- Theodor Reye
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Karl Theodor Reye (* 20. Juni 1838 in Ritzebüttel bei Cuxhaven; † 2. Juli 1919 in Würzburg) war ein deutscher Mathematiker.
Reye ging in Hamburg auf die Gelehrtenschule des Johanneums und studierte zunächst Maschinenbau am Polytechnikum in Hannover und in Zürich, wo er sich unter dem Einfluss von Rudolf Clausius der theoretischen Physik zuwandte. Er geht nach Göttingen, wo er unter anderem Bernhard Riemanns Vorlesungen hört und 1861 promoviert (Die mechanische Wärmetheorie und das Spannungsgesetz der Gase). Er lehrt danach in Hannover am Polytechnikum und ab 1863 in Zürich am Eidgenössischen Polytechnikum als Privatdozent und ab 1867 als Professor. Über die Graphische Statik von Karl Culmann lernt er die projektive Geometrie kennen in Gestalt von Karl von Staudt´s schwer verständlichem Werk, das er in einem erst zwei- und dann dreibändigen Lehrbuch Geometrie der Lage (1866, 1868) darstellt. Das Buch erlebt bis 1923 sechs Auflagen und wurde auch ins Englische, Französische und Italienische übersetzt. Daraufhin wird er 1870 auf den Lehrstuhl für Geometrie und Graphische Statik am Polytechnikum in Aachen berufen. 1872 wechselt er an die neu gegründete Universität Straßburg, wo er neben Elwin Bruno Christoffel Mathematik lehrt. 1886/87 ist er Rektor der Universität. 1909 emeritiert er. 1918 wird er nach dem Ende des Ersten Weltkriegs vertrieben und zieht zu seiner Tochter nach Würzburg.
Reye behandelt die projektive Geometrie auf synthetischer Grundlage. Nach ihm ist die Reyesche Konfiguration (aus 12 Punkten, 16 Geraden, 12 Ebenen) benannt. Neben der Geometrie der Lage schrieb er auch ein Buch über Kugelgeometrie (Synthetische Geometrie der Kugeln 1879).
Neben Geometrie beschäftigt er sich auch mit Meteorologie. Ein Buch über Wirbelstürme (1872, 2. Auflage 1880) verschafft ihm sogar einen Ruf an die neu gegründete Seewarte in Hamburg.
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