- Christian Neuling
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Christian Neuling (* 18. September 1943 in Neudamm/Küstrin) ist ein deutscher Diplom-Ingenieur und CDU-Politiker. Von 1987 bis 1994 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Wegen diverser Betrugsfälle mit seiner Firma Aubis, wurde bis 2006 mehrmals gegen ihn ermittelt, die Prozesse aber wegen Verhandlungsunfähigkeit aber beendet.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Nach dem Abitur 1962 studierte Neuling an der TU Berlin und schloss 1969 als Diplom-Ingenieur ab. Während des Studiums absolvierte Neuling verschiedene technische und kaufmännische Praktika bei Firmen in München, Frankfurt am Main und Paris. Mit einem Doktoranden-Stipendium konnte Neuling 1970/71 in den USA seine Dissertation finanzieren. 1972 erfolgte seine Promotion zum Dr. rer. pol. Daran schloss sich eine Assistenz der Geschäftsleitung 1972/1973 sowie die Prokura 1973 der Firma Paul Neuling Mineralölwerk an. Neuling war darüber hinaus Kommanditist und geschäftsführender Gesellschafter der Dr. Neuling Diagnostika GmbH.
Mitgliedschaften und Aktivitäten
Neuling ist seit 1973 Mitglied der CDU und von 1979 bis 1987 Mitglied und stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender im Abgeordnetenhauses von Berlin und von 1987 bis 1994 Mitglied des Bundestages und dort bis November 1991 Vorsitzender des Bundestagsunterausschusses zur Kontrolle der Treuhandanstalt. Von 1990 an hatte er das Direktmandat des Wahlkreises Berlin Mitte inne. Seit 1977 war Neuling Vorsitzender der Berliner Wirtschafts- und Mittelstandsvereinigung.
Wirtschaftsskandale mit der Firma Aubis
Anfang der 1990er konnte Neuling mit Krediten der Berlin Hyp, einer Tochter der Bankgesellschaft Berlin, in Höhe von rund 300 Millionen Euro den Kauf von 14.000 ostdeutschen Plattenbauten finanzieren. Mit Hilfe des Leipziger Energiedienstleister Elpag, von dem auch Neuling profitierte, sollen laut Anklage überhöhte Energiepreise zustande gekommen sein. Zwischen Januar und September 2000 allein soll der Berlin Hyp ein Schaden von 800.000 Euro entstanden sein, aufgrund der langen Vertragslaufzeiten drohte der Bank sogar ein Schaden von 15 Millionen Euro. Die Unternehmung flog 2002 auf und Neuling kam zunächst ins Gefängnis. Nach Hinterlegung einer Kaution von 950.000 Euro, kam er zunächst auf freien Fuß. Wegen der Dauer des Verfahrens wurde der Haftbefehl 2003 aufgehoben.[1] Das Verfahren gegen Neuling begann im März 2004, wurde im April 2006 aber wieder beendet, nachdem Neuling von Gutachtern für nicht verhandlungsfähig erklärt wurde. Wenige Monate später nahm er dennoch am Berlin-Marathon teil. Von seiner Verteidigung aus, wurde argumentiert, dass er wegen Depressionen verhandlungsunfähig war, was im November 2006 noch einmal bestätigt wurde.[2][3]
Einzelnachweise
- ↑ Heiße Luft, teuer bezahlt in: Der Tagesspiegel vom 4. März 2004
- ↑ Fit für den Marathon, aber zu krank fürs Gericht, Berliner Zeitung vom 31. Oktober 2006.
- ↑ Barbara Keller: Noch mehr Bankenprozess - Steuerhinterziehung Komplex Neuling-Schoeps-Lauritzen
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