Sukow-Szeligi-Gruppe

Sukow-Szeligi-Gruppe

Als Sukow-Szeligi-Gruppe wird eine slawische Kultur bezeichnet, deren Eigenname unbekannt ist, die jedoch anhand bestimmter Merkmale der jeweiligen Keramikfunde zugeordnet werden kann. Die Träger der Sukow-Szeligi-Gruppe wanderten ab der Mitte des 6. Jahrhunderts aus Gebieten östlich der Oder in den Norden des heutigen Ostdeutschland ein. Im Gegensatz dazu wanderten die Träger der sogenannten Prager-Gruppe aus dem Böhmischen Becken ins Gebiet des heutigen Deutschland ein und siedelten vorwiegend im Elbe-Saale-Gebiet. Im Havelgebiet überlappten sich die beiden Kulturkreise. Die Sukow-Szeligi-Gruppe hatte mit Sicherheit maßgeblichen Anteil an der Entstehung der Abodriten und Spree-Havel-Stämme. Eine frühslawische Burganlage ist sogar westlich des Limes Saxoniae aus Kasseburg im Kreis Herzogtum Lauenburg bekannt.

Keramik vom Sukow-Szeligi-Typ ist nach zwei Fundorten, dem in Suckow (Deutschland) und dem in Szeligi an der Weichsel benannt. Keramik dieses Typs findet sich ostwärts sogar bis über die Weichsel hinaus. Im Gegensatz zu den Gruppen, die der Prager-Kultur zugeordnet werden, und in vertieften recht kleinen Häusern lebten, wohnten die Menschen der Sukow-Szeligi-Gruppe in ebenerdigen Häusern, die bisweilen auch Keller hatten. Ihre Toten wurden verbrannt und die Asche oberirdisch verwahrt beziehungsweise locker in oder auf Erdhügel gestreut. Die Träger der Prager-Gruppe beerdigten die Asche ihrer Toten dagegen in häufig mit Steinen ausgekleideten Erdgruben und Urnen.

Quellen

Joachim Herrmann: Die Slawen in Deutschland. Geschichte und Kultur der Slawischen Stämme westlich von Oder und Neiße vom 6. bis 12. Jahrhundert. Akademie-Verlag, Berlin, 1985. (S. 27)


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