Theresienkirche (Innsbruck)

Theresienkirche (Innsbruck)
Theresienkirche
Fresko von Max Weiler

Die Theresienkirche ist eine römisch-katholische Kirche im Innsbrucker Stadtteil Hungerburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Geplant wurde das Kirchengebäude seit 1910; ausgeführt wurde es erst 1931/1932. Die Kirche ist Thérèse von Lisieux geweiht. Eine erste künstlerische Ausstattung erhielt die Kirche von dem Maler Ernst Nepo (1895–1971) im Stil der Neonazarener; Nepo vollendete sein Werk jedoch nicht.

Einen Wettbewerb zur Neuausstattung gewann der Maler Max Weiler. Er malte mit Genehmigung des Bischofs Paulus Rusch die Kirche ab 1945 mit Fresken aus.[1] Weiler malte Der Lanzenstich, Die Herz-Jesu-Sonne, Die Johannesminne, Ölberg und Die Herzjesuverehrung. Die Ausführung von Stets in Not und Kriegsgefahr unterblieb.

Um seine Arbeit entspann sich nach der Fertigstellung 1948 „eine Art Bürgerkrieg“, der einen Polizeieinsatz zum Schutz der Fresken auslöste. Gegen Weilers Arbeit prozessierte vergeblich ein Landarbeiter aus Ebbs, der sich durch sie persönlich angegriffen fühlte. Insbesondere entzündete sich der Streit um Weilers Darstellung eines blauen Pferdes und Menschen in Tiroler Tracht bei der Kreuzigung Christi. Zu den Befürwortern der Arbeit Weilers gehörte der Architekt Clemens Holzmeister.

Gegner des Werks unter Führung des Jesuitenpaters Karl Felch sprachen beim Vatikan vor. Felch berief sich auf die Enzyklika Mediator Dei, in der Papst Pius XII. Künstlern untersagte, Heilige oder religiöse Gegenstände verzerrt oder verunstaltet darzustellen, wodurch Gefühle Gläubiger verletzt werden und Personen als unwürdig abgebildet empfunden werden könnten. Der Vatikan entschied unter Androhung eines Interdikts, dass die Fresken zu beseitigen seien. Sie wurden von 1950 bis 1958 verhüllt.[2]

Literatur

  • Günter Dankl, Wieland Schmied, Anselm Wagner: Max Weiler: Die Fresken der Theresienkirche in Innsbruck/Hungerburg. Haymon Verlag 2001, ISBN 978-3852183695.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stefan Neuhaus, Johann Holzner: Literatur als Skandal: Fälle-Funktionen-Folgen, S. 333 Digitalisat
  2. Max Weiler auf tirol.tl
47.28647111.397099

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