- Stiftung Schwyzer Festungswerke
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Die Stiftung Schwyzer Festungswerke ist eine Stiftung mit dem Zweck, das militärhistorische Erbe der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Kanton Schwyz zu sichern und zu pflegen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die rund 600 Kampfbauten, die von 1939-1945 im Kanton Schwyz erstellt wurden, waren in Sperren und Stützpunkte integriert und je nach Auftrag mit unterschiedlichen Waffentypen ausgerüstet. Die 6. und 7. Division plante bei gleicher Funktion unterschiedliche Bunkertypen, die meistens von Baumeistern aus der Gegend ausgeführt wurden.
Ziele
Die Stiftung will die Geschichte der Festungswerke im Kanton Schwyz dokumentieren und die einzelnen Werke einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.
Tätigkeit
Es ist der Stiftung gelungen, einige namhafte Festungsanlagen in ihrem Einzugsgebiet zu erwerben. Für Kauf und Unterhalt werden das bei der Gründung bereit gestellte Stiftungskapital und ihr von Freunden und Gönnern zur Verfügung gestellte Mittel verwendet. Werke, Installationen, Waffen und Ausrüstungen werden von Freiwilligen und Fachleuten instand gestellt und gewartet.
Organisation
Die Stiftung wurde am 9. Februar 2000 als eine zivilrechtliche Institution nach Art. 80 ff des Zivilgesetzbuches, errichtet.
Die Stiftung Schwyzer Festungswerke besteht aus
- dem Stiftungsrat,
- dem Freundeskreis mit drei Mitgliederkategorien
- den Werksgruppen Sihlsee, Sattel, Etzel, Selgis
- der externen Revisionsstelle.
Die Stiftung legt der Zentralschweizerischen Stiftungsaufsicht Rechenschaft nach schweizerischem Stiftungsrecht ab.
Festungswerke
Die Stiftung Schwyzer Festungswerke hat zur Zeit fünf Festungsanlagen übernommen, die von ihr unterhalten und auf Wunsch im Rahmen von Führungen gezeigt werden.
Die übernommenen Festungen stammen alle aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, die in den Nachkriegsjahren weiterbetrieben und mit neueren Waffentypen ausgerüstet worden sind. Diese Anlagen sollten im Dispositiv der 6. Division als Teil des Réduit national einen Stoss durch den voralpinen Teil des Kantons Schwyz in den Talkessel von Schwyz und von dort weiter in Richtung Sankt Gotthard verhindern.
Das infanteristische Festungsdispositiv bestand aus mehreren Sperrgruppen, die mit Panzer- und Infanteriehindernissen und Sprengobjekten sowie Infanteriebunkern den Verteidigungskampf der Infanterieregimenter und Füsilierbataillone verstärkten. Diese Sperrgruppen konnten Artilleriefeuer der mobilen Artillerie, teilweise aus betonierten Geschützstellungen und aus Artilleriewerken im Kanton Schwyz anfordern. Fliegerabwehrbatterien, teilweise auf im Wald eingebauten getarnten Holztürmen, schützten die Sperren gegen Luftangriffe (Raum Raten und Sattel). Die Sockel dieser Anlagen sind noch heute sichtbar.
Die Festungsanlagen bestehen aus Strassenbarrikaden, Geländepanzerhindernissen in Form von Tankgraben und Tankmauern, Panzerabwehrbunkern, Maschinengewehrbunkern, Unterständen, Artillerie-Kommandoposten-Kavernen, Artilleriebunkern und permanenten Artilleriegeschützbettungen für die Aufnahme von Feldgeschützen der Kaliber 7.5 cm und 15 cm.
Der Bestand der bereits übernommenen Anlagen setzt sich aus folgenden Werken zusammen:
Infanteriefestung Grynau
Die Infanteriefestung Grynau war Teil der aufgrund des Operationsbefehles Nr. 2 vom 4. Oktober 1939 von der Schweizer Armee besetzten Limmatstellung, die auf der Linie Sargans-Walensee-Linth-Zürichsee-Limmat-Hauenstein-Gempenplateau einen Angriff von Norden abzuwehren hatte. Der General sorgte persönlich für den Ausbau der Linthstellung mit den Brückenköpfen Grynau und Benkner Büchel und die Vorbereitung zur Überschwemmung der Linthebene.
Sperrlinie Etzel
Mit der Schlacht um Frankreich und dem Kriegseintritt von Italien war die Schweiz von den Achsenmächten umschlossen. Mit dem Operationsbefehl Nr. 12 vom 17. Juli 1940 zog die Armeeführung einen grossen Teil der Truppen aus dem Vorgelände zurück und setzte sie im schwer zugänglichen Alpenraum (Reduit) ein, wo die deutschen Luft- und Panzerverbände ihre Überlegenheit kaum mehr ausspielen konnten. Die Nordgrenze des Reduit zog sich entlang der Grenze des Kantons Schwyz, bildete einen Teil der Nordfront dieser Zentralstellung und deckte eine der möglichen Angriffsachsen (Sihl-Schwyz-Gotthard) ab.
Da die deutschen Angriffspläne eine rasche Besetzung der Reduiteingänge durch Luftlandetruppen vorsah, liess der General diese dauernd durch starke Verbände sichern, die mittels „stiller“ Mobilmachung durch Marschbefehlskarten aufgeboten wurden. [1].
Der Bunker-Geschichtslehrpfad Etzel startet beim Restaurant Büel oberhalb Schindellegi und führt - als Wanderweg markiert - über 2 km an 6 Posten vorbei bis Etzel Kulm.
Sperrstellung Sihlsee
Die gesamte Verteidigungsstellung erhielt mit der Errichtung von weiteren Sperren im Raum Wägital, Sihlsee und Schindellegi sowie Biberbrugg, Altmatt und Oberarth die nötige Tiefe.
Festungsartillerie Sattel
Der Kampf der Infanterie wurde mit dem Feuer der Artillerie aus dem Raum Sihlsee (7. Division) und dem Raum Rothenthurm-Sattel-Arth (6. Division) unterstützt.
Die dreistündige Wanderung Festungsweg Sattel für über Sattel Kreisel - Sattel Dorf - Hageggli - Schornenrain - Altstafel - Halsegg (Bison-Artilleriewerk mit Dufour-Musem) - Chessel - Gwandelen - Peterschwändi - Riedmatt - Kreisel Sattel, an verschiedenen Festungen aus dem Zweiten Weltkrieg vorbei. Von den ursprünglich vier vorhandenen Anlagen im Raum Rigi/Sattel ist nur noch das Artillerie-Kasemattwerk «Spitz» am Südhang des Rossberges zugänglich und im Originalzustand vorhanden. Ebenfalls besichtigt werden kann die Anlage Stollen "Eggeli" im Dorf Sattel, die 1941 als Kommandoposten KP Front und Feuerleitstelle der 6. Division als vorgeschobener KP benutzt wurde.
Kommandoposten Selgis
Der Stab des 4. Armeekorps baute 1941/1942 den unterirdischen, geschützten Kommandoposten Selgis (A7444) am Eingang des Muotathals. Die Anlage ist im Laufe der Zeit ständig verbessert und den neuen Verhältnissen angepasst worden. Nach dem Krieg diente Selgis den Stäben der Gebirgsdivision 9 und über 40 Jahre bis 1995 der Reduitbrigade 24 sowie seit den 1980er im Rahmen der «Fliegerabwehr–Warn und Informationszentrale (FLAWIZ) dem zentralen Führungsstab der Festungs-Flab. In der Kaverne befindet sich ein Wandbildzyklus, der vom St. Galler Kunstmaler Willi Koch in den Jahren 1943/44 erstellt wurde.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Gotthard Frick: Hitlers Krieg und die Selbstbehauptung der Schweiz 1933–1945. Eigenverlag, Bottmingen 2011, ISBN 978-3-033-02948-4
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