Synagoge Stolp

Synagoge Stolp
Synagoge Stolp
Postkarte: Stolp i. Pom. - Arnoldstraße mit Synagoge
 
 
Gedenktafeln

Die Synagoge von Stolp (heute Słupsk, Polen) befand sich im Zentrum der pommerschen Stadt in der damaligen Arnoldstraße (heute Niedziałkowskiego 6). Sie wurde von Eduard Koch entworfen und in den Jahren 1901/02 errichtet.

Vor dem Bau gab es bereits eine Synagoge in der Paradiesstraße (heute Generala Józefa Bema), die ursprünglich erweitert werden sollte. Die jüdische Gemeinde entschied sich allerdings für einen Neubau an einer anderen Stelle, da die alte Synagoge an ein Rotlichtviertel mit zahlreichen Bordellen angrenzte. Das neue Gotteshaus, das gleichzeitig auch ein Kulturzentrum war, wurde für 400 Männer und 300 Frauen geplant.

Während der Kristallnacht zwischen dem 9. und 10. November 1938 wurde die Synagoge von den Nationalsozialisten in Brand gesetzt. Augenzeugen berichteten, dass die Gegend von Polizei und SA-Einheiten abgeriegelt wurde, so dass die Feuerwehr nicht in der Lage war, den Brand zu löschen. Der für seine Toleranz bekannte damalige Bürgermeister der Stadt, Dr. Walter Sperlin, dem auch die Polizei unterstand, ordnete die Verhaftung der Brandstifter an. Dieser Anweisung wurde allerdings unter dem Druck von SA und Gestapo nicht weiter nachgegangen.

Im Jahr 2006 wurde der Zaun rekonstruiert, der damals die Synagoge umgab. An den wieder errichteten Pfeilern wurden zwei Gedenktafeln angebracht, die an die Synagoge und die Gemeinde erinnern und Inschriften in polnisch, hebräisch, englisch und deutsch enthalten:

Zum Gedenken an die Jüdische Gemeinde in Słupsk (Stolp) 1705−1942 und alle Holokaustopfer sowie an unseren Großvater Dr. Max Joseph, den Rabbiner von Słupsk (Stolp) in den Jahren 1902−1936 und an seine Tochter Susanne 1906−1942.

Literatur

Weblinks

54.46805555555617.02575

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Stolp — (S. in Pommern), Stadt (Stadtkreis) im preuß. Regbez. Köslin, an der Stolpe, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Belgard Danzig, Neustettin Stolpmünde u. a., 26 m ü. M., hat 4 evang. Kirchen (darunter die Marienkirche mit hohem Turm und die im 13.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Słupsk — Słupsk …   Deutsch Wikipedia

  • Bytów — Bytów …   Deutsch Wikipedia

  • Darłowo — Darłowo …   Deutsch Wikipedia

  • Sopot — Sopot …   Deutsch Wikipedia

  • Bonn — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Darlowo — Darłowo …   Deutsch Wikipedia

  • Rügenwalde — Darłowo …   Deutsch Wikipedia

  • Königlich-Preußische Armee — Preußische Kavallerie Standarte Die preußische Armee (offiziell Königlich Preußische Armee) war die Armee des Königreichs Preußen von 1701 bis 1919. Sie ist aus der seit 1644 als stehendem Heer existierenden brandenburgisch preußischen Armee… …   Deutsch Wikipedia

  • Neustettin — Szczecinek …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”