nordsachsen an und hat etwa 17.000 Einwohner; damit ist sie die viertgrößte Stadt im Kreis. Sie ist ein Mittelzentrum und liegt im Ballungsraum Leipzig-Halle, der Teil der Metropolregion Mitteldeutschland ist. Eilenburg ist mit zwei Bundesstraßen und einigen Bahnstrecken gut in das Straßen- und Schienennetz Sachsens und Mitteldeutschlands integriert.
Eilenburg wurde 961 erstmals urkundlich erwähnt. Insbesondere der Dreißigjährige Krieg und der Zweite Weltkrieg stellten in der Geschichte der Stadt Zäsuren dar. Eilenburg hatte jeweils mit schweren Folgen zu kämpfen. Eilenburg war im 19. Jahrhundert aufgrund der Grenzlage in Preußen zu Sachsen und der wirtschaftlich bedeutenden Stadt Leipzig bevorzugter Standort großer Betriebsansiedlungen. Dass diese nicht folgenlos blieben, sondern enorme gesellschaftliche Auswirkungen nach sich zogen, zeigte sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts herausgebildeten Arbeiterbewegung. Die Stadt gilt heute wegen der einst auf der dortigen Burg residierenden Wettiner nicht nur als Wiege Sachsens, sondern mit der Entwicklung der ersten Konsumgenossenschaft in Deutschland durch Eilenburger Arbeiter und Industrielle auch als eine Wiege des deutschen Genossenschaftswesens. Die Industrie war für mehr als ein Jahrhundert strukturbestimmend für die Stadt.
Nach dem Niedergang der großen Betriebe nach 1990 legte Eilenburg das Image einer Industriestadt ab und wirbt heute mit dem Slogan Muldestadt mit grünem Herzen. So konnte sich auch der Tourismus neu entwickeln. Die Stadt ist heute Station verschiedener nationaler und internationaler Fremdenverkehrsrouten.
Geografie
Geografische Lage
Eilenburg liegt im Flusstal der Mulde südlich der Dübener Heide am östlichen Rand der Leipziger Tieflandsbucht. Die Mulde fließt durch die Stadt und trennt an dieser Stelle den Stadtteil Ost vom übrigen Stadtgebiet ab. Nördlich und südlich der Stadt fließt sie als Wildfluss mit vielen Mäandern durch eine breite Flussaue. Zudem mündet in Eilenburg die Lossa aus den Hohburger Bergen kommend in die Mulde. Dadurch war Eilenburg im August 2002 von der Jahrhundertflut stark betroffen, als das gesamte Stadtzentrum überflutet wurde.
Die nächsten größeren Städte sind im Südwesten Leipzig (20 Kilometer entfernt) und Taucha (15), im Westen Delitzsch (21), im Norden Bad Düben (16), im Osten Torgau (27) und im Süden Wurzen (12).
Der Marktplatz als Mittelpunkt der Stadt liegt auf einer Höhe von 106 Metern über dem Meeresspiegel. Die höchsten Erhebungen der näheren Umgebung sind der Steinberg mit 155 Metern Höhe südlich von Pressen sowie der Philipsberg (133), der Golmesberg (158) und der Heidenberg (159) südwestlich von Wedelwitz.
An die Stadt Eilenburg grenzen sechs Gemeinden: im Norden Zschepplin, im Nordosten und Osten Doberschütz, das schon Teil des Naturparks Dübener Heide ist, im Südosten Thallwitz im Landkreis Leipzig, im Südwesten Jesewitz, im Westen Krostitz und im Nordwesten Schönwölkau im Gebiet des Kämmereiforstes.
Geologie
Die Landschaft um Eilenburg ist durch eiszeitliche Endmoränen der Saaleeiszeit geprägt. Westlich bis südwestlich von Eilenburg beginnt das Landschaftsschutzgebiet Taucha-Eilenburger Endmoränenlandschaft mit einer Größe von 38,1 Quadratkilometern. Mehrmals drangen Inlandgletscher in den Raum Nordsachsen vor und ließen dabei mächtige Schotterdecken zurück. Diese wurden durch das Schmelzwasser teilweise wieder mitgeführt, in den Kaltphasen jedoch wieder durch lockeres Gesteinsmaterial aus den Mittelgebirgen aufgeschottert. Die damals abgelagerten Kiese und Sande werden heute östlich von Eilenburg abgebaut, so dass dort neue Seen entstehen. Der westliche Teil Eilenburgs liegt auf einer Schicht holozäner Lehme und Schotter.[2]
Stadtgliederung
Stadtteile
Das Stadtgebiet Eilenburgs gliedert sich in Eilenburg-Berg im Westen, Eilenburg-Mitte und Eilenburg-Ost. Die Stadtteile Berg und Mitte werden durch den künstlich angelegten Mühlgraben begrenzt, auch Gebiete am Fuß des Burgberges zählen zum Stadtteil Berg, zum Beispiel das Gebiet um das Ilburg-Stadion und um den Maxim-Gorki-Platz. Die so genannte Mühlinsel mit immerhin etwa 50 Einwohnern, die durch eine Teilung des Mühlgrabens auf der Grenze zwischen den Stadtteilen Mitte und Berg entsteht, wird üblicherweise zur Mitte gezählt. Die Mulde begrenzt die Stadtteile Mitte und Ost. In den drei Stadtteilen leben etwa 16.000 Einwohner, wobei Eilenburg-Ost als der bevölkerungsreichste gilt. In den 1990ern waren es dort allein 10.000 Einwohner. Allerdings ist dieser Teil der Stadt durch seine Altneubau-Viertel am stärksten vom Einwohnerschwund und dem damit verbundenen Rückbau betroffen. Die drei Stadtteile allein bilden das drittgrößte zusammenhängende Stadtgebiet im Landkreis Nordsachsen.
Ortsteile
Zu Eilenburg gehört seit 1974 der Ort Hainichen, einige Kilometer nördlich vom Stadtteil Berg mit seinen heute etwa 250 Einwohnern. Der Ort liegt wie die Stadt auch an der Mulde. Ebenfalls 1974 kam die Ortschaft Wedelwitz mit knapp 200 Einwohnern zur Stadt. Sie liegt am Bundesstraßendreieck der B 87 und der B 107 südlich von Eilenburg-Berg, umgeben von einem Wasserschutzgebiet. Seit 1997 erstreckt sich das Gemeindegebiet noch mehrere Kilometer weiter Richtung Westen. Es wurden die vier Ortschaften der Gemeinde Kospa-Pressen eingegliedert. Der westlichste Ortsteil Eilenburgs ist jetzt Behlitz mit etwas weniger als 200 Einwohnern. Weiter in Richtung Osten folgt der Ortsteil Pressen (216 Einwohner), der mit dem Bahnhof Kämmereiforst an die Bahnstrecke Halle (Saale)–Eilenburg angeschlossen ist. Weiter Richtung Innenstadt folgt der mit 173 Einwohnern kleinste Ortsteil Zschettgau, wo sich das Begegnungszentrum Lebens(T)raum in Trägerschaft der Stadt befindet. Neben seiner Bedeutung als Kulturhaus dient es dem Ortschaftsrat als Tagungsstätte. Zschettgau ist der einzige Ortsteil, der nicht ausschließlich dörflich bebaut ist. Hier befindet sich eine kleine Altneubau-Siedlung, die für die Mitarbeiter der ehemaligen LPG gebaut wurde. An der Staatsstraße 4 liegt der größte Ortsteil Eilenburgs Kospa mit insgesamt 250 Einwohnern.
In jeder der Ortschaften findet einmal im Jahr eine Einwohnerfragestunde mit dem Oberbürgermeister statt. In den sechs Ortsteilen leben insgesamt nur 1262 Menschen, das sind 7,3 Prozent der Einwohnerschaft Eilenburgs.
Geschichte
Herkunft des Stadtnamens
Der Name Eilenburgs ist wie die meisten Ortsnamen der Region slawischen Ursprungs. Er leitet sich von der Burg Eilenburg ab, die erstmals im Jahr 961 als Ilburg erwähnt wurde. Er wurde im Laufe der Jahrhunderte vielmals abgewandelt (Hilburg, Ilburg, Hilburch, Ilburc, Ileborch, Ylenburg, Jilburg, Yllenburck, Eylburg, Eylenburg, Eylenberg, Eyleburg, Illeburg, Eilenburgk, Eulenburgk) und erfuhr damit auch verschiedene Deutungen. Am wahrscheinlichsten ist es, dass Ilburg auf die slawische Bezeichnung il als Ort mit Lehm- oder Tonvorkommen (Jilow, Jilobor) zurückzuführen ist. Das an die Burg angrenzende Feld hatte einst die Bezeichnung Ilenfeld, der steile Bergabhang heißt auch heute noch Lehmberg. Durch Lautwandel wurde aus Ilburg der heutige Ortsname.[3]
Stadtgeschichte
Ur- und Frühgeschichte
Die ältesten Hinterlassenschaften der Menschen auf dem heutigen Stadtgebiet Eilenburgs reichen bis in die Altsteinzeit zurück. Überregionale Bedeutung in der Ur- und Frühgeschichtsforschung haben die magdalénienzeitlichen Fundplätze im benachbarten Groitzsch bei Eilenburg, ca. 4 Kilometer südlich der Stadt, von den unter anderem eine kleine Tonschieferplatte mit beidseitigen eingravierten Pferdedarstellungen stammt. Beginnend mit der bandkeramischen Kultur gehörten die Hochterrassen der Mulde über mehrere Jahrtausende zu den bevorzugten Siedlungsgebieten in Mitteldeutschland. Erst in der Römische Kaiser- und Völkerwanderungszeit brach die Besiedlung für einen längeren Zeitraum ab.
Mittelalter
In den freigewordenen Gebieten zwischen Saale und Elbe siedelten sich ab dem späten 6. Jahrhundert slawische Bevölkerungsgruppen an, zunächst entlang der Elbe, im Verlauf des 7. und 8. Jahrhunderts auch entlang der Mulde. Eilenburg lag im Zentrum eines natürlich begrenzten, etwa 270 Quadratkilometer großen Siedlungsgebietes an der mittleren Mulde, zu dem etwa 100 kleinere weilerartige Siedlungen gehörten. Dessen Bewohner bezeichneten sich vermutlich als Siusli. Die Slawen zwischen Saale und Mulde schlossen spätestens Ende des 8. Jahrhunderts zu dem Stammesverband der Sorben (lat. sorabi sclavi) zusammen. Vermutlich im 9. Jahrhundert errichteten sie die Burg Eilenburg, eine ringartige Burganlage auf einer kuppenartig ausgebildeten Randhöhe des Muldentales, die ein etwa 220 mal 150 Meter großes Plateau umfasste. Reste dieser Befestigung bilden die bis zu zehn Meter hohen Erdwälle auf dem Burgberg. Mit der Eingliederung der Gebiete zwischen Saale und Elbe unter den Königen Heinrich I. und Otto I. in das Ostfrankenreich wurde die Burg Mittelpunkt eines Burgwardes und damit Zentrum der Herrschaft und Verwaltung in der Region, zu der auch eine dem heiligen Petrus geweihte Kirche gehörte.
In einer Urkunde Ottos I. vom 29. Juli 961 wird erstmals eine civitas Ilburg im Gebiet Suisile genannt.[4] Im Jahr 1000 befand sich der ursprünglich direkt dem König unterstehende Burgward, d. h. das gesamte Gebiet mit der Burg Eilenburg im Zentrum, in der Grafschaft des Grafen Friedrich I. aus dem Geschlecht der Wettiner.[5] Auch nach seinem Tode blieben der pagus Siusili und damit auch Eilenburg in der Hand der Wettiner, die bis zu ihrer Abdankung als Könige von Sachsen im Jahr 1918 über Burg, Stadt und Umland verfügten.
Wie auch in anderen Burgen im Gebiet der Mulde wie etwa Wurzen oder Rochlitz dürfte sich bereits im 11. Jahrhundert eine Kaufleutesiedlung im Vorfeld der Burg entwickelt haben, die die Wurzel der späteren Stadt bildete. In einer am 30. April 1161 ausgestellten Urkunde wird erstmals eine parrochia in Ilburch, eine Pfarrei genannt.[6] Am Ende des 12. und zu Beginn des 13. Jahrhunderts erlebte die Burg einen repräsentativen Ausbau mit einer Ringmauer und mindestens zwei Türmen aus Backstein. Der sogenannte Sorbenturm (um 1200 [d]) und der Südwestturm der Burg (nach 1230 [d]) waren Wohntürme, die der Burgmannenbesatzung der wichtigen wettinischen Burg als Sitz gedient haben dürften[7] Ebenfalls in den Jahrzehnten um 1200 entstand auf dem zur Mulde hin gelegenen Terrain östlich der Burg eine planmäßige ovale Stadtanlage von 600 Metern Länge und 300 Metern Breite mit gitterförmigem Straßennetz.
Einen weiteren Aufstieg erlebte die Stadt in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts unter Markgraf Wilhelm I.
Neuzeit
Anfang des 16. Jahrhunderts erreichte die einsetzende Reformationsbewegung Eilenburg. So hielt sich auch Martin Luther insgesamt siebenmal in der Stadt auf und bezeichnete sie als „gesegnete Schmalzgrube“.[8]
Der Dreißigjährige Krieg hinterließ auch in Eilenburg Spuren. Blieb die Stadt zunächst von Kampfhandlungen verschont, musste man dennoch die katastrophalen wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges hinnehmen. Ab dem Jahr 1631 wurde die Stadt direkt in den Krieg einbezogen. 1632 wurde der Schwedenkönig Gustav II. Adolf im Gasthof Roter Hirsch aufgebahrt, nachdem er in der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 gefallen war. 1639 wurde Eilenburg von Georg von Derfflingers Truppen eingenommen. 1646 begannen in Eilenburg weitere Friedensverhandlungen zwischen Sachsen und Schweden, um den auslaufenden Waffenstillstand von Kötzschenbroda bis zu einem allgemeinen Friedensschluss (Westfälischer Friede) zu verlängern. Der am 14. September 1648 geschlossene Friede von Eilenburg bedeutete für Gesamtsachsen das Ende des Dreißigjährigen Krieges. In der Folge erholte sich die Stadt wieder.
Der langsam einsetzenden wirtschaftlichen Besserung wurde durch den Siebenjährigen Krieg ein jähes Ende gesetzt. So gut wie jeder Eilenburger Mann wurde zum Kriegsdienst herangezogen. Die Stadt wurde abwechselnd von den Österreichern und Preußen besetzt. Mit dem Ende des Krieges war Eilenburg wiederum eine verarmte und ausgeplünderte Stadt. Ende des 18. Jahrhunderts stagnierte die Wirtschaft. Durch den Wegfall der Einnahmen durch Straßenmandate, nach deren Bestimmung der Handelsverkehr die Stadt passierte, war Eilenburg eine unbedeutende Landstadt geworden.
Die Französische Revolution sorgte zwar für einen leichten wirtschaftlichen Aufschwung, der jedoch durch die von 1806 bis 1813 währende Herrschaft der Franzosen neutralisiert wurde. Während der Koalitionskriege bezog Napoleon 1813 kurz vor der Völkerschlacht bei Leipzig in Eilenburg Quartier und nahm vor Kültzschau, dem heutigen Eilenburg-Ost, die letzte Heerschau seiner verbündeten sächsischen Truppen ab. Nach der Niederlage Napoleons gehörte Eilenburg zu dem Gebiet, das Sachsen nach den Bestimmungen des Wiener Kongresses 1816 an Preußen abtreten musste. Durch die Zugehörigkeit zu dem infolge der Preußischen Reformen überaus modernen Staat wurde der Übergang Eilenburgs von einer Land- zur Industriestadt maßgeblich vorangetrieben.
Durch die Gründung zahlreicher Textilmanufakturen wurde Eilenburg neben Berlin bedeutendstes Zentrum der preußischen Textilproduktion. Der Aufstieg zu einer wichtigen Industriestadt ging vor allem vom nahen Sachsen aus. Sächsische Industrielle ließen sich in Eilenburg nieder, um einen zollfreien Zugang zum preußischen Markt zu erhalten. Die einsetzende Landflucht ließ die Einwohnerzahl Eilenburgs sprunghaft ansteigen. Die aus der Industrialisierung und dem damit verbundenen enormen Bevölkerungswachstum resultierenden sozialen Spannungen förderten eine starke Arbeiterbewegung, deren Zentrum die Stadt wurde. So wurde 1849 der Krankenkassenunterstützungsverein, 1850 die Eilenburger Lebensmittelassociation (Konsumgenossenschaft Sachsen-Nord) als erste Lebensmittelgenossenschaft Deutschlands sowie der Darlehnskassenverein, die erste Kreditgenossenschaft in Deutschland, gegründet.[9][10] Der Eilenburger Kattundruckereibesitzer Carl Degenkolb, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, richtete in seiner Fabrik freiwillig die ersten Betriebsräte in Deutschland ein.[11]
Mit der Konzessionsurkunde für die Halle-Sorau-Gubener Eisenbahngesellschaft erhielt die Stadt Ende des 19. Jahrhunderts den ersten Eisenbahnanschluss. Am 30. Juni 1872 wurde die Strecke Halle–Eilenburg–Falkenberg eröffnet, am 1. November 1874 die Strecke Eilenburg–Leipzig. Mit dem Anschluss an das Gleisnetz und dem damit verbundenen Zugang zu den Braunkohlerevieren entwickelte sich die Eilenburger Wirtschaft weiter. Es siedelte sich vor allem chemische und Holz und Metall verarbeitende Industrie an. Mit der Ansiedlung der Leipziger Firma Mey & Co., der späteren Deutschen Celluloid-Fabrik ließ sich ein Unternehmen in der Stadt nieder, welches die Stadt für über einhundert Jahre prägte.
Während des Ersten Weltkrieges wurden hunderte Eilenburger zum Kriegsdienst eingezogen. Auf dem Eilenburger Bahnhof soll am 21. Oktober 1917 der spätere Präsident der DDR Wilhelm Pieck einem Militärtransport entkommen sein.[12] Insgesamt hat der Erste Weltkrieg 800 Eilenburger das Leben gekostet.[8]
In den Anfängen der Nazidiktatur war Eilenburg eine Hochburg der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Der Einfluss reichte so weit, dass es Absprachen zwischen Mitgliedern der SA und Kommunisten gab. Dies sei „Ausdruck der Unzufriedenheit enttäuschter kleinbürgerlicher Nazianhänger“.[13] Später richtete die Gestapo ihre Aufmerksamkeit besonders auf Eilenburg. Etwa zwei Wochen vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt nahezu vollständig zerstört. Am 17. April 1945 wurde in Eilenburg Panzeralarm gegeben, die Stadt zur Festung erklärt und Verteidigung bis zum Äußersten befohlen. Drei Tage und drei Nächte lag die Stadt unter schwerem Artillerie-Beschuss, bei dem ein Großteil der Bausubstanz der Stadt zerstört wurde. Zweihundert Menschenleben forderte die sinnlose Verteidigung, 90 Prozent des Stadtzentrums (65 % aller Gebäude der Stadt) wurden zerstört, während die amerikanischen Verbände kaum Verluste erlitten.[14][15] Eilenburg war eine der am schwersten zerstörten Städte in Deutschland.[8]
1947 kehrten 237 Eilenburger aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Drei Jahre später war Eilenburg Schauplatz der ersten großen Veranstaltung nach dem Krieg. In der Stadt wurde das einhundertjährige Jubiläum der ersten deutschen Konsumgenossenschaft gefeiert. Das Stadtzentrum wurde in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. Mit der Verwaltungsreform von 1952 in der DDR wurde die Stadt Sitz des neu gebildeten Kreises Eilenburg.[16] Vor allem in Eilenburg-Ost entstanden seit Anfang der sechziger Jahre einige Neubaugebiete. In den siebziger Jahren wurde zudem das elfgeschossige Eilenburger Hochhaus in dem damals neuen Tunnelschalverfahren errichtet. 1989 zeigte sich auch in Eilenburg die Umbruchstimmung durch friedliche Demonstrationen, an denen bis zu siebentausend Personen teilnahmen.
Nach der Wiedervereinigung kam für viele Traditionsunternehmen das wirtschaftliche Aus; auch reduzierten die verbliebenen Arbeitgeber teilweise drastisch ihre Belegschaft. Die weggefallenen Arbeitsplätze konnten durch Neuansiedlungen auf neu geschaffenen Industriegebieten außerhalb der Stadt, wie zum Beispiel der Stora Enso, nur teilweise kompensiert werden. 1994 wurde der Landkreis Eilenburg im Zuge der Kreisgebietsreform dem Altkreis Delitzsch eingegliedert und die Stadt verlor den Kreissitz. Im Gegenzug erhielt Eilenburg 1997 den kommunalrechtlichen Status Große Kreisstadt.
Vom Elbehochwasser 2002 wurde auch Eilenburg durch Überschwemmung der Mulde stark getroffen.[17][18][19] Der Schaden belief sich allein im Zentrum auf rund 135 Millionen Euro.[20] Der nach der Flut intensivierte Bau von Hochwasserschutzanlagen wurde am 19. September 2008 nach Investitionen in Höhe von 35 Millionen Euro offiziell beendet. Eilenburg ist die erste komplett hochwassergeschützte Stadt in Sachsen.[20] Mit der zweiten sächsischen Kreisreform nach 1990, die am 1. August 2008 in Kraft trat, gehört Eilenburg zum neugebildeten Landkreis Nordsachsen und ist einer von vier Kreisverwaltungsstandorten.
Religionen
In Eilenburg gibt es ausschließlich christliche Kirchengemeinden. Diese sind:
- Evangelische Kirchengemeinde Martin Rinckart Eilenburg. Hierzu gehören die Bergkirche Sankt Marien sowie die Stadtkirche Sankt Nikolai.
- Katholische Kirchengemeinde. Das Gotteshaus dieser Gemeinde ist die Kirche Sankt Franziskus Xaver.
- Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Eilenburg, seit 2006 mit einem neuen Gotteshaus, der Friedenskirche.
- Neuapostolische Kirche
- Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage
Eingemeindungen
Das frühere Stadtgebiet Eilenburgs erstreckte sich lediglich vom heutigen Nordring bis zum heutigen Dr.-Külz-Ring beziehungsweise der Wallstraße, wo sich die Stadtmauern befanden. Als die Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzte, wurden zunächst die Stadtmauern niedergerissen und dann zahlreiche Vorstadtgemeinden eingegliedert. Im Jahr 1856 gemeindete man die Kommunen Torgauer Steinweg, Hinterstadt, Sand, Leipziger Steinweg, Zscheppelende und Tal ein. 1859 folgte Hintersteinweg und am 2. August 1864 Kültzschau, der Kern des heutigen Eilenburg-Ost. Diese Gemeinden sind nach kurzer Zeit mit der Stadt zusammengewachsen. 1974 erfolgte die Eingemeindung von Wedelwitz südwestlich von Eilenburg und am 1. Januar 1997 die Gemeinde Kospa-Pressen mit vier Ortsteilen. Die zwei letzten Eingliederungen existieren heute noch als Ortsteile und sind nicht mit der Stadt zusammengewachsen.
Einwohnerentwicklung
Eilenburg zählte 1806 als Landstadt nur etwas mehr als 2.000 Einwohner. Die einsetzende Industrialisierung und die durch den Wiener Kongress 1815 bestimmte Zugehörigkeit zu Preußen sorgten für die Verdoppelung der Einwohnerzahl bis zum Jahr 1816. Die Wirtschaft wuchs in den kommenden Jahrzehnten kontinuierlich weiter, so dass sich die Zahl der Einwohner bis 1871 nochmals verdoppelte. Der Erste Weltkrieg bedeutete für Eilenburg keinen Einbruch der Bevölkerungszahl – sie wuchs in der Zeit der Weimarer Republik und bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bis auf über 20.000. Der Zustrom von Flüchtlingen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten am Ende des Zweiten Weltkrieges ließ die Einwohnerzahl kurzzeitig auf schätzungsweise 30.000 steigen; durch die verheerende Zerstörung der Stadt im April 1945 verringerte sich die Zahl wieder stark, letztendlich verlor die Stadt gegenüber dem Vorkriegsniveau 2000 Einwohner. Während der Zeit der DDR wuchs die Stadt und somit die Einwohnerzahl wieder. Ihren historischen Höchststand erreicht sie 1986 mit knapp 22.000 Einwohnern.
Mit der Wende und dem Niedergang der Industrie wurde diese Entwicklung umgekehrt. Die Bevölkerungsentwicklung war zwischen 1990 und 2008 mit über zwölf Prozent rückläufig, wobei sich in den ersten Jahren nach der Wende die Einwohnerzahl um bis zu 2,4 Prozent p. a. verringerte. Ab 1999 ist eine leichte Abschwächung der Schrumpfung zu beobachten – die Verringerung lag bei jährlich bis zu 1,3 Prozent, wobei 2002, aufgrund des schweren Muldehochwassers, ein Ausschlag der Wegzüge zu verzeichnen war. Der Rückgang der Einwohnerzahl liegt zum einen in der Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen begründet, so lagen die Geburtenzahlen seit 1990 jedes Jahr deutlich hinter den Sterbefällen zurück, im Schnitt waren es jährlich etwa 100 mehr Sterbefälle als Geburten. Zum anderen besteht eine evidente Diskrepanz zwischen Zu- und Wegzügen; besonders in den Jahren 1991, 1995, 1996 und 2002 war eine starke Abwanderung zu verzeichnen. Lediglich 1992, 1993 und 2003 überwogen die Zuzüge.[21]
Zwar stieg die Geburtenrate 2007 merklich an, so dass es in jenem Jahr die meisten Geburten je tausend Einwohner seit 1990 und die meisten Geburten total seit 1995 gab, jedoch ist eine Trendwende in der Einwohnerentwicklung nicht abzusehen.
Einwohnerprognose
Eilenburg ist aufgrund der allgemein schwächeren Wirtschaftsstruktur in den Neuen Bundesländern vom demographischen Wandel stärker betroffen als vergleichbare Kommunen im westlichen Deutschland. Die Stadt gehört laut Wegweiser Demographischer Wandel 2025 der Bertelsmann Stiftung in die Kategorie Städte und Gemeinden – Kategorie 4.[22] In dieser Kategorie befinden sich Städte mit stark rückläufiger Bevölkerungszahl und Überalterung der Gesellschaft. Beides resultiert aus der Abwanderung der jungen Bevölkerung – insbesondere derer mit höherem Bildungsabschluss – und niedrigen Geburtenraten. Weitere Merkmale für diese Kategorie sind hohe Arbeitslosigkeit und geringes Wirtschaftspotenzial.
Im Jahr 2025 gibt die Prognose für Eilenburg eine Einwohnerzahl von etwas mehr als 15.000 Menschen an. Das ist im Vergleich zu 1990 ein Minus von etwa 25 Prozent, im Vergleich zu 2006 ein Minus von 12,4 Prozent. Eilenburg wird zwischen 2006 und 2025 voraussichtlich mehr als 2.000 Einwohner verlieren. Der Altersdurchschnitt wird dann bei 50,5 Jahren liegen, der Anteil der 0 bis 18 Jahre Alten bei genau 14 Prozent, der der über 80 Jahre Alten bei etwa 11 Prozent. Den größten Anteil an der Einwohnerzahl hat dann die Altersgruppe der 45–64-Jährigen.
Politik
Wappen
Mit der Verleihung des Stadtrechtes 1362 erhielt Eilenburg das Recht, ein eigenes Wappen zu führen. Ein „früheres Wappen“ (ohne Datierung) stellte ein waagerecht geteiltes Schild dar. In der oberen Hälfte befand sich ein blauer halber Löwe auf gelbem Grund, in der unteren Hälfte drei gelbe Sterne auf blauem Grund. Dieses Wappen stellte gleichzeitig das Wappen der Grafschaft Eilenburg dar. Es erfuhr mit der Zeit einige Abwandlungen; so wurde später eine blaues Schild mit einem Löwen und darüber drei Sternen verwendet.[23] Im ausgehenden 19. Jahrhundert benutzte die Stadt ein Wappen mit einer Burg mit offenem Tor (auch als offene Kirche interpretiert) mit zwei Türmen, darüber die drei Sterne, über denen sich wiederum eine Krone mit einem kleinen Turm befand.[24] Ein solches Wappen findet sich zum Beispiel am Empfangsgebäude des Eilenburger Bahnhofs, das in den 1870er Jahren erbaut wurde.
Das heutige Stadtwappen verzichtet auf die Bekrönung. Die heraldische Beschreibung lautet: In Blau eine goldene Burg mit rot bedachtem, offenem Tor; zwei gezinnte, spitzbedachte Seitentürme – zwischen beiden drei sechsstrahlige, silberne Sterne (1:2). Das Tor und die Türme sind Stadtsymbole. Die Sterne entstammen dem Familienwappen der Herren von Eilenburg. Sie sind als markgräfliche Vögte über Burg und Stadt seit 1172 nachweisbar (Herrn zu Eilenburg). Das für 1294 nachgewiesene erste Stadtsiegel zeigt das gleiche Bild.
Oberbürgermeister
Ergebnis der letzten Oberbürgermeisterwahl[25][26] Bewerber Partei Stimmen in Prozent Hubertus Wacker SPD[27] 3.811 72,5 Mathias Gürke[28] parteilos 1.446 27,5 Seit dem 1. August 1994 ist Hubertus Wacker der Oberbürgermeister der Stadt Eilenburg. Er war von 1998 bis September 2010 Mitglied der SPD und ist seit 1999 Kreisrat der SPD-Fraktion im Kreistag Delitzsch bzw. seit 2008 im Kreistag Nordsachsen. Außerdem ist er Vorsitzender des Aufsichtsrates der Eilenburger Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft mbH, der Stadtwerke Eilenburg und des Abwasserzweckverbandes Mittlere Mulde. Des Weiteren ist Wacker Mitglied mehrerer Aufsichtsräte, unter anderem der Sparkasse Leipzig.
Wahlen
Kommunalwahlen
Die letzten Wahlen zum Stadtrat der Stadt Eilenburg fanden am 7. Juni 2009 statt. Insgesamt waren 13.977 Menschen zum Wählen aufgerufen worden, von denen 5.294 ihr Recht auf demokratische Mitbestimmung wahrnahmen und insgesamt 15.056 gültige Stimmen abgaben. 195 Wahlzettel waren ungültig.
Die CDU und die Partei Die Linke verloren im Vergleich zur vergangenen Legislaturperiode jeweils einen Sitz, die FUW konnte einen hinzugewinnen, genau wie die rechtsextreme NPD. Der Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen und die FUW bilden zusammen die Fraktion Freies Bündnis. Die NPD hat keinen Fraktionsstatus.
Die parteilose Stadträtin Steffi Schober, die bei den Kommunalwahlen über die Liste der SPD in den Stadtrat gewählt wurde, verließ die Stadtratsfraktion der SPD und schloss sich der der CDU an, die nunmehr über neun Sitze verfügt. Die SPD-Fraktion verfügt über nur noch drei Räte im Gremium. Als Gründe für den Wechsel wurden konträre politische Meinungen sowie persönliche Unstimmigkeiten innerhalb der Fraktion genannt.[29]
Ergebnisse der letzten Stadtratswahl am 7. Juni 2009[30][31]: Partei CDU Die Linke SPD FUW[32] Bündnis 90/Die Grünen FDP NPD Stimmen 5.231 3.291 2.770 1.808 800 421 735 in Prozent 34,7 21,9 18,4 12,0 5,3 2,8 4,9 Sitze 8 (+1) 5 4 (-1) 3 1 0 1 Landtagswahl
Die letzten Wahlen zum sächsischen Landtag fanden am 30. August 2009 statt. Aus dem Wahlkreis Delitzsch, dem Eilenburg angehört, wurde der CDU-Bewerber Volker Tiefensee per Direktmandat in den Landtag gewählt. Das Gesamtergebnis für die Stadt:[33]
Partei CDU Die Linke SPD NPD FDP Bündnis 90/Die Grünen Sonstige Kandidat Volker Tiefensee Thomas Kind Heiko Wittig Maik Scheffler Stephan Kriebel Peter Hettlich Direktstimmen
in Prozent34,4 26,4 19,5 7,8 7,9 4,1 Listenstimmen
in Prozent37,4 26,1 12,8 7,6 6,8 4,0 5,1 Bundestagswahl
Die letzten Wahlen zum deutschen Bundestag fanden am 27. September 2009 statt. Aus dem Wahlkreis Nordsachsen, dem Eilenburg angehört, wurde der CDU-Bewerber Manfred Kolbe per Direktmandat in den Bundestag gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei unterdurchschnittlichen 57,4 Prozent. Das Gesamtergebnis für die Stadt:[34]
Partei CDU SPD Die Linke FDP Bündnis 90/Die Grünen NPD Sonstige Kandidat Manfred Kolbe Jens Kabisch Peter Porsch Rainer Horbas Peter Hettlich Mirko Beier Direktstimmen
in Prozent37,0 15,0 31,9 7,9 3,7 4,5 Listenstimmen
in Prozent32,1 15,9 31,3 11,1 4,1 4,5 1,1 Städtepartnerschaften
- Jihlava (deutsch: Iglau, Tschechien) – seit 6. Oktober 1987
- Butzbach ( Hessen) – seit 26. Oktober 1990
- Anjalankoski ( Finnland) – von 2000 bis 2008
- Rawicz (deutsch: Rawitsch, Polen) – seit 2001
- Tiraspol ( Moldawien) – seit 2002
Die Städtepartnerschaft mit Tiraspol wurde im Jahr 2002 nach einem Besuch des Eilenburger Lions-Clubs in Tiraspol abgeschlossen, wird jedoch nicht mehr aktiv gepflegt. So fand nach dem Besuch der Eilenburger Delegation zur Vertragsunterzeichnung auch kein Gegenbesuch statt. Sie gilt als problematisch, da Tiraspol die Hauptstadt des abtrünnigen moldawischen Gebietes Transnistrien ist, welches von keinem Staat als unabhängig akzeptiert wird. Auch das Auswärtige Amt schaltete sich damals ein. Ungewöhnlich ist zudem der enorme Größenunterschied beider Städte; so handelt es sich bei Tiraspol um eine Großstadt.[35]
Stadtlogo
Im November des Jahres 2003 veröffentlichte die Stadtverwaltung einen Wettbewerb, um ein neues Erscheinungsbild zu finden, welches das Stadtmotto widerspiegelt. Dieses sollte das bis dahin dafür genutzte Stadtwappen ablösen. Zehn Vorschläge gingen ein, aus denen im Stadtrat mehrheitlich eines gewählt wurde.
Die Stadtverwaltung veröffentlichte dazu eine Erklärung, die die Intention des Künstlers wiedergibt: Das Logo besteht aus drei in einander greifenden Teilen, aus dem Schriftzug Eilenburg und der Silhouette einer auf Wappen gebräuchlichen Burg. Weiterhin aus den drei Sternen des Wappens der Stadt. Der Schriftzug soll den Namen gleich in den Vordergrund stellen und eine leichte Einprägung und einen hohen Merkwert erreichen. Die Burgsilhouette soll im oberen Bereich das Wort Eilenburg unterstützen und im unteren Abschnitt den Teil einer Welle darstellen, welche die Mulde symbolisiert. Die Sterne haben die Funktion, den zweiten Teil der Mulde symbolisierenden Welle zu bilden und zweitens die drei Stadtteile von Eilenburg einzubinden. Die verschiedenen Grüntöne heben die Wirkung des Stadtslogans „Muldestadt mit grünem Herzen“ in seiner Bedeutung hervor.[36]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturelles Leben und regelmäßige Veranstaltungen
In Eilenburg finden viele Veranstaltungen im regelmäßigen Rhythmus statt. Seit 1994 findet jährlich im Juni das Stadtfest statt. Außerdem wird jedes Jahr ein Weihnachtsmarkt organisiert. Im Jahr 2005 engagierte die Stadtverwaltung eine Innenstadtkoordinatorin, deren Aufgabe es war, das Stadtzentrum ganzjährig zu beleben. Daraufhin wurden zusätzlich zu den zwei bereits bestehenden Festen noch der Eilenburger Frühling und der Eilenburger Herbst von der Stadtverwaltung initiiert. Außerdem wurde der Weihnachtsmarkt in Eilenburger Advent umbenannt. In diesem Rahmen öffneten die Geschäfte im Stadtzentrum länger. Aufgrund der sinkenden Qualität des Weihnachtsmarktes, wurde der Weihnachtsmarkt 2006 von der Stadt organisiert, was das Niveau auch wieder hob. Alle dieser Feste funktionieren nur durch die rege Beteiligung von Vereinen, Verbänden, Unternehmen und Bürgern.
Eine weitere Veranstaltung, die Eilenburg sehr bekannt macht, ist der Rosenmontagsumzug, der vom Eilenburger Carneval-Club e.V. organisiert wird. Er ist der größte Umzug in Sachsen, der am Rosenmontag stattfindet und wurde daher schon dreimal seit 2004 neunzig Minuten lang live vom MDR-Fernsehen übertragen. In Hochzeiten zog er etwa 15 bis 20 Tausend Zuschauer an.
Des Weiteren richtet der Burgverein Eilenburg e.V. alle zwei Jahre das Reginenfest und jährlich die Walpurgisnacht aus. Beide finden auf dem Areal des Burgberges statt.
Außerdem finden jährlich das Stadtsportfest und das Kneipenfest statt. Ferner veranstaltet die Amateurfilmgemeinschaft Eilenburg e.V. alle zwei Jahre die Eilenburger Amateurfilmtage, bei denen Kurzfilme präsentiert werden, die meist Eilenburg oder Sachsen thematisieren.
Häufiger findet die Stunde der Musik statt. Etwa alle zwei Monate werden klassische Musiker eingeladen, die ein sehr anspruchsvolles Publikum ansprechen. Die Künstler treten in der Aula des Martin-Rinckart-Gymnasiums auf. Im Jahr 2008 hatte die Stunde der Musik ihr sechzigjähriges Jubiläum gefeiert.
Kulturunternehmung
Die Kulturunternehmung Eilenburg ist ein von der Stadtverwaltung gegründetes Unternehmen, in welchem im Jahr 2008 die vier städtischen Kultureinrichtungen Bürgerhaus, Stadtbibliothek, Schwimmhalle und Stadtmuseum unter einem Dach vereint wurden.
Das Bürgerhaus im Südosten des Stadtzentrums ist das kulturelle Zentrum der Stadt. Es wurde 1966 als Klubhaus für die benachbarte NVA-Kaserne eröffnet. Nach 1990 ging es in Trägerschaft der Stadt über. 2002 wurde es aufgrund seiner Nähe zur Mulde vom Augusthochwasser stark getroffen. 2005 und 2006 wurde das Haus für insgesamt 5,2 Millionen umfangreich saniert. Es besteht aus einem großen Saal mit 500 Sitzplätzen sowie einem kleinen mit 100 Sitzplätzen und wurde unter anderem mit Haus-, Bühnen- und Veranstaltungstechnik ausgerüstet. Weiterhin befinden sich in dem Gebäude Tagungsräume und eine Bar. Im Jahre 2007 fanden hier insgesamt 474 Veranstaltungen statt. Diese zogen in jenem Jahr knapp 43 000 Besucher an.
Nicht weit vom Bürgerhaus entfernt befindet sich im ehemaligen Kasernenkomplex die Stadtbibliothek. Sie wurde ebenso wie das Bürgerhaus vom Muldehochwasser 2002 stark getroffen. Aufgrund der Spende einer Stadtteilbibliothek aus Neubrandenburg konnte dennoch weiterhin ein umfangreiches Sortiment angeboten werden. Die Bibliothek stellt insgesamt etwa 40.000 Medien zur Ausleihe zur Verfügung. Die Zahl der aktiven Leser pendelt um die 1.200, die insgesamt zwischen 80.000 und 140.000 Medien im Jahr ausleihen. Außerdem fanden im Jahr 2008 58 Veranstaltungen wie Lesungen und Vorträge statt.
Die Einrichtungen Stadtmuseum und Schwimmhalle werden im weiteren Verlauf des Artikels behandelt.
Jugendkultur
Eilenburg besitzt mit seinen zahlreichen Jugendeinrichtungen eine ausgeprägte Jugendszene. Allen voran ist hier das so genannte Haus VI, ein Gebäudetrakt im ehemaligen Kasernenkomplex in der südlichen Stadtmitte. Hier befindet sich neben dem Jugendclub Falle EB in Trägerschaft des Eilenburger Kreisverbandes des DRK zusätzlich der Jugendverein FSV Rot/Schwarz, die Musikwerkstatt Kulturschock, ebenfalls ein eingetragener Verein sowie eine Hip-Hop-Gruppe. Im Haus VI finden häufig Konzerte statt. Außerdem ist hier die Caritas Träger eines Beschäftigungsprojektes für arbeitslose Jugendliche. Ferner gibt es noch im Stadtteil Berg den Jugendclub Flash, passenderweise in der Straße der Jugend, sowie in Eilenburg-Ost den Jugendclub JuST.
Die Arbeiterwohlfahrt ist in Eilenburg mit einer Jugendberatungsstelle vertreten und unterhält zwei Streetworker. Das Diakonische Werk Delitzsch/Eilenburg ist Initiator eines Projekts namens GegenWind. Ein von der Kirchengemeinde Eilenburg getragenes Projekt ist die Kinder- und Jugendarche, welches, unter der Leitung einer Eilenburger Pfarrerin, vor allem jüngere Jugendliche anspricht. Die städtische Friedrich-Tschanter-Schule besitzt an ihrem Standort in Eilenburg-Ost ebenfalls einen eigenen Jugendclub. Unweit dieser Einrichtung befindet sich eine weitere in der Nähe des Ostbahnhofes. Die einzige Jugendvereinigung in den Ortsteilen befindet sich in den Räumlichkeiten des Begegnungszentrums Lebens(T)raum in Zschettgau.
Tourismus
Eilenburg liegt am Rande des Naturparkes Dübener Heide, welches im Nordosten an die Stadt angrenzt. So ist Eilenburg in das Fremdenverkehrskonzept des Naturparks integriert, hier finden sich drei von dreizehn so genannten Heidemagneten: der Eilenburger Tierpark, der Kiessee und der Hochseilgarten an der Roten Jahne (Gemeinde Doberschütz). Außerdem liegt die Stadt an der über 1.200 Kilometer langen Hauptroute der Themenstraße Fürstenstraße der Wettiner, die auf ihrem Weg durch das ehemalige Regierungsgebiet der Wettiner insgesamt fünf Bundesländer und Teile Polens durchquert.
Rad- und Wanderwege
Eilenburg ist Station mehrerer Rad- und Wanderwege. Der bedeutendste ist der insgesamt 149 Kilometer lange Muldentalradwanderweg. Dieser führt von Holzhau (Freiberger Mulde) bzw. Muldenberg (Zwickauer Mulde) über Sermuth, Grimma, Wurzen und Eilenburg nach Dessau. Die Streckenlänge in den Grenzen des Landkreises Nordsachsen beträgt dabei 22 Kilometer.
Unterhalb des Mansberges in Eilenburg, auf dem sich eine Sternwarte befindet, beginnt an der Pionierbrücke, unweit des Stadtparks, ein maßstabsgetreuer Planetenwanderweg. Dieser führt weiter die Sydowstraße entlang, durch die Kleingartenanlage Sewastopol, den Bürgergarten und die Muldenauenlandschaft bis hin zum Bobritzer Damm, der auch unter dem Namen Kollauer Wehr bekannt ist.
Zudem führt der Mühlenwanderweg von Bad Düben kommend nach Eilenburg über die Dörfer Glaucha und Zschepplin. Die Eilenburger Station dieses Themenpfades ist die 1868 errichtete sächsische Turmwindmühle Bechersmühle.
Theater
Neben dem Bürgerhaus gibt es in Eilenburg noch weitere Kultureinrichtungen. Allen voran ist hier das Scheunentheater zu nennen. In der Baderscheune im Stadtteil Berg direkt am Ehrenfriedhof finden regelmäßig Theatervorstellungen, Konzerte, Lesungen, Vorträge und Kabarettveranstaltungen von Künstlern, meist aus dem mitteldeutschen Raum, statt. Außerdem werden dort Privatveranstaltungen ausgerichtet.
Eine besondere Institution in Eilenburg ist die Eilenburger Laientheatergruppe. Das Kinder- und Jugend-Laientheater entwickelte sich bereits in den zwanziger und dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. 1945 existierten zwei Laienschauspielgruppen in Eilenburg, die sich jeweils im Möbelwerk und im Eilenburger Chemiewerk neu gründeten. 1954 vereinigten sich beide Gruppen zur „Laienspielgruppe im Klubhaus des Eilenburger Chemiewerkes“. Aus dieser Gemeinschaft wurde 1961 das Kinder- und Jugendtheater durch Dr. Karlheinz Bernert gegründet. Als nach 1990 der bisherige Träger, das Eilenburger Chemiewerk, nicht mehr in dem Umfang existierte und sich nicht so großzügige Kulturgemeinschaften leisten konnte, wurde der Verein „Laientheater Eilenburg“ gegründet, der bis heute aktiv ist. Seine Mitglieder studieren jedes Jahr ein Märchen ein, welches in der Weihnachtszeit im Bürgerhaus aufgeführt und jedes mal von der Amateurfilmgemeinschaft Eilenburg mitgeschnitten wird. Die produzierten Filme können über den Verein bezogen werden.
Ein besonders ambitioniertes Theaterprojekt wollte der Bühnenschauspieler Jürgen Haase unterstützt von der Stadtverwaltung und einigen anderen auf die Beine stellen. Der eigens gegründete Verein Kohlhaas-Spiele wollte das Theater und ein Mittelalterdorf bauen, um dort später das Stück „Hans Kohlhaas – vom Pferdehändler zum Rebell“ in den Sommermonaten aufzuführen. Das Vorhaben scheiterte letztendlich an der Fördermittelvergabe verschiedener Instanzen.
Der gleiche Verein verwirklichte 2008 jedoch ein anderes, weniger aufwendiges Vorhaben. Man richtete im Eilenburger Ortsteil Wedelwitz ein so genanntes Pferdehof-Theater ein. Das erste dort aufgeführte Stück war das von Jean-Marc Birkholz geschriebene Märchen „Smillas wundersame Reise durch die Zeit“. Im März 2009 war dort die Premiere des Stückes „Die tollkühnen Abenteuer des Ritters Randalf von Rindenmulch“.[37]
Chöre und Orchester
Eilenburg besitzt eine Reihe von Musikvereinen. Der größte ist der Volkschor mit 93 Mitgliedern. Der Volkschor in Eilenburg blickt auf eine fast vierzigjährige Tradition zurück. Er wurde 1969 von 20 Lehrern der Friedrich-Schiller-Schule gegründet. Als Vorbild diente der damalige Lehrerchor in Wurzen. Es fand sich auch bald ein Träger: die Gewerkschaft Unterricht und Erziehung, die den Chor seither unterstützte. Das erste Mal in der Öffentlichkeit sang der Chor 1970 am Tag des Lehrers zusammen mit dem Pionier- und FDJ-Chor der Friedrich-Tschanter-Schule. Von nun an sang er bei etlichen öffentlichen Veranstaltungen wie Jugendweihe- und Weihnachtsfeiern. Auch an der Sendung „Landpartie“ des Radio DDR nahm er teil. 1990 fand erstmals ein Chorkonzert mit dem Schaumburger Kanadachor Stadthagen e.V. statt, mit dem bis heute eine enge Partnerschaft gepflegt wird. 1991 beschloss der Verein die Umbenennung in Volkschor Eilenburg e.V. im Bootshaus am Stadtpark. Ein Höhepunkt in der Geschichte des Chors war die Teilnahme am Internationalen Festival Harmonie '93 in Limburg an der Lahn.[38]
Weiterhin ist der Musikverein zu nennen. Der Musikverein Eilenburg e.V. gründete sich am 14. Mai 1997. Er ging aus dem Orchester der Musikschule hervor, der in Eilenburg schon auf eine 25-jährige Tradition zurückblicken konnte. Er pflegt gute Kontakte zu vielen anderen Orchestern und Chören in Deutschland, zum Beispiel zu Tamm in Baden-Württemberg. Der Musikverein hat derzeit (2009) 34 aktive Mitglieder.[39]
Bis 2008 war die Eilenburger Musiklandschaft noch um eine Institution reicher. Der Franz-Abt-Chor war ein traditioneller Männerchor in Eilenburg. Zu Ehren des großen Eilenburger Komponisten Franz Abt gab sich der Männerchor seinen Namen. Aufgrund des ausbleibenden Nachwuchses sah sich der Verein im April 2008 gezwungen, sich aufzulösen und aus dem Vereinsregister streichen zu lassen. Die meisten Mitglieder traten anderen Chören bei.
Außerdem gibt es noch den Chor der Martin-Rinckart-Kantorei, der unter anderem 2008 mit einem befreundeten Chor aus Bad Düben und einem Orchester aus Wittenberg in der Eilenburger Nikolaikirche unter Leitung der Eilenburger Kantorin Lena Ruddies das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach aufführte.
Die Stadt besitzt ferner seit September 2006 wieder einen Fanfarenzug.[40]
Stadtmuseum
Jahr Besucher[41] 2004 4.471 2005 6.695 2006 5.367 2007 5.822 Das Stadtmuseum, das um 1900 auf Initiative des Heimatforschers Dr. Wilhelm Büchting eingerichtet wurde, befindet sich im ehemaligen Gasthof Zum Roten Hirsch in der Hirschgasse. Hier sind Zeugnisse zur Regionalgeschichte vom 10. bis zum beginnenden 19. Jahrhundert. Zu den herausragenden Objekten zählen Eilenburger Drucke aus der Reformationszeit, ein Stadtschreibertisch aus dem 17. Jahrhundert und einzigartiger Silberschmuck aus der Zeit um 1600. Die so genannte Renaissancestube im Gasthof „Zum Roten Hirsch“ ist durch ihre Deckenmalerei einzigartig. Nach Auskunft von Denkmalpflegern gibt es in Sachsen und darüber hinaus wenig Vergleichbares. Die Ausstellungsstücke zur Eilenburger Musikgeschichte zeigen, dass Gottfried Silbermann und auch Georg Friedrich Händel auf Eilenburger Orgeln das Spielen lernten. Die letzten Schriftzeugnisse von Johann Sebastian Bach werden gezeigt und Zeugnisse des Eilenburger Geistlichen Martin Rinckart.[42]
Seit 1991 präsentiert das Stadtmuseum ein vollständiges historisches Klassenzimmer aus den 1920er Jahren. Sämtliche Exponate befanden sich früher in Schulen Eilenburgs und Umgebung.
Außerdem gibt es im Dachgeschoss des Gebäudes eine Wechselausstellung sowie eine in die Dauerausstellung aufgenommene Puppensammlung, die dem Museum als Schenkung von einer Schweizerin überlassen wurde. Tauschbörsen, Filmvorführungen im Rahmen der Filmnächte und die Eilenburger Museumsnacht, die im Jahr 2007 das erste mal durchgeführt wurde, zogen nochmals zahlreiche Besucher an, durchschnittlich liegen die Besucherzahlen bei knapp 6.000, wobei davon rund 2.000 Personen Besucher des Sorbenturmes oder Teilnehmer an Bergkellerführungen sind.
Bauwerke
Die Stadt Eilenburg hat viele historische Bauten vorzuweisen, wenngleich im April 1945 zahlreiche Gebäude dem durch einen sinnlosen Verteidigungsbefehl verschuldeten amerikanischen Artilleriebeschuss zum Opfer fielen. Einer der markantesten Bauten der Stadt ist das Rathaus als Mittelpunkt der gesamten Stadt. Das Gebäude stammt in seiner jetzigen Erscheinungsform aus den Aufbaujahren nach dem Zweiten Weltkrieg, wobei man den Renaissancestil des weiland zerstörten Rathauses beibehielt. Aber auch in den Jahrhunderten davor fiel es oft Bränden und Kriegen zum Opfer und musste jeweils wieder erbaut werden.
In der Nähe des Rathauses am Kornmarkt befindet sich der Gasthof Zum Roten Hirsch. Dieser schlichte Renaissancebau gehört zu den ältesten Profanbauten der Stadt Eilenburg. Seine ältesten Teile gehören allem Anschein nach dem Spätmittelalter an. Allerdings stammt der Dachstuhl frühestens aus dem Jahre 1562. Zahlreiche bedeutende und einflussreiche Persönlichkeiten der Geschichte kehrten hier ein. Allen voran der Kurfürst von Sachsen und späterer König Polens August der Starke in Begleitung des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III. Außerdem wurde im Dreißigjährigen Krieg der Leichnam des Schwedenkönigs Gustav Adolf, der in der Schlacht bei Lützen gefallen war, hier für eine Nacht aufgebahrt. Während der folgenden Jahrhunderte war der Gasthof Poststation. Davon kündet noch heute eine über dem Eingangsportal befindliche Tafel. Nach 1990 verschwand jegliches Leben aus diesem geschichtsträchtigen Bau, der aufgrund ausgebliebener Sanierungsmaßnahmen zusehends verfiel. Schließlich kaufte die Sparkasse Delitzsch-Eilenburg das Gebäude und sanierte es umfassend. Seitdem ist im Erdgeschoss wieder eine Gaststätte und in den oberen Stockwerken das Stadtmuseum beheimatet.
Gegenüber dem „Roten Hirsch“ befindet sich die Stele Via Regia. Diese von einem Chemnitzer Künstler entworfene Säule hat eine Gesamthöhe von 6,5 Metern. An ihr wurde der Text: „Die Stadt am Fluss an der Straße in der Zeit“ angebracht. Zum einen soll sie in ihrer Auffälligkeit den Vorbeikommenden den Weg zum Stadtmuseum zeigen, zum anderen soll sie die Bedeutung der Via Regia als wichtigste Ost-West-Verbindung und der Mulde für die Entwicklung der Stadt erklären. In Verbindung zu der Stele wurden im gesamten Stadtgebiet so genannte Camera Historica aufgestellt und Informationstafeln angebracht. Beides gehört zu dem historischen Stadtrundgang, den der Eilenburger Geschichts- und Museumsverein zusammen mit der Stadtverwaltung Eilenburg angelegt hatte. An in der Geschichte der Stadt bedeutenden Bauten geben die Informationstafeln nähere Auskunft zu den jeweiligen Gebäuden. Die Camerae Historicae sind eine Art Gucksäulen, die dem Besucher das Eilenburg, welches 1945 zerstört wurde, durch historische Aufnahmen und kurze Texte näher bringt.
Unweit der Via-Regia-Stele befindet sich die evangelische Nikolaikirche, auch Marktkirche genannt. Die wohl im 12. Jahrhundert gegründete Kirche wurde 1435 durch einen Brand vernichtet und ab 1444 als dreischiffige Hallenkirche in Backstein neu errichtet. Der imposante Westturm wurde ab 1496 errichtet. Nach ihrer Teilzerstörung im Zweiten Weltkrieg, der auch die komplette Innenausstattung zum Opfer fiel, wurde die Kirche bis 1961 weitgehend wiederhergestellt. 2002 wurde sie vom Hochwasser stark in Mitleidenschaft gezogen, allerdings wurden schon zwei Jahre später der Chorraum und das Schiff wieder feierlich eingeweiht.[43]
Im Stadtteil Berg befindet sich die kleinere, aber nicht weniger bedeutende Marienkirche. Die evangelische Bergkirche Sankt Marien geht auf einen romanischen Bau aus dem 12. Jahrhundert zurück, der von 1516 bis 1522 in eine spätgotische Hallenkirche umgestaltet wurde. Ab 1522 predigte nachweislich auch der Reformator Martin Luther hier.[43]
Ein weiterer evangelischer Kirchenbau befindet sich im 1997 eingemeindeten Behlitz.
Im Norden des Stadtzentrums, in einer bei älteren Einwohnern noch als Hinterstadt bekannten Gegend, befindet sich die katholische Kirche Sankt Franziskus Xaver. Nachdem es im protestantischen Eilenburg über Jahrhunderte keine katholische Gemeinde gab, gründete sich eine solche im Jahr 1852 neu. Bei den Mitgliedern handelte es sich vor allem um Saisonarbeiter, die sich zur Erntezeit hier aufhielten und teilweise in die Gegend umsiedelten. Die im Mai 1852 errichtete Pfarrei umfasste neben Eilenburg die Orte Delitzsch, Bad Düben und Bitterfeld. 1854 wurde ein vom Erzbistum Paderborn finanzierter Bau errichtet. Dieser wurde jedoch im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört. Von 1947 bis 1949 wurde er wieder aufgebaut und 1950 vom Erzbistum Paderborn geweiht.[43]
In der Nähe des Stadtparks und des Muldearmes Mühlgraben befindet sich in einem kleinen Ensemble von Villen das Bürgermeisterhaus, die Wilhelm-Grune-Schenkung, die eine Vielzahl von Jugendstilornamenten aufweist. Wilhelm Grune war ein wohlhabender Mühlenbesitzer in der Stadt. Als er 1919 starb, hinterließ er sein gesamtes Vermögen der Stadt. Bereits 1916 schenkte er der Stadt einen größeren Betrag, der zum Bau eines Bürgermeisterhauses aufgewendet werden sollte. Es sollte dem jeweils Ersten Bürgermeister Eilenburgs als Wohnhaus zur Verfügung gestellt werden. Der Erste Weltkrieg und die von Krisen geprägte Zeit danach verzögerten die Fertigstellung. Der erste Bewohner war der langjährige Bürgermeister Alfred Belian, der selbst an der Gestaltung des Hauses mitwirkte.
Verlässt man den Stadtteil Mitte in Richtung Eilenburg-Ost, fällt einem mit Erreichen der Muldebrücke ein Wasserturm ins Auge. Der Wasserturm in Eilenburg-Ost ist das wohl eindrucksvollste technische Bauwerk der Stadt. Der 60,5 Meter hohe Turm wurde 1916, also am Ende der Hochzeit des Wasserturmbaus, für die große Zelluloidfabrik errichtet. Er wurde in der aufwendigen Bauart Otto Intzes vom Unternehmen Dyckerhoff und Widmann AG aus Dresden gebaut. Er prägt seitdem die Stadtsilhouette. Er beherbergte vier Hochbehälter mit je einmal 1000, 500, 65 und 20 Kubikmetern und einen Tiefbehälter im Keller mit 500 Kubikmetern Fassungsvermögen. Nachdem er in der Zeit der DDR nicht saniert wurde, verfiel er immer mehr. Den Anlass für eine umfassende Instandsetzung brachte das Augusthochwasser im Jahr 2002. So wurde noch Ende 2002 mit Zuschüssen des Freistaates Sachsen mit der Sanierung begonnen. Dabei wurden die Hochbehälter im Turm demontiert. Heute dient der noch verbliebene Tiefbehälter als Löschwasserspeicher für das benachbarte Industrie- und Gewerbegebiet „Kunststoffcenter am ECW-Wasserturm“. Der Turm ist zu besonderen Anlässen wie dem Tag des offenen Denkmals der Bevölkerung zugänglich. 2004 kam er außerdem in die engere Auswahl für den Sächsischen Staatspreis für Baukultur. Positiv wurde bewertet, dass man für den ehemaligen Wasserturm eine neue Nutzungsmöglichkeit gefunden hat, die den Erhalt des Turmes sichert.
Neben diesen Bauten gehören die Schulgebäude der Stadt zu den markantesten Bauwerken, allen voran das Anfang des 20. Jahrhunderts vom damaligen Stadtbaumeister Otto Lemke errichte heutige Martin-Rinckart-Gymnasium im südlichen Stadtzentrum. Im Norden des Stadtzentrums befindet sich die 1887 als Bürgerschule erbaute heutige Friedrich-Tschanter-Mittelschule. Sie wurde seinerzeit als Alternativangebot für die bestehende Volksschule eröffnet. In ihr erhielten Kinder wohlhabender Bürgerfamilien eine entgeltliche Ausbildung. 1959, zum 200. Geburtstag Friedrich Schillers, gab sich die Schule seinen Namen. Im Jahr 2008 erfolgte die Fusion mit der Friedrich-Tschanter-Mittelschule. So wurde der Standort der neu entstandenen Schule nach der Fusion komplett in dieses Haus verlagert, doch übernahm man den Namen Friedrich Tschanter, der schon seit 1945 bestand.
Ein nicht nur besonders altes, sondern auch in seiner Erscheinung besonderes Bauwerk stellen die Eilenburger Bergkeller dar, ein in Lockerstein vorgetriebenes Stollensystem, das den gesamten Stadtteil Berg unterkellert. Sie hatten im Laufe der Geschichte verschiedene Bedeutung. Ursprünglich wurden sie zur Lagerung von Speisen, vor allem aber von Wein und Bier genutzt. Im Zweiten Weltkrieg dienten sie als Produktionsstandort für die Kriegsindustrie, im April 1945 boten sie vielen Einwohnern Schutz vor dem schweren Beschuss der Stadt.
Parks
Die Stadt Eilenburg wirbt seit geraumer Zeit mit dem Slogan Muldestadt mit grünem Herzen, und tatsächlich hat die Stadt eine ausgeprägte Park- und Grünflächenlandschaft vorzuweisen. Allen voran ist in diesem Zusammenhang der Stadtpark zu nennen.
Der im Südwesten der Stadtmitte befindliche Stadtpark wurde auf Initiative des Industriellen Wilhelm Ferdinand Mitscherlich (1826–1895) 1870 angelegt. Der etwa zwölf Hektar große Park wurde bei der Bevölkerung bald populärer als der Bürgergarten südlich von Eilenburg, da er zentrumsnäher war und ist. In ihm befinden sich ein Tierpark, ein Schwanenteich, ein Spielplatz und ein Rosarium. Letzteres befindet sich unmittelbar am Bahnhof. Dieses Prachtstück des Garten- und Landschaftsbaus entstand 1932/33 während der Weltwirtschaftskrise. Der Stadtpark umfasst 1200 bis 1300 Bäume.
Direkt im Stadtpark befindet sich der Tierpark Eilenburg. Bereits 1959 wurde im Stadtpark ein erstes Gehege eröffnet und wenig später ein Stallgebäude errichtet. Ab 1975 wurde der Tierpark immer mehr ausgebaut und erweitert. Unter anderem wurde ein Mehrzweckgebäude mit Aquarium und Terrarium und ein Wirtschaftsgebäude eingeweiht. 1992 gründete sich dann der Tierparkverein, dem 1998 die Trägerschaft von der Stadt übertragen wurde. 2002 wurde auch der Tierpark vom Hochwasser schwer getroffen[44], allerdings konnten durch Spenden und andere finanzielle Hilfen die Schäden schnell beseitigt werden. Seit 1998 hat sich die jährliche Besucherzahl mehr als verdoppelt, so dass im Jahr 2008 mehr als 50.000 Menschen den Tierpark besuchten; damit konnte man erstmals in der Geschichte des Tierparks die 50.000-Marke brechen. Dazu beigetragen hat auch die Eröffnung einer Gaststätte im Park. Der Träger des Heimatzoos ist der Tierparkverein Eilenburg e. V.; er ist Mitglied der Deutschen Tierparkgesellschaft. Auf dem etwa vier Hektar großen Areal leben 45 Arten mit rund 260 Individuen(2009).[45]
Es gab jedoch schon vor der Eröffnung des Stadtparks eine Grünanlage in der Stadt. Der Bürgergarten war eine Parkanlage südlich der Eisenbahnstrecke Halle-Cottbus-Sorau. Er befindet sich zwischen der Insel Alsen und der Gartenanlage Sewastopol. Im Süden grenzt der so genannte Teufelswinkel an, über den es auch eine Sage gibt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage nicht mehr gepflegt, bis 1990 befand sich jedoch das Stadtbad dort. Heute ist es vollkommen verwildert. Die Teiche dort werden von einem Eilenburger Anglerverein genutzt.
Direkt im Stadtgebiet, im nördlichen Zentrum, wurde vor einigen Jahren ein Grüngürtel am Nordring angelegt. Er erstreckt sich beinahe genau über den Standort der ehemaligen Stadtmauer im Norden. Die Anlage wurde vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zu 75 Prozent, mit Mitteln zur Stadtsanierung zu 15 Prozent und einem städtischen Eigenanteil von zehn Prozent kofinanziert. Die Gesamtkosten beliefen sich auf knapp 900.000 Euro. Unter anderem befinden sich hier Spielanlagen und eine mit kleinen Pflastersteinen in den Boden eingelassene historische Karte der Stadt.
Naturdenkmäler
In der Gegend um Eilenburg fließt die Mulde breit und durch viele Mäander gebremst durch die weitgehend naturbelassene Muldenaue. Zwischen Eilenburg und dem Ortsteil Hainichen befindet sich noch ein gänzlich unberührtes Stück der Muldenauenlandschaft, der so genannte Lübbisch, ein Altwasser der Mulde. Er dient im Hochwasserfall als Überschwemmungsgebiet. Und auch westlich des Mühlgrabens finden sich in der Nähe der Ortschaft Wedelwitz in einem Wasserschutzgebiet zahlreiche tote Flussarme. Doch bevor die Mulde Eilenburg überhaupt erreicht, passiert sie zunächst einige Kilometer südlich der Stadt ein Wehr.
Am jetzigen Bobritzer Damm, der auch Kollauer Wehr genannt wird, entstand vermutlich vor etwa 700 Jahren die erste wassertechnische Anlage. Diese war nötig, um den kurz vorher abzweigenden, künstlich angelegten Mühlgraben mit ausreichend Wasser zu versorgen, damit die zahlreichen flussabwärts liegenden Mühlen betrieben werden konnten. In den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde das Wehr durch starken Eisgang auf der Mulde komplett zerstört. Zwischen 1926 und 1928 hat man es wieder neu errichtet. Die letzte Instandsetzung erfolgte 1999 von der Landestalsperrenverwaltung Sachsen – Talsperrenmeisterei Rötha. Man versah den Damm damals mit einer 45 Meter langen Fischtreppe.
Im äußersten Westen auf der Grenze zwischen den Gemeinden Schönwölkau und Eilenburg befindet sich der so genannte Kämmereiforst. Der Kämmereiforst ist ein natürlich gewachsener Eichen- und Hainbuchenwald. Die Ackerflächen im Leipziger Land, etwa ab der Mulde bis nach Leipzig und Delitzsch, waren vor der Einwirkung des Menschen komplett von solchen Eichen- und Hainbuchenwäldern bewachsen. Allerdings eignete sich der Boden hervorragend als Ackerboden, was zur Folge hatte, dass bis auf geringe Flächen der gesamte Bestand gerodet wurde. Deswegen zählt der Altkreis Delitzsch und die westlichen Teile des ehemaligen Kreises Eilenburg zu den waldärmsten Gebieten in ganz Deutschland. Der Kämmereiforst ist somit ein kleiner übrig gebliebener Rest der ehemaligen riesigen Waldfläche in diesem Gebiet. Den Namen hat er schlicht, weil das Gebiet in früheren Jahren der Leipziger Kämmerei gehörte. Mitten im Wald – etwa auf halber Strecke zwischen Pressen und Naundorf – befindet sich ein gleichnamiger Bahnhof.
Gedenkstätten
- Mahn- und Gedenkstätte auf dem Stadtfriedhof für die Opfer des Zweiten Weltkrieges
- Gedenkstätte für die Opfer des Ersten und des Zweiten Weltkrieges auf dem Ehrenfriedhof im Stadtteil Berg
- Drei Sammelgräber auf dem Ostfriedhof. Eines für Opfer des Luftminenabwurfes in Eilenburg-Ost am 11. Juli 1944, eines für Opfer der Explosion eines Munitionszuges auf dem Eilenburger Bahnhof am 29. März 1945 und eines für zivile Opfer der Kampfhandlungen in Eilenburg im April 1945.
- Sowjetischer Ehrenhain auf dem Ostfriedhof für Rotarmisten, die Opfer des Zweiten Weltkrieges wurden
- Ehrenmal auf dem Ostfriedhof für antifaschistische Widerstandskämpfer und Opfer des Faschismus
- Gedenkstein für die Hainicher Gefallenen des Ersten und des Zweiten Weltkrieges in Hainichen
- Kriegsgräberstätte in Behlitz
Bäder
Eilenburg hat zwei Bäder: eine Schwimmhalle mit Sauna und einen durch Kiesabbau entstandenen See mit Wasserskianlage.
Die Schwimmhalle, die sich in Trägerschaft der 2008 gegründeten stadteigenen Kulturunternehmung Eilenburg befindet, ist ein schlichter Funktionalbau aus den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Sie befindet sich im Stadtteil Ost, in der Nähe des ehemaligen Eilenburger Chemiewerkes. Sie besitzt ein Nichtschwimmerbecken mit bis zu 1,2 Metern Tiefe und Schwimmerbecken mit bis zu 3,8 Metern Tiefe. Im Schwimmerbecken gibt es ein Einmeter- und ein Dreimetersprungbrett. Im Keller befinden sich eine Finnische Sauna und eine Trockensauna. Im Jahr 2002 wurde die Schwimmhalle, aufgrund ihrer Nähe zur Mulde stark getroffen und danach umfangreich saniert. Im Jahr 2007 kamen knapp 77 000 Badegäste, darunter auch viele Schulklassen. Das Einzugsgebiet erstreckt sich bis Wurzen, Bad Düben und sogar Leipzig.
Der Kiessee, der mit vollem Namen Freizeit- und Erholungszentrum heißt, befindet sich am südwestlichen Rand des Naturparks Dübener Heide. Er ist etwa 150 Hektar groß, wächst allerdings durch den Kiesabbau noch weiter. Auf dem See sind Surfen, Segeln, Wasserski und Angeln möglich. Außerdem befinden sich auf dem Gelände ein Campingplatz, dazugehörige Sanitäranlagen und ein Gasthaus. Immer wieder werden hier auch Konzerte veranstaltet. Die sächsischen Meisterschaften im Rudern finden auf dem Eilenburger Kiessee statt.
Vereinswesen
Art Anzahl[46] Gesamt 109 Sportvereine 43 Kulturvereine 12 Sozialvereine 9 Gartenvereine 19 Sonstige 26 - Der Eilenburger Carneval-Club e.V. veranstaltet jedes Jahr einen Rosenmontagsumzug. Er hat sich in den letzten Jahren zu dem größten Umzug am Rosenmontag in Sachsen entwickelt und wird seit 2004 vom MDR Fernsehen live übertragen.
- Der Eilenburger Burgverein e.V. gründete sich nach dem Brand des Amtshauses. Ziel des Vereins ist der Wiederaufbau des Amtshauses und der Eilenburger Berganlage. Der Steinturm wird zu bestimmten Anlässen der Bevölkerung zugänglich gemacht.
- Der FC Eilenburg e.V. stieg 2004 in die damals noch vierthöchste Spielklasse auf, in die Fußball-Oberliga Nordost (Staffel Süd) auf und spielte dort u. a. schon gegen Traditionsvereine wie den FC Sachsen Leipzig, den FC Carl Zeiss Jena oder den Chemnitzer FC. Heimspiele finden im Ilburg-Stadion in der Schlossaue statt. Seit der Saison 2009/10 spielt er wieder in der Sachsenliga.
- Der Fremdenverkehrsverein Eilenburg e.V. gründete sich am 14. Juli 1995. Seine Ziele sind die Förderung und Erweiterung des Fremdenverkehrs in Eilenburg und Umgebung.
- Der Ruderclub Eilenburg e.V., der 2006 sein hundertjähriges Bestehen feierte. Der Verein richtet jährlich die „Eilenburger Frühjahrsregatta“ und im Oktober die sächsischen Landesmeisterschaften im Rudern auf der Kiesgrube in Eilenburg aus. Die Volleyballer des Vereins nehmen jedes Jahr am Volleyball Deutschland Turnier des DRV teil (Sieger 2008).
- Der VfL Eilenburg e.V., der seit Jahrzehnten nationale und internationale Laufveranstaltungen durchführt. Bis über die Landesgrenzen ist der jährlich im März stattfindende Mazdalauf in der Innenstadt bekannt.
Sport
Eilenburg hat eine ganze Reihe von Sportvereinen, die die Stadt weithin bekannt machen. Einer davon ist der Fußballclub Eilenburg e.V. Er spielt seit der Saison 2009/2010 in der sechsthöchsten deutschen Spielklasse im Fußball, der Landesliga Sachsen, nachdem er zuvor seit 2004 der nächsthöheren Liga, der Oberliga angehörte. Die höchste Platzierung dort erreichte der Verein in der Saison 2006/2007; er war damals einer der Spitzenvereine und landete noch vor der ersten Mannschaft des Traditionsclubs FC Sachsen Leipzig auf Platz 3 in der Tabelle, nachdem der Verein zwischenzeitlich auch schon die Tabellenführung innehatte. Heimspiele der ersten Männermannschaft finden im Ilburg-Stadion in der Hainicher Aue statt. Das Ilburg-Stadion verfügt über ein Großspielfeld, die dazugehörige Tribüne bietet für 3.600 Menschen Platz. Auch die Jugendmannschaften sind mitunter sehr erfolgreich, so die C-Jugend, die in der Landesliga Sachsen spielt. Spiele der Jugendmannschaften finden im Ersatzneubau des Kurt-Bennewitz-Stadions gegenüber dem Ilburg-Stadion statt. Dort befindet sich neben einem Kunstrasenplatz und weiteren Kleinspielfeldern auch ein eigener Sanitärtrakt.
Ebenfalls sehr erfolgreich sind die Ruderer des Ruderclubs Eilenburg e.V. Dieser Verein kann mittlerweile auf eine über einhundertjährige Geschichte zurückblicken. Er nimmt an vielen Regatten in der näheren Umgebung, aber auch in ganz Deutschland teil. Geübt wird im Trainingskomplex im Stadtpark, welches schlicht Bootshaus genannt wird und auf dem Nebenarm der Mulde, dem Mühlgraben, an dem auch das Bootshaus liegt, sowie ebenfalls auf der Mulde selbst. Der RCE hat auch die sächsischen Landesmeisterschaften im Rudern nach Eilenburg geholt. Diese werden auf der Kiesgrube im Stadtteil Ost ausgetragen. Außerdem richtet der Verein jährlich die Eilenburg Frühjahrsregatta aus.
Durchaus eine Besonderheit ist das Skispringen, was in Eilenburg ebenfalls schon seit über fünfzig Jahren als Vereinssportart ausgeführt wird. Es wird von der Abteilung Ski des SV Lok Eilenburg e.V. organisiert, welche 80 Mitglieder zählt. Die Trainingsstätte und der Austragungsort von Wettkämpfen ist die im November 1958 eröffnete Josef-Dotzauer-Sprungschanze am Lehmberg. Sie ist die einzige Flachlandsprungschanze in Sachsen. Benannt wurde sie nach dem Begründer des Skispringens in Eilenburg. Bis Mitte 2007 hieß die Flachlandsprungschanze Schanze der Jugend. Sie hat drei Absprungbahnen, die kurz vor der Jahrtausendwende erneuert wurden. Auch die Eilenburger Skispringer nehmen oft an Wettkämpfen statt. Aus ihren Reihen ging unter anderem Ulrike Gräßler hervor. Die Skisprunglegende Jens Weißflog ist Ehrenpräsident des Vereins.
Des Weiteren ist das Marathonlaufen sehr populär in der Muldestadt. So gibt es den VfL Eilenburg e.V. Er organisiert jedes Jahr den im März stattfindenden Mazdalauf in der Innenstadt, der weit über die Landesgrenzen bekannt ist und nimmt seit Jahrzehnten an vielen nationalen und internationalen Läufen teil. Außerdem gibt es noch den Eilenburger Marathonverein e.V. Er organisiert unter anderem den Eilenburger Kiesseelauf in Eilenburg-Ost und den Zwei-Tage-Marathon Eilenburg – Pressel – Eilenburg, der schon seit 1990 stattfindet.
Weiterhin sind die Eilenburger Kraftsportler sehr erfolgreich. Sie nehmen an vielen Wettkämpfen teil und errangen bereits viele Titel auf nationaler und auch internationaler Ebene und halten einige Rekorde.[47]
In Fachkreisen ist Eilenburg durch die Windhundrennen, die auf der Windhundrennbahn im Bürgergarten stattfinden, bekannt. Die Veranstaltungen dort ziehen nicht selten internationales Publikum an. Auch der Verein erringt regelmäßig große Erfolge.
Der FSC Dynamo Eilenburg war in der DDR-Zeit das Leistungszentrum für Fallschirmsport, bis heute wird in Eilenburg Fallschirmspringen betrieben. Auch werden Boxen, Judo, Volleyball, Handball, Sportschwimmen, Kegeln, Skat, Angeln, Tennis, Tischtennis, Radfahren, Motorsport, Sportschießen und Darts in Eilenburg als Vereinssport ausgeführt. Weitere Sportstätten sind das Boxsportzentrum „Serum“, das Schützenhaus in der Kastanienallee, die Zweifeldersporthalle im ehemaligen Kasernenkomplex, die Sporthalle am Regenbogen sowie die Turnhallen der Bergschule, der Friedrich-Tschanter-Mittelschule (ehemals Schiller-Schule), des Martin-Rinckart-Gymnasiums und des Karl-August-Möbius-Gymnasiums, die auch von Vereinen genutzt werden, sowie die Kegelanlage am Bürgerhauses und die Wasserskianlage auf dem Kiessee.
Durch Eilenburg führt nahezu jährlich die Sachsen-Tour. Üblicherweise wird hier eine Bergwertung in der Bergstraße genommen. Im Jahre 2008 war Eilenburg Ausgangspunkt der dritten Etappe, die nach Freital bei Dresden führte.
Sagen aus Eilenburg und Umgebung
Aus älteren regionalen Sammlungen wurden vier Sagen herausgefunden, die unmittelbar der Eilenburger Region zuzuordnen sind.[48] Die wohl bekannteste ist die Eilenburger Heinzelmännchensage, was nicht zuletzt daran liegt, dass sie Aufnahme in die Märchensammlung der Brüder Grimm fand und auch Johann Wolfgang Goethe sich des Stoffes annahm.
Weniger bekannt sind die anderen drei Sagen. In der Überlieferung von Die Nymphe hilft eine „holde Frau“ einem Mädchen einer armen Eilenburger Familie, diese zu kurieren und zu ernähren. Auch im Funkenhäuschen soll seinerzeit ein hilfsbereites Männchen gelebt haben, welches den Eilenburgern und Durchreisenden bei deren Arbeit behilflich war. Eines Tages erfuhr ein „ungeschlachter Gesell“ vom Funkenmännchen und hinderte es mit bösartigen Aktionen an seiner Arbeit. Daraufhin zog sich das Männchen zurück, war fortan verbittert und machte zu nachtschlafender Zeit die Menschenarbeit des Tages wieder zunichte.
Als Teufelswinkel ist auch heute noch ein Stück der Muldenaue südlich von Eilenburg bekannt. Dies geht auf eine Begebenheit zurück, bei der Holzsammler, die in diesem Wäldchen unterwegs waren, meinten, den „Herrn Teufel“ gesehen zu haben. Dabei soll es sich aber lediglich um einen Affen gehandelt haben, der einem Leipziger Tierbändiger ausgerissen war. Als sich die Geschichte der Holzsammler verbreitete, erfuhr auch der Tierbändiger davon und fing das Tier wieder ein.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Straßenverkehr
Eilenburg ist mit zwei Bundes- und drei Staatsstraßen gut in das Straßennetz Mitteldeutschlands integriert. Im Südosten der Stadt befindet sich das Bundesstraßenkreuz der B 87 und der B 107. Die B 87 tangiert das gesamte Stadtgebiet im Süden. Dieser Streckenverlauf besteht jedoch erst seit 2004, als dieser Verkehrsweg, der für den Straßenverkehr aus Richtung Leipzig nach Osten eine Umgehungsstraße für die Ortslage Eilenburg darstellt, eröffnet wurde. Zuvor führte die Straße gänzlich durch die Stadt, was für die Einwohner und den Durchfahrtsverkehr eine erhebliche Belastung bedeutete. Die neue knapp sechs Kilometer lange Trasse umfasst insgesamt zehn Brückenbauwerke und war mit 45 Millionen Euro eine der teuersten Ortsumfahrungen in ganz Deutschland. Die B 107 tangiert den Stadtteil Berg im Westen, welche früher diesen Stadtteil passierte und heute ebenfalls eine Ortsumgehung für das Stadtgebiet darstellt. Mit diesen zwei Bundesstraßen war Eilenburg nach deren Fertigstellung die einzige Stadt Sachsens, die mit zwei Umgehungsstraßen, welche den Status einer Bundesstraße besitzen, ausgestattet ist. Der nächste Autobahnanschluss ist Leipzig-Nordost der A 14, welcher in 15 Kilometern Entfernung liegt.
Für den ÖPNV ist hauptsächlich die SaxBus Eilenburger Busverkehr GmbH zuständig, die das größte Omnibusunternehmen im ehemaligen Landkreis Delitzsch ist. Zwölf Überlandlinien binden Eilenburg an Leipzig, die Kurstadt Bad Düben und die umliegenden Gemeinden an, zwei Stadtbuslinien verbinden jeweils die Stadtteile Berg und Ost mit dem Stadtzentrum. SaxBus ist ein Tochterunternehmen der Veolia-Gruppe (vormals Connex-Gruppe). Des Weiteren bedient das ebenfalls in Eilenburg ansässige und vorrangig für den Reiseverkehr ausgestattete Unternehmen Busverkehr Geißler vier Linien, die hauptsächlich von Schülern genutzt werden sowie eine Anrufbuslinie. Drei externe Busunternehmen bieten zusätzlich noch Verbindungen nach Wurzen, Delitzsch und Torgau. Das Gebiet um Eilenburg ist die Zone 167 des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV), dem alle hier verkehrenden Unternehmen angehören.
Schienenverkehr
In früheren Jahren konnte man Eilenburg durchaus als Eisenbahnknotenpunkt bezeichnen. Eilenburg lag nicht nur an der Hauptstrecke Halle–Cottbus, die 1872 eröffnet wurde, sondern war auch Ausgangspunkt der Bahnstrecke Leipzig–Eilenburg (Eröffnung 1874), sowie der Nebenstrecken Eilenburg–Lutherstadt Wittenberg (1895) und Eilenburg–Wurzen (1927). Im Jahre 1906 wurde eine Kommission zur Vorbereitung des Baus einer Strecke von Eilenburg nach Bitterfeld über Hohenprießnitz gegründet, welche für die Stadt neben dem Hauptbahnhof, Eilenburg-Ost und Eilenburg-Süd noch einen vierten Bahnhof im Westen bedeutet hätte. Aufgrund des wenig später ausgebrochenen Ersten Weltkriegs wurden die Pläne dafür jedoch wieder verworfen.[49][50]
Heute verkehren die Züge durchgehend von Cottbus nach Leipzig; um nach Halle (Saale) weiter zu gelangen, muss man in Eilenburg umsteigen. Der Personenverkehr nach Wurzen wurde 1978 komplett eingestellt, Richtung Wittenberg verkehren noch einige Sonderzüge im Jahr, wobei auch hier seit 1998 kein planmäßiger Personenverkehr mehr besteht. Beide Strecken werden jedoch noch täglich von Plangüterzügen befahren.
Der Bahnhof Eilenburg (Stadtteil Mitte) liegt an den fünf Kursbuchstrecken 215, 218, 219 und 228, auf denen folgende Eisenbahnlinien der Deutschen Bahn AG die Verbindung an das Umland darstellen:
RE 10 Cottbus – Calau – Finsterwalde – Doberlug-Kirchhain – Falkenberg (Elster) – Torgau – Eilenburg – Leipzig RE 11 Hoyerswerda – Lauchhammer – Elsterwerda-Biehla – Bad Liebenwerda – Falkenberg (Elster) – Torgau – Eilenburg – Leipzig RB 118 Halle (Saale) – Delitzsch – Eilenburg (einzelne Züge) Am 14. Dezember 2008 ging der Betrieb der Strecke Halle–Eilenburg, ein Jahr später der Betrieb der Strecke Leipzig–Eilenburg zum größten Teil an die Veolia Verkehr Regio Ost, die die Strecken mit der Marke Mitteldeutsche Regiobahn betreibt:
MRB 115 Torgau – Eilenburg Ost – Eilenburg – Leipzig (einzelne Züge) MRB 118 Halle (Saale) – Delitzsch – Eilenburg Mit diesen Linien hat Eilenburg eine direkte Verbindung zu jeweils einem Oberzentrum in Sachsen (Leipzig), Sachsen-Anhalt (Halle (Saale)) und Brandenburg (Cottbus), sowie zum oberzentralen Städteverbund Bautzen-Görlitz-Hoyerswerda.
Sonstige Verkehrsträger
In der Amtszeit des Eilenburger Bürgermeisters Alfred Belian (1904–1933) war ein sehr aufwendiges Projekt angedacht worden. Aufgrund der vielen großen Industriebetriebe sollte die Stadt mit einem Schifffahrtskanal an die Elbe angeschlossen werden. Doch dieses Vorhaben fand wegen des Ersten Weltkriegs keine Verwirklichung. Somit ist heute der Torgauer Elbhafen der nächste Warenumschlagplatz an einem schiffbaren Fluss, welcher etwa 25 Kilometer von der Stadt entfernt liegt. Die nächste Anschlussstelle an den interkontinentalen Flugverkehr ist der Flughafen Leipzig-Halle, ebenfalls etwa 25 Kilometer entfernt. Zu DDR-Zeiten existierte zudem etwa 5 Kilometer nordöstlich Eilenburgs der Militärflugplatz Eilenburg, der vom Ministerium für Staatssicherheit betrieben wurde.
Wirtschaft
Eilenburg vom sächsischen Staatsministerium des Innern im Bericht zur Raumordnung und Landesentwicklung als Mittelzentrum ausgewiesen und liegt als solches am östlichen Rand des Wirtschaftsraumes Leipzig-Halle, welcher wiederum zur Metropolregion Mitteldeutschland gehört. Die Stadt ist vorrangig vom Mittelstand und Handwerk geprägt.
Die Industrialisierung hinterließ auch in Eilenburg tiefe Spuren; die Einwohnerzahl nahm rasant zu und es siedelten sich viele Großbetriebe an, so dass die Stadt für mehr als einhundert Jahre ein bedeutender Industriestandort wurde. Vornehmlich in der Textilherstellung kamen die Eilenburger in Lohn und Brot. Eilenburg war in jenen Jahren neben Berlin die bedeutendste Textilherstellungsstätte Preußens. Aber auch die Pianofabrik Zimmermann (vgl. Ludwig Hupfeld AG) war ein großer Arbeitgeber. Degenkolb und Bernhardi sind nur zwei vieler bedeutender Eilenburger Industrieller. Die Grundstruktur der Eilenburger Industrie war seit dem 19. Jahrhundert durch Maschinenbau und Möbelherstellung bestimmt. Außerdem war Eilenburg auch ein durchaus bedeutender Chemiestandort mit dem 1887 als Deutsche Celluloid-Fabrik gegründeten Eilenburger Chemiewerk (ECW), welches zu DDR-Zeiten zu den Chemischen Werken Buna gehörte und in dem 2.500 Arbeiter beschäftigt waren.
Nach der Wiedervereinigung kam für viele ehemalige Großbetriebe der Stadt das wirtschaftliche Aus, so auch für das ECW. Mittlerweile sind nur noch kleinere Betriebe in der Chemiebranche tätig. Die Tradition des Maschinenbaus und der Möbelherstellung wird zwar noch weiter fortgesetzt, doch liegen die heutigen Beschäftigtenzahlen bei einem Bruchteil der früheren.
Zurzeit gibt es drei ausgewiesene Industrie- und Gewerbegebiete im Stadtgebiet. Diese sind das Gewerbegebiet Am Schanzberg im Westen bei Kospa mit 92 Hektar Investorenfläche, das Gewerbegebiet Nord-Ost mit 27 Hektar Größe sowie das wieder erschlossene Gewerbegebiet Kunststoffcenter am ECW-Wasserturm (kurz: ECW) zwischen den Stadtteilen Mitte und Ost mit etwa 33 Hektar. Die ersten beiden verfügen über einen von den ansässigen Unternehmen genutzten Gleisanschluss. Insgesamt sind in Eilenburg ungefähr 240 Hektar Gewerbeflächen ausgewiesen. Das entspricht 5,2 Prozent des gesamten Gemeindegebietes.[51] Weitere bedeutende Arbeitgeber befinden sich auch außerhalb solcher Gebiete.
Stora-Enso-Papierfabrik
Der bedeutendste Arbeitgeber Eilenburgs ist gegenwärtig die Niederlassung des schwedisch-finnischen Konzerns Stora Enso. Am Standort Eilenburg befindet sich eine Fabrik zur ausschließlichen Herstellung von Recycling-Papier aus 100 Prozent Altpapier, welches unter anderem als Zeitungsdruckpapier verwendet wird. Dieses Unternehmen ist im Gewerbegebiet Am Schanzberg ansässig. 2007 verlagerte der Konzern sein Rechnungszentrum – zuständig für alle deutschen Standorte – nach Eilenburg; aufgrund finanzieller Schwierigkeiten des Konzerns wurde dieses jedoch bereits knapp zwei Jahre nach seiner Eröffnung geschlossen und wiederum ins Ausland verlagert. Am Standort Eilenburg sind derzeit etwa 320 Mitarbeiter beschäftigt. Somit ist diese Fabrik auch der größte Arbeitgeber der gesamten Region. Die Ansiedlung dieses Unternehmens Anfang der 1990er Jahre war mit einem Investitionsvolumen von 800 Millionen Mark die damals größte Auslandsinvestition in den neuen Bundesländern. Zur Eröffnung war dieser Standort die größte Papierfabrik der Welt.[52][53]
Technische Daten – Werk Eilenburg[54][55] Rohstoff: ≈ 480 000t Altpapier (100%) Produkte: ≈ 326 000t Zeitungsdruckpapier ≈ 55 000t DIP-Stoff Wasserverbrauch: ≈ 4,4 Mio. m³ Energieverbrauch: ≈ 1 Mio. MWh CO2-Emission: ≈ 263.000 t Ansässige Unternehmen
Zudem existiert wenige Kilometer davon entfernt die Mineralwasser- und Erfrischungsgetränkeabfüllung von Franken Brunnen mit der Marke Ileburger, die laut Konzerninformationen eine der wachstumsstärksten Marken Ostdeutschlands ist[56], mit ihrem Standort an der Bundesstraße 107 zwischen Eilenburg-Berg und Hainichen. In unmittelbarer Nähe zu Stora Enso befindet sich zudem die Süßwarenfabrik Henri (früher Henze), in der Produkte für die Firma Hirsch hergestellt werden. Mit der Getreide AG im äußersten Nordosten der Stadt ist zudem ein weiteres Unternehmen in der Nahrungsmittelbranche tätig. Firmen, die national wie auch international agieren, sind die Eilenburger Fenstertechnik, das Polyplast Compound Werk (PCW), der französische Chemiekonzern Arkema, Stockmeier Chemie, die Nanolackfabrik der Firma Cetelon, die im August 2008 eröffnet wurde, die BayWa AG und die Eilenburger Baumaschinenwerke (EBAWE). Die Stadt ist zudem Sitz der traditionsreichen Konsumgenossenschaft Sachsen-Nord, die bis zur Insolvenz im April 2010 mit 46 Märkten im Lebensmitteleinzelhandel tätig war und seit November 2010 lediglich noch als Immobilienverwalter auftritt.
Medien
Zeitungen
Die mit der Wende 1990 erlangte Pressefreiheit beförderte in Eilenburg die Gründung zweier Tageszeitung: der Eilenburger Nachrichten (EIN) und der Zeitung Wir in Eilenburg, die jedoch rasch wieder vom Markt verschwanden. Die heute einzige Abonnementageszeitung in Eilenburg und der nähren Umgebung ist die Leipziger Volkszeitung (LVZ), die entsprechend dem allgemeinen Trend auch mit einem Auflagenrückgang zu kämpfen hat. Daneben erscheinen auch die überregionalen deutschen Tageszeitung. Neben dem Hauptteil der LVZ mit Politik- und Wirtschaftsnachrichten und dem Teil mit Nachrichten über Leipzig und dem Sport, ist in jeder Ausgabe eine Regionalbeilage für die Städte Delitzsch, Eilenburg, Bad Düben, Taucha und Schkeuditz sowie Nachrichten aus dem Landkreis, die Delitzsch-Eilenburger Kreiszeitung. Die Redaktion Eilenburg wurde im März 2008 geschlossen, nachdem sie kurz zuvor mit der aus Bad Düben zusammengelegt wurde. Ein Redaktionsbüro mit einem freien Mitarbeiter für die LVZ und eine Geschäftsstelle werden weiterhin betrieben.
Außerdem geben jede zweite Woche Stadt Eilenburg und Landkreis Nordsachsen ein Amtsblatt von heraus, das auch in den Gemeinden des Verwaltungsverbandes Eilenburg-West und den Gemeinden Laußig und Doberschütz verteilt wird. Es enthält öffentliche Bekanntmachungen, Mitteilungen des Landratsamts und Informationen Eilenburger Vereine und Verbände.
Des Weiteren erscheinen im Wochenrhythmus die kostenlosen, ausschließlich werbefinanzierten Anzeigenblätter Sonntagswochenblatt, Eilenburger Rundschau und Wochenkurier von Redaktionen außerhalb Eilenburgs.
Hörfunk und Fernsehen
In Eilenburg ist ein breites Spektrum öffentlich-rechtlicher und privater Hörfunkprogramme empfangbar. Über den Sender Eilenburg werden das Programm von Deutschlandradio Kultur (92,0 MHz) und von MDR Info (92,4 MHz) verbreitet.
Seit 1995 gibt es in Eilenburg einen Regionalfernsehsender, der unter dem Namen Nordsachsen TV sendet. Er ging aus dem Regionalsender Eilenburg TV hervor. Heute hat er seinen Sitz in Delitzsch. Sein Sendegebiet erstreckt sich über die ehemaligen Kreise Eilenburg, Delitzsch und Wurzen. Er produziert jede Woche eine Sendung von etwa 30 Minuten Länge, in der meist jeweils ein Beitrag von Eilenburg, Delitzsch und Wurzen sowie ein Nachrichtenblock zu sehen sind. Der Sender ist werbefinanziert; die jeweils aktuelle Sendung und die zwei vorherigen können über das Internet gesehen werden.[57]
Öffentliche Einrichtungen
Eilenburg hat als Mittelzentrum und ehemalige Kreisstadt neben der eigenen Stadtverwaltung auch viele Ämter, Institutionen und Körperschaften öffentlichen Rechts. Neben zwei Bahnhöfen der Kategorie 5, vier Kirchengemeinden, der Freiwilligen Feuerwehr Eilenburg, dem Technischen Hilfswerk, einer Bibliothek, einem Postamt und einigen Beratungsstellen befinden sich in Eilenburg eine Agentur für Arbeit in Trägerschaft des Bundes sowie das Amtsgericht Eilenburg, ein Finanzamt, ein Polizeirevier und eine Außenstelle der Kriminalpolizei als Einrichtungen des Freistaates Sachsen.
Institutionen des Landkreises sind die Außenstelle des Landratsamtes Nordsachsen mit einem Teil des Dezernates I (Hauptverwaltung) und dem gesamten Dezernat III (Baudezernat) mit dem Planungs- und Bauordnungsamt, dem Amt für Ländliche Neuordnung, dem Straßenbauamt und einem Gutachterausschuss. Außerdem ist Eilenburg Sitz des Dezernates IV (Umweltdezernat) mit dem Umwelt- und dem Vermessungsamt, des Amtes für Wirtschaftsförderung, Landwirtschaft und Tourismus sowie einer Außenstelle des Dezernates V (Ordnungsdezernat), eines Bürgerbüros des Kreises, des Kreisarchivs, der Kreismedienstelle, einer Straßenmeisterei und einer Außenstelle der ARGE Delitzsch.
Weitere Körperschaften des öffentlichen Rechts sind die Begegnungsstätte der Volkssolidarität, die Stadtwerke Eilenburg, eine Außenstelle der Volkshochschule Delitzsch, eine Außenstelle der Kreishandwerkerschaft Nordsachsen, eine Außenstelle der Handwerkskammer zu Leipzig, der Sitz des Kreissportbundes Nordsachsen, das Deutsche Rote Kreuz, Kreisverband Eilenburg, eine von zwei Kliniken des Kreiskrankenhauses Delitzsch, der Deutsche Kinderschutzbund, zwei Abwasserzweckverbände, eine Wohnungs- und Verwaltungsgesellschaft und eine Wohnungsbaugenossenschaft.
Das staatliche Amt für Ländliche Entwicklung, das sich bis März 2009 in Wurzen befand, zog mit seinen etwa 100 Mitarbeitern nach Eilenburg in das Verwaltungszentrum Dr.-Belian-Straße, Haus V.
Bildung
Das Angebot der Eilenburger Bildungsstätten reicht vom 1. bis zum 12. Schuljahr. Für die Primarstufe (Klasse 1 bis 4) gibt es die Grundschule Eilenburg-Berg, die Grundschule Eilenburg-Ost und die Dr.-Belian-Grundschule, benannt nach dem langjährigen Eilenburger Bürgermeister Alfred Belian. Alle drei befinden sich in Trägerschaft der Stadt. Im Jahr 2009 lernten 522 Schüler in den drei städtischen Grundschulen.[58] Seit Beginn des Schuljahres 2009/2010 gibt es zudem eine vom Verein Cultus+ getragenen private Grundschule in unmittelbarer Nachbarschaft zur Grundschule Berg, welche Räumlichkeiten der – mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II 2010 sanierten – Mittelschule Berg nutzt. Die Sekundarstufe I wird von der Friedrich-Tschanter-Mittelschule bedient, benannt nach dem Interimsbürgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg und langjährigen Schuldirektor Friedrich Tschanter. Diese Schule befindet sich ebenfalls in Trägerschaft der Stadt. Die einstige Friedrich-Schiller-Schule im Stadtzentrum wird zurzeit umfassend saniert und erweitert und demnächst Hauptstandort der Tschanter-Schule mit ihren 421 Schülern im Jahr 2009.[58]
Die heute einzige zum Abitur führende Schule (Sekundarstufen I und II) in Eilenburg ist das Martin-Rinckart-Gymnasium Eilenburg (MRGE) mit 706 Schülern im Jahr 2009/2010. Es befindet sich in Trägerschaft des Landkreises Nordsachsen. Mit seinen zwei Häusern in den Stadtteilen Mitte und Ost existiert es seit der Fusion mit dem ehemaligen Ostgymnasiums Karl August Möbius. Bis zu seiner Schließung gehörte auch das Albert-Schweitzer-Gymnasium als Außenstelle zum MRGE. Perspektivisch werden auch die zwei noch in Eilenburg bestehenden Häuser am Standort Eilenburg-Ost vereint werden. Dieser wird dafür zurzeit saniert und erweitert. Im Jahr 2006 erreichten 36,3 Prozent aller Schulabgänger der Stadt die Hochschulreife. Diesen standen 14,1 Prozent der Abgänger gegenüber, die keinen Abschluss erlangten.[59]
Auf dem Mansberg im Stadtteil Berg gibt es außerdem eine für kleine Städte eher seltene Bildungs- und Forschungseinrichtung: die Sternwarte Eilenburg mit einem dazugehörigen Planetarium. Diese Volks- und Schulsternwarte, die den Namen Juri Gagarins trägt, wurde 1964 errichtet und genau ein Jahr später durch das Planetarium erweitert, welches über etwa 40 Sitzplätze verfügt. Seit Ende 1996 verfügt sie über ein neues, lichtstarkes und computergesteuertes Spiegelteleskop mit 305 Millimetern Öffnung als Hauptinstrument, was die Beobachtungsbedingungen deutlich verbesserte.[60] Neben der wissenschaftlichen Arbeit gibt es weitere Angebote zur Volksbildung: eine Ausstellung zur Astronomie und Raumfahrt sowie regelmäßige Veranstaltungen für Schulklassen und in den Ferien für Interessierte im benachbarten Planetarium. In einem zur Sternwarte gehörenden Hörsaalgebäude befindet sich eine Außenstelle der Kreisvolkshochschule Delitzsch-Eilenburg.
Des Weiteren gibt es zwei Förderschulen: die Schule Am Bürgergarten als Schule zur Lernförderung sowie die Karl-Neumann-Schule als Schule für geistig Behinderte, benannt nach dem Eilenburger Jugendbuchautor Karl Neumann. An berufsbildenden Schulen befinden sich in Eilenburg das Berufsschulzentrum „Rote Jahne“, die Bildungsstätte des mitteldeutschen Schornsteinfegerhandwerks e.V. und eine Außenstelle des Technologie- und Berufsbildungszentrums (tbz) Leipzig. An sonstigen Bildungseinrichtungen existieren die Caritas-Schule für Erziehungshilfe, die Fußballschule Ilebiber Eilenburg, eine Außenstelle der Kreismusikschule Delitzsch-Eilenburg und ein Standort der Privaten Akademie für Informatik (AFI).
Persönlichkeiten
In Eilenburg kehrten über die Jahrhunderte zahlreiche Persönlichkeiten ein. Bereits im Mittelalter war Eilenburg ein strategisch wichtiger Ort – bedeutende hier residierende Grafen wie Heinrich I. von Eilenburg und Heinrich II. von Eilenburg zeugen davon. In der Reformationszeit wurde die Stadt ein Zentrum der protestantischen Bewegung. So hielt sich Martin Luther einige Male in Eilenburg auf und predigte in der St. Marien Kirche. Es wird überliefert, dass er Eilenburg als gesegnete Schmalzgrube bezeichnet haben soll und sogar erwog, seinen Alterssitz in die Stadt zu verlegen.[8] Der Leipziger Verleger Nikolaus Widemar verlegte – da es ihm in Leipzig zu gefährlich schien – in Eilenburg Schriften der bedeutenden Protestanten Martin Luther, Thomas Müntzer und Philipp Melanchthon.[61][62] Während des Dreißigjährigen Krieges drohte eine Plünderung und Brandschatzung der Stadt durch die schwedischen Truppen von Georg von Derfflinger, was jedoch durch den Bittgottesdienst des Eilenburger Geistlichen Martin Rinckart verhindert werden konnte; von selbigem stammt der weltweit bekannte Choral Nun danket alle Gott. Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde der in Lützen gefallene Schwedenkönig Gustav II. Adolf für eine Nacht im Gasthof Zum Roten Hirsch aufgebahrt. Zahlreiche geistliche Persönlichkeiten wirkten in Eilenburg als Superintendenten. So zum Beispiel Paul Jenisch, Nikolaus Hunnius, Adam Herold und Christoph Heinrich Zeibich. Auch Eilenburger Kantoren erarbeiteten sich Rang und Namen: Johann Schelle wurde Thomaskantor in Leipzig, Basilius Petritz wurde Kreuzkantor in Dresden. Im 18. Jahrhundert stirbt der Satiriker Christian Ludwig Liscow in Eilenburg. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts praktiziert der Begründer der Homöopathie Samuel Hahnemann in der Stadt. In dieser Zeit werden auch der Novellendichter Karl Eduard von Bülow, der evangelische Geistliche und Vater Friedrich Nietzsches Carl Ludwig Nietzsche, der Komponist Franz Abt und der Zoologe und Ökologe Karl August Möbius in Eilenburg geboren. Während der Industrialisierung (so gründete der Leipziger Ernst Mey die Deutsche Cellouloid Fabrik in Eilenburg, deren späterer Aufsichtsratsvorsitzender Friedrich Engelhorn, Gründer der BASF wird) wurde die Lösung der sich nun stellenden Sozialen Frage von Eilenburgern und in Eilenburg vorangetrieben. Eine starke Arbeiterbewegung entstand. Die ersten Genossenschaften Deutschlands gründen sich in Eilenburg unter der Federführung von August Fritzsche und Anton Bernhardi. In der Kattundruckerei von Carl Degenkolb wurden die ersten Arbeitnehmerausschüsse auf freiwilliger Basis gebildet. 1863 wird in Eilenburg der Gründer des Ärztebundes Hartmannbund, Hermann Hartmann geboren. In der Folgezeit spielen Eilenburger auch wichtige politische Rollen: Gustav Raute (SPD) wird Mitglied des Reichstages, Alfred Belian, Bürgermeister der Stadt, wird Präsident des Reichsstädtebundes (vgl. Deutscher Landgemeindetag). Nach dem Zweiten Weltkrieg macht sich der Eilenburger Jugendbuchautor Karl Neumann in der DDR und den anderen Ostblockstaaten einen Namen. Eilenburger Sportler wie Manfred Kuschmann, Wilfried Gröbner, Alexander König und Ulrike Gräßler machen in der DDR und nach der Wiedervereinigung Karriere. Bekannte Eilenburger sind heute die Künstler Sighard Gille, Else Buschheuer, Norman Liebold und Karina Kraushaar.
Siehe auch: Liste Eilenburger PersönlichkeitenLiteraturauswahl
- Andreas Flegel, Stefanie Dorn: Von Eilenburg nach Bad Düben. Torgauer Verlagsgesellschaft mbH & Co, Torgau 1993, ISBN 3-930199-01-7
- Andreas Flegel: Eilenburg – wie es früher war. Wartberg-Verlag, 1. Auflage 1994, ISBN 3-86134-179-4
- Andreas Flegel: Eilenburg in alten Ansichten. Europäische Bibliothek, Zaltbommel (Niederlande) 1998, ISBN 90-288-6534-9.
- Andreas Flegel: Eilenburg in alten Ansichten Band 2. Europäische Bibliothek, Zaltbommel (Niederlande) 2001, ISBN 90-288-6676-0.
- Andreas Flegel, Hans Fröhlich, Rolf Schulze: Eilenburg April 1945. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1. Auflage 2004,ISBN 3-89570-988-3.
- Andreas Flegel: Eilenburg 1945–1961. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1. Auflage 2002, ISBN 3-89570-792-9.
- Andreas Flegel: Das alte Eilenburg in Farbe. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1. Auflage 2006, ISBN 978-3-86595-159-5.
- Michael Hirschfeld: Vom Berge grüßt der Sorbenturm. Engelsdorfer Verlag, Leipzig, ISBN 3-939404-47-0.
- Andreas Flegel, Andreas Bechert: Eilenburg. Verlag für die Heimat Eilenburg, Eilenburg 2005. Diese Ausgabe ist zweisprachig. Jeder Text wurde in englischer und deutscher Sprache abgedruckt. Die Texte wurden von Andrew Sims (Berlin) ins Englische übertragen.
- Kirchenkreis Eilenburg: Spuren im Stein – Kirchen im Kirchenkreis Eilenburg. Leipzig 1997, ISBN 3-00-001722-4.
- Jeremias Simon: Eilenburgische Chronica/ Oder Beschreibung Der sehr alten Burg/ Schlosses und Stadt Eilenburg. Verlag Friedrich Lanckisch, Leipzig 1696 (Digitalisat)
Ferner werden von der Stadt jedes Jahr ein Jahrbuch für Eilenburg und Umgebung sowie die Reihe Der Sorbenturm herausgegeben. Letzterer wird gemeinsam mit dem Eilenburger Geschichts- und Museumsverein publiziert. Die erste Ausgabe dieser Reihe wurde 1987 von ehemaligen Eilenburgern, die nach Westdeutschland übergesiedelt waren, in Düsseldorf veröffentlicht. Die Reihe wurde dort bis zum Jahr 1995 fortgeführt. Im Jahr 2004 nahm man die Idee eines „Eilenburger Lesebuches“ wieder auf.
Filme
In Eilenburg existiert bereits seit einigen Jahrzehnten eine Amateurfilmgemeinschaft e.V., die von Mitarbeitern des ehemaligen Eilenburger Chemiewerkes gegründet wurde. Unter Leitung von Karlheinz Bernert wurden im Laufe der Zeit viele Filme[63], unter anderem von der Eintausendjahrfeier 1961 hergestellt. Nach 1989/90 produzierte der Verein im Auftrag der Stadtverwaltung unter anderem folgende Filme:
- Eilenburg – Muldestadt mit grünem Herzen. 2001, Stadtporträt
- Eilenburg – Altbekannte und neue Bilder von unserer Heimatstadt. 2000
- Eilenburg – Gestern und heute. 1999
- mittendrin – Chronik einer Katastrophe. 2002, Dokumentation der Flut 2002 in Eilenburg
Fußnoten und Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ Michael Seiler: Dem Neandertaler auf der Spur – Altsteinzeitliche Funde im Eilenburger Land
- ↑ Eilenburg im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae I A 1, S. 238 Nr. 3. Online-Edition: http://isgv.serveftp.org/codex/codex.php?band=cds1a1&f=&a=b&s=238
- ↑ Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae I A 1, S. 280 Nr. 52 Z. 15-16. Online-Edition: http://isgv.serveftp.org/codex/codex.php?band=cds1a1&f=&a=b&s=280
- ↑ Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae I A 2, S. 203 f. Nr. 298, hier S. 204 Z. 4. Online-Edition: http://isgv.serveftp.org/codex/codex.php?band=cds1a2&f=&a=b&s=204
- ↑ Yves Hoffmann: Backsteintürme des 12. und 13. Jahrhunderts auf Burgen in Obersachsen und Ostthüringen In: Das Obere Schloss in Greiz. Ein romanischer Backsteinbau in Ostthüringen und sein historisches Umfeld, Erfurt 2008 (Arbeitsheft des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie N.F. 30), S. 130–143, hierzu S. 133–136, ISBN 978-3-937940-51-9
- ↑ a b c d Andreas Flegel: Von Eilenburg nach Bad Düben. Torgauer Verlagsgesellschaft mbH, Torgau 1993, ISBN 3-930199-01-7.
- ↑ Burchard Bösche, Jan-Frederik Korf: Chronik der deutschen Konsumgenossenschaften. Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e. V., S. 7f., abgerufen am 29. März 2009.
- ↑ Otto Ruhmer: Entstehungsgeschichte des deutschen Genossenschaftswesens. Johs. Krögers Buchdruckerei und Verlag, Hamburg-Blankenese 1937.
- ↑ Die historische Entwicklung von Betriebsrat und Betriebsverfassung. Praxis Fortbildung und Beratung für Betriebsräte und Personalräte, S. 3, abgerufen am 29. März 2009.
- ↑ A. Peter Bräuer: Muldenland. VEB F. A. Brockhaus, Leipzig 1988, ISBN 3-325-00133-5.
- ↑ Jürgen Hoffmann: Der Widerstandskampf der Eilenburger Arbeiter unter Führung der KPD gegen den Faschismus 1933–1945.
- ↑ Andreas Flegel, Hans Fröhlich, Rolf Schulze: Eilenburg April 1945. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 2004, ISBN 3-89570-988-3.
- ↑ Wolfgang Fleischer: Kriegsende in Sachsen 1945. Edition Dörfler im Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim.
- ↑ Andreas Flegel: Eilenburg 1945–1961. Geiger-Verlag, Horb am Necker 2002, ISBN 3-89570-792-9.
- ↑ Rüdiger Strauch: Kuhkadaver treiben durch die Straßen. In: Spiegel Online. 14. August 2002, abgerufen am 29. März 2009.
- ↑ Die Mulde und das Hochwasser. Abgerufen am 29. März 2009.
- ↑ Information über die Pegelstände der Vereinigten Mulde. Abgerufen am 29. März 2009.
- ↑ a b Leipziger Volkszeitung, 19. September 2008
- ↑ Statistiken und weitere Fakten zur Entwicklung Eilenburgs. Abgerufen am 29. März 2009.
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