Gempenplateau

Gempenplateau

Das Gempenplateau ist ein Hochland in der Nordwestschweiz, südöstlich von Basel.

Gempenplateau mit Aussichtsturm auf der Schartenfluh

Das Plateau des Tafeljuras liegt in 600 bis 700 Metern Höhe und gehört ganz zum Gebiet des Kantons Solothurn, der hier am weitesten nach Norden vorstösst. Auf weiten Strecken bilden steile Waldflanken und Fluhreihen (Felswände) die Grenze gegen die tieferen Gebiete, die zum Kanton Basel-Landschaft gehören. Von ihrer Höhe hat man eine umfassende Aussicht in die umliegenden Täler. Deshalb waren in früherer Zeit, als der Kanton Solothurn noch ein selbständiger Staat war, auf der Schartenfluh, der Schauenburgerfluh (östlich des Plateaus, oberhalb von Liestal) und auf der Anhöhe südöstlich von Gempen sogenannte Hochwachten eingerichtet. In unsicheren Zeiten hielten hier Solothurner Mannschaften Ausschau und hatten nachts durch lodernde, tags durch rauchende Feuer wichtige Mitteilungen von Hochwacht zu Hochwacht weiterzugeben und die Bevölkerung zu alarmieren.

Inhaltsverzeichnis

Strategische Bedeutung

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gempengebiet im Rahmen der Fortifikation Hauenstein unter dem Decknamen Manöver H massiv militärisch verstärkt, um mögliche Angriffe Deutschlands abzuwehren oder zu erschweren. Der Generalstab plante damit theoretisch gegen eine Umgehung der französischen Maginotlinie - sowie gleichzeitig auch der Stadt Basel - durch deutsche Truppen über das Gempenplateau.[1] Zahlreiche Bunker und andere Fortifikationen haben sich bis heute erhalten.

Aussichtsturm

Die höchste Erhebung auf dem Gempenplateau ist der 753 Meter hohe Scharten. An dessen höchsten Punkt steht der etwa 100 Jahre alte Gempenturm mit seiner Aussicht über die ganze Region Basel. An klaren Tagen sieht man von dort die Vogesen, den Schwarzwald und manchmal die Schweizer Alpen. Aufgrund seiner unmittelbar südöstlich des Turmes gelegenen Fluh – der Schartenfluh – ist der Scharten von weither zu sehen. Er wird umgangssprachlich auch als «der Gempen» bezeichnet, tatsächlich existiert nur eine Gemeinde solchen Namens und das Gempenplateau, nicht aber ein einzelner Berg.

Wasserarmes Hochland

Das Hochland ist gewellt und in der Mitte von der Mulde von Gempen nach Hochwald durchzogen. Auf dem gesamten Plateau ist kein Bach zu finden und um die Dörfer und trockenen Felder, Wiesen und Weiden ist das Hochland stark bewaldet. Wegen des rauhen Klimas regnet es hier zwar eher etwas mehr als in den Gebieten um Basel, aber die Geologie des Tafelberges ist für die Wasserarmut verantwortlich. Der Untergrund des Plateaus besteht aus Kalkstein und Ton. Die Schichten sind nicht gefaltet, sondern liegen waagrecht. Da der Kalkstein von Wasser aufgelöst wird, ist der Untergrund mit zahlreichen Spalten (Karst) durchzogen und wasserdurchlässig, so dass das Regenwasser versickert (Sickerwasser). Der Wassermangel auf dem Berg ist ein grosses Problem und es muss in Sodbrunnen oder unterhalb des Plateaus gefasst und hochgepumpt werden.

Unter Naturschutz

Das Gempenplateau mit den Gemeinden Büren, Dornach, Gempen, Hochwald, Nuglar-St. Pantaleon und Seewen befindet sich im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN).

47.4662567.664098731

Einzelnachweise

  1. Samuel Schmid in einer Publikation der Arbeitsgruppe ADAB-VBS

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