Tadatsugu Taniguchi

Tadatsugu Taniguchi

Tadatsugu Taniguchi (jap. 谷口 維紹, Taniguchi Tadatsugu; * 1. Januar 1948 in der Präfektur Wakayama) ist ein japanischer Immunologe, der für Forschungen über Interferone bekannt ist.

Taniguchi studierte Biologie an der Universität Tokio (Bachelor 1971), arbeitete 1972 bis 1974 am Labor für Biochemie der Universität Neapel und ging danach an die Universität Zürich, wo er bei Charles Weissmann in Molekularbiologie promoviert wurde (mit einer Arbeit über die Qβ Phage unter anderem mit der Klonierung von dessen RNA Genom in einem Plasmid und Punktspezifischer Mutagenese). Ab 1978 war er am Krebsforschungszentrum in Tokio, wo ihm mit der Sequenzierung der Aminosäuresequenz (über die cDNA) von Interferon Beta (damals Fibroblasten Interferon genannt) ein Durchbruch gelang[1](während gleichzeitig in Weissmanns Labor das Interferon Alpha Gen sequenziert wurde und andere Gruppen, wie die von Walter Fiers ebenfalls Interferon Beta klonten). Zwei Jahre lang war er Visiting Associate Professor am New York University Medical Center und ab 1984 war er Professor für Molekular- und Zellbiologie an der Universität Osaka. Seit 1995 ist er Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Tokio. Außerdem ist er Adjunct Professor an der New York University Medical School.

Taniguchi erforschte vor allem die Wirkungsweise von Interferonen und er entdeckte die Transkriptionsfaktoren (IRF Transkriptionsfaktoren, Interferon Regulatory Factor), die die Interferon Antwort der Zelle auf Virusinfektionen regulieren[2]. Bekannt sind neun solche Faktoren, deren erster 1988 entdeckt wurde. Er charakterisierte auch Interleukin-2[3] und dessen Wirkmechanismus.

1991 erhielt er den Robert-Koch-Preis, 1986 den Hammer Prize, 1988 den Behring-Kitasato Preis, 1988 den Milstein Award, 1989 den Asahi-Preis und den Osaka Wissenschaftspreis, 1994 den Uehara Preis, 1996 den Fujihara Preis, 1997 den Keio Medical Science Prize und 2006 den Pezcoller Preis. Er wurde 2007 Ehrendoktor der Universität Zürich. Er ist Mitglied der National Academy of Sciences und des japanischen Wissenschaftsrats.

Literatur

  • Taniguchi Aimez vous Brahms ? A story capriccioso from the discovery of a cytokine family and its regulators, Nature Immunology, Band 10, 2009, 447

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Taniguchi, Ohno, Fuji-Kuriyama, Muramatsu The nucleotide sequence of human fibroblast interferon cDNA, Gene, Band 10, 1980, S. 11. Taniguchi u.a. Human leukocyte and fibroblast interferons are structurally related; Nature, Band 285, 1980, S. 542. Taniguchi u.a. Expression of human fibroblast interferon gene in E. coli, Proc. Nat. Acad., Band 77, 1980, S. 5230
  2. Erster IRF Faktor: Miyamoto, Taniguchi u.a. Regulated expression of a gene encoding a nuclear factor, IRF-1, that specifically binds to IFN--Beta gene regulatory elements, Cell, Band 54, 1988, S. 903-913. Überblicksartikel: Tamura, Yanai, Savitsky, Taniguchi The IRF Family Transcription Factors in Immunity and Oncogenesis, Annual Review of Immunology, Band 26, 2008, S. 535-584
  3. Taniguchi ua. Structure and expression of a cloned cDNA for human interleukin 2, Nature, Band 302, 1983, S. 305

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